Königin Maud: Ihre Wespentaille wurde ihr zum Verhängnis

Königin Maud von Norwegen wollte unbedingt eine dünne Wespentaille haben. Doch ihr Schlankheitswahn wurde der Großmutter von König Harald zum Verhängnis.

Königin Maud von Norwegen
Königin Maud war die Tochter von König Edward VII. und Prinzessin Alexandra. Sie heiratete Prinz Carl von Dänemark, der später als König Haakon VII. den norwegischen Thron übernahm. © picture alliance / Mary Evans Picture Library | –

Königin Maud litt unter schwerer Essstörung

Schlankheitswahn wird in der Adelswelt oft mit Sisi (*1837-†1898) in Verbindung gebracht. Die Kaiserin von Österreich quälte sich mit Hungerkuren und extrem Sporteinheiten. Ihre Magersucht ging bis zur völligen Selbstzerstörung.

Aber Kaiserin Sisi war nicht die Einzige. Auch Königin Maud (*1869-†1938) malträtierte ihren Körper, um noch „schöner“ auszusehen. Mit ihren Schwestern Prinzessin Victoria und Prinzessin Louise lieferte sich die Königin von Norwegen einen erbitterten Kampf um die schmalste Taille. Daraus entwickelte sich eine ernste Essstörung bei der gebürtigen Britin.

Maud, Louisa und Victoria
Die drei Königstöchter Maud, Louisa und Victoria lieferten sich einen erbitterten Wettkampf. Jede Schwester wollte die Dünnste sein. © picture-alliance / /HIP | Museum of London

Sie hatte nur eine Taille von 45 Zentimetern

Über Jahre hinweg trug die Tochter von König Edward VII. ein viel zu enges Korsett, das ihre Organe zusammenquetschte. Ihre Wespentaille soll zeitweise nur noch einen Umfang von 45 Zentimetern betragen haben. Zum Vergleich: Selbst die schlanken Supermodels haben einen Taillenumfang von um die 60 Zentimetern. Trotzdem soll sich Königin Maud laut ihrem Biografen Tor Bomann-Larsen oft „viel zu fett“ gefühlt haben.

Königin Maud
Die gebürtige Britin wollte unbedingt die schmalste Taille haben. Dafür zahlte sie einen hohen Preis. © Gemeinfrei

Ihr Schlankheitswahn hatte ernste Folgen

Der Schlankheitswahn von Königin Maud blieb nicht ohne Folgen. Wie Tor Bomann-Larsen schreibt, war die gebürtige Britin oft blass, hatte Menstruationsbeschwerden und litt unter Erschöpfung. Zudem galt sie als psychisch labil. Ihre Unfruchtbarkeit verstärkte ihre Verzweiflung nur noch mehr. Sie fühlte sich „nutzlos“, weil sie keine Kinder bekommen konnte.

Wer ist der Vater ihres Sohnes?

Nach sieben Jahren Ehe passierte dann das Wunder: Königin Maud brachte am 2. Juli 1903 einen gesunden Jungen zur Welt. Bis heute gibt es jedoch Zweifel, wer die wahren Eltern des späteren Königs Olav sind. Zum einen hatte man die Britin niemals schwanger gesehen. Zum anderen war das Paar zur Zeit der Zeugung in unterschiedlichen Ländern. War es der britische Leibarzt von Königin Maud, der sie mit seinem Sperma befruchtet hatte? Dieses Gerücht hält sich bis heute.

„Die drei Töchter von Edward VII. brachten zusammen nur drei Kinder hervor. Meine Spekulation ist, dass sie aufgrund der Taille große Komplikationen hatten“, so Tor Bomann-Larsen. Ein weiteres Kind war dem Königspaar nicht vergönnt.

Im November 1938 musste sich die Frau von König Haakon VII. schließlich einer Magenoperation unterziehen. Sie überlebte den Eingriff, starb jedoch drei Tage später an einem Herzinfarkt. Ihr Körper war einfach zu schwach. Königin Maud wurde 68 Jahre alt.

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