Juan Carlos von Spanien zahlt Steuerschulden

Juan Carlos von Spanien hat seine versäumten Steuerschulden nachgezahlt. Doch die Summe ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Juan Carlos
Der ehemalige König soll mit der Kreditkarte eines milliardenschweren Unternehmers seine eigenen Rechnungen bezahlt haben. © picture alliance / ZUMAPRESS.com | Prensa Internacional

Update vom 10. Dezember 2020

Juan Carlos zahlt Steuern nach

Juan Carlos von Spanien blecht. Laut seinem Anwalt hat der ehemalige König am Mittwoch 678.393,72 Euro inklusive Zinsen und Zuschlägen an die Steuerbehörden gezahlt. Zuvor hat der Vater von König Felipe eine Selbstauskunft über bisher nicht offengelegte Einkünfte abgegeben.

„Auf jeden Fall steht Seine Majestät der König Juan Carlos dem Staatsanwalt weiterhin zur Verfügung, wie er es immer für ein Verfahren oder eine Maßnahme zur Verfügung gestellt hat, die er für angemessen hält“, heißt es in der öffentlichen Erklärung seines Anwalts Javier Sánchez-Junco.

8. Dezember 2020

Juan Carlos von Spanien will zahlen

Was führt Juan Carlos im Schilde? Das fragten sich viele, als sie von der dubiosen Kreditkarten-Affäre hörten. Der ehemalige König soll im Zeitraum von 2016 bis 2018 Kreditkarten benutzt haben, die zu dem Konto eines mexikanischen-britischen Unternehmers führen. Möglicherweise steckt dahinter Betrug. Denn die „geschenkte“ Summe von mehr als 120.000 Euro hatte der Vater von König Felipe nicht bei der Steuer angegeben. Von der Kreditkarte wurde unter anderem ein Springpferd im Wert von 10.000 Euro für seine Enkelin Victoria Frederica gekauft.

Wie „El País“ berichtet, soll Juan Carlos nun freiwillig angeboten haben, Zuwendungen von bis zu einer halben Million Euro nachzuversteuern. Zudem soll er seine Kontodaten an die Staatsanwaltschaft von Spanien weitergeleitet haben. Dies kommt zwar einem Schuldgeständnis gleich. Dadurch könnte jedoch eine Anklage und eine Gefängnisstrafe vermieden werden. Für Juan Carlos wäre die Summe ohnehin nur Peanuts. Der 82-Jährige soll über ein Vermögen von 1,7 Milliarden Euro verfügen.

Böse Vorwürfe gegen den Ex-König

Es ist nicht der erste Verdacht gegen Juan Carlos. Der Spanier soll außerdem Schmiergeld in Millionenhöhe kassiert haben. Der saudische König Abdullah (†2015) hatte dem damaligen Monarchen im Jahr 2008 angeblich 100 Millionen US-Dollar überwiesen. Möglicherweise handelte es sich dabei um eine „Provision“, die der 82-Jährige erhalten hatte, nachdem spanische Firmen mit dem Bau einer Schnellbahnstrecke beauftragt worden waren. Damals konnte sich der amtierende spanische Monarch jedoch noch auf seine Immunität verlassen.

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