Fürstin Gracia Patricia war gut mit Helmut Berger befreundet. Doch als der Schauspieler über das Ziel hinausschoss, drohte sie ihm sogar mit Landesverbot.
Die Freundschaft von Fürstin Gracia und Helmut Berger
Es war eine ungewöhnliche Freundschaft. In den 1970er Jahren zählte Helmut Berger zum Freundeskreis von Gracia Patricia. Während sie als sittsame Fürstin nie für Skandale sorgte, war der Österreicher schon damals ein Enfant terrible. Sex, Drogen Abstürze – der Schauspieler hat nichts ausgelassen. Es war wohl die gemeinsame Leidenschaft für den Film, welche die ungleichen Persönlichkeiten zusammenschweißte.
In seinem Buch „Ich – Die Autobiographie“ (2000, Ullstein Verlag) erinnert sich Helmut Berger an ihre erste Begegnung. „Fürstin Gracia lernte ich bei meiner Freundin Gräfin Elène d’Estenville im Hotel ,De Paris’ kennen. Zusammen mit Caroline und Albert“, schreibt der heute 76-Jährige. „Wir verstanden uns sofort, trafen uns oft in der kleinen Trattoria ,Pinoccio’ neben dem monegassischen Palast zu Pasta.“
Gemeinsam trafen sie sich zum Lästern
Nach eigener Aussage hat Helmut Berger die Adlige niemals mit „Hoheit“ angesprochen. Dies schien Gracia Patricia aber nicht weiter gestört zu haben. Er entlarvt die feine Fürstin zudem als Lästerschwester. „Während unserer vergnüglichen Mittagessen veräppelten wir die Leute nach Strich und Faden“, behauptet der Schauspieler in seinem Buch. „Welche Trottel nach Monte Carlo kommen würden. Nicharos, Onassis und die vielen anderen.“
Stavros Niarchos (*1909-†1996) und Aristoteles Onassis (*1906-†1975) waren reiche griechische Reeder, die Gracia Patricia mit Skepsis beobachtete. Offenbar sorgte sie sich, dass beide mit ihrem Geld zu viel Einfluss in Monaco erlangen könnte. Denn sie war „eine intelligente, clevere und wunderschöne Fürstin, die genau wusste, wer kontrolliert werden musste und wo Gefahren für ihre Heimat lauerten“, so Helmut Berger.
Gracia Patricia drohte Helmut Berger mit Landesverbot
Die innige Freundschaft von Fürstin Gracia Patricia und Helmut Berger wurde jedoch auf eine harte Probe gestellt. Die Frau von Fürst Rainier störte sich nämlich an den Eskapaden ihres Freundes.
Der Schauspieler erinnert sich: „Einmal habe ich mich in einem Nachtclub in Monte Carlo unmöglich benommen. Eine Woche später ließ mit Grace von ihrer Tochter Caroline ausrichten, dass ich Landesverbot erhalten würde, wenn ich nicht lernte, mich zu benehmen. Oh, là, là, sie konnte eine strenge Landesmutter sein.“
Immer wieder verlor Helmut Berger durch Drogen-Exzesse die Kontrolle. Und Gracia Patricia wollte mit seinen Skandalen offenbar nicht in Verbindung gebracht werden. „Sie war eine ernstzunehmende Freundin, mich in einem solchen Zustand nicht erleben oder davon hören wollte. Das war eine deutliche Warnung: ,Komm nicht nach Monaco in diesem skandalösen Zustand. Wenn du dich so aufführst, kann ich dich nicht mehr sehen.’“
Helmut Berger nahm sich die Sorgen seiner Freundin zu Herzen. Und riss sich zusammen – zumindest für eine Weile. Seine Alkohol- und Drogensucht hatte ihn aber auch die kommenden Jahre im Griff.