Royals im Bann von Wunderheilern

Prinzessin Märtha Louise sorgt mit ihrer Liebe zu einem Schamanen für Wirbel. Vor ihr wurden jedoch schon andere Royals von einem Wunderheiler in ihren Bann gezogen.

Prinzessin Märtha Louise: Royals und Wunderheiler
Prinzessin Märtha Louise ist verliebt in den Schamanen Durek Verrett. Das Paar will sogar heiraten. © picture alliance/EPA-EFE | Carina Johansen

Prinzessin Märtha Louise vertraut einem Wunderheiler

Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe. Als Prinzessin Märtha Louise im Mai ihre Beziehung zu einem Schamanen öffentlich machte, war ganz Norwegen in Aufruhr. Das Volk fürchtete nämlich, dass die sensible Königstochter von Durek Verrett nur ausgenutzt werden könnte. Schnell gab es außerdem Kritik, weil die Norwegerin ihren Prinzessinnen-Titel nutzte, um Werbung für gemeinsame spirituelle Kurse zu machen. Schließlich entschuldigte sich die Schwester von Kronprinz Haakon und versprach, ihren Titel nicht mehr im kommerziellen Zusammenhang zu nutzen.

Doch viele Norweger machen sich weiter Sorgen um Prinzessin Märtha Louise. Denn Durek Verrett ist umstritten. „Ich habe Menschen vom Krebs gerettet und Leute aus dem Koma geholt und vieles mehr. Wie ich schon sagte, ich bin ein Heiler und Gott wartet nur darauf, dass wir uns für seine Liebe öffnen“, behauptete er in der Zeitung „Milliyet Daily“. Außerdem prahlte er über sein Sexleben mit Prinzessin Märtha Louise.

Das Paar scheint gegen die andauernde Kritik immun zu sein. „Lassen Sie mich Ihnen eins sagen: Ganz egal, was die Menschen über uns sagen, es ist unser Leben. Märtha und ich werden so leben, wie wir es entscheiden“, erklärte Durek Verrett gegenüber Reportern der „Daily Mail“. Prinzessin Märtha Louise hält jedoch weiter an ihrer Beziehung fest. Inzwischen ist das Paar sogar verlobt. Die norwegischen Royals unterstützen die Hochzeitspläne.

Rasputin „rettete“ den Thronfolger durch Handauflegen

Es ist nämlich nicht das erste Mal, dass sich ein Royal im Bann eines Wunderheilers befindet. Auch in der russischen Geschichte wurde ein Schamane zu einer zentralen Figur. Aus Verzweiflung holte Zar Nikolaus I. 1907 den Geistheiler Grigori Jefimowitsch Rasputin an den Hof. Sein Sohn Alexis litt nämlich an der unheilbaren Bluterkrankheit und drohte durch kleinste Verletzungen zu sterben. Als der Mann mit dem hypnotischen Blick dann jedoch seine Hand auflegte, ging es dem Thronerben jedoch sofort besser. „Vom ersten Augenblick an, da Rasputin am Krankenbett des Thronfolgers erschien, trat Besserung in dessen Zustand ein; offenbar genügte es, dass Rasputin einige Gebete gemurmelt und auf Alexis eingeredet hat“, beschrieb Palastkommandant Generalmajor Wojejkow das Wunder später.

 Zar Nikolaus und Zarin Alexandra wollten das Leben ihres Sohnes retten und vertrauten auf Rasputin. © Imago
Zar Nikolaus und Zarin Alexandra wollten das Leben ihres Sohnes retten und vertrauten auf Rasputin. © Imago 

Sein Tod bedeutete das Ende der Romanows

Schnell kümmerte sich Rasputin aber um mehr als nur um die Krankheit des kleinen Prinzen. Er nahm immer mehr Einfluss auf die Zarenfamilie und mischte sich in die Politik ein. Dadurch machte er sich viele Feinde. Als sich der Erste Weltkrieg für Russland zur Katastrophe entwickelte, wurden schließlich Rasputin und die Zarenfamilie verantwortlich gemacht. Im Dezember 1916 wurde der Wanderprediger schließlich eiskalt durch eine Gruppe von Adligen umgebracht.

Noch zu Lebzeiten hatte er vorausgesagt, dass sein Tod auch das Ende der 300-jährigen Herrschaft der Romanows bedeuten würde. Er sollte recht behalten. Im Juli 1918 wurde die russische Zarenfamilie durch die Bolschewiken ausgelöscht.

 Grigori Yefimovich Rasputin war ein russischer Wanderprediger, der die Zarenfamilie mit seinem Charisma in seinen Bann zog. © Imago
Grigori Yefimovich Rasputin war ein russischer Wanderprediger, der die Zarenfamilie mit seinem Charisma in seinen Bann zog. © Imago 

Königin Juliana der Niederlande vertraute einer Geistheilerin

Auch im niederländischen Königshaus sorgte eine Person mit vermeintlichen Kräften für Unheil. Prinz Bernhard holte 1948 die Wunderheilerin Greet Hofmans an den Hof, um seine nahezu blinde Tochter Prinzessin Christina zu behandeln. Die Krankheit war durch eine Röteln-Infektion während der Schwangerschaft von Königin Juliana verursacht worden.

 Um ihrer jüngsten Tochter Prinzessin Christina zu helfen, vertrauten Prinz Bernhard und Königin Juliana auf eine Wunderheilerin – mit bösen Folgen. © Fotograaf Onbekend / RVD, Gemeinfrei
Um ihrer jüngsten Tochter Prinzessin Christina zu helfen, vertrauten Prinz Bernhard und Königin Juliana auf eine Wunderheilerin – mit bösen Folgen. © Fotograaf Onbekend / RVD, Gemeinfrei 

Schnell wurde die Geistheilerin zur engsten Beraterin der Monarchin. Der „weibliche Rasputin“ sorgte nicht nur für eine politische Krise, sondern hätte auch fast die Ehe der niederländischen Royals zerstört. Angeblich war es dann Prinz Bernhard selbst, der die Informationen gegenüber der Presse durchsickern ließ und so dafür sorgte, dass Greets Hofmans vom Hof verschwinden musste.

Trotzdem hatte sie bis zu ihrem Tod viele Bewunderer in den höheren Kreisen. Greet Hofmans starb 1968 im Alter von 74 Jahren an Krebs. Welchen Einfluss Durek Verrett auf Prinzessin Märtha Louise hat, wissen nur ihre engsten Vertraute. Man kann jedoch nur hoffen, dass sich die Geschichte nicht wiederholt …

Royals und Wunderheiler
Aus Angst um ihr Kind klammerte sich Königin Juliana an jeden Strohhalm. Fast hätte sie ihr blindes Vertrauen den Thron gekostet. © dpa / Benelux-Press

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