Prinz Friso und Prinzessin Mabel: Ihre unglaubliche Liebesgeschichte

Es heißt, das Leben schreibt die schönsten Geschichten. Manchmal schreibt es aber auch die Tragischsten. Die Liebesgeschichte von Prinz Friso und Prinzessin Mabel hat beide Facetten. ADELSWELT blickt zum Todestag des Royals noch einmal auf ihre einzigartige Liebe zurück.

 Friso und Mabel
Friso und Mabel verbindet eine große Liebe. Doch gerade am Anfang ihrer Beziehung gibt es viele Probleme. Foto: RVD 

So lernten sich Prinz Friso und Mabel kennen

Die Gerüchteküche brodelt. Während seine Brüder schon feste Partnerinnen haben, ist es in Liebesdingen ruhig um Prinz Johann Friso. So ruhig, dass niederländische Journalisten misstrauisch werden. Offen wird spekuliert, ob der zweitälteste Sohn von Königin Beatrix möglicherweise schwul sein könnte. Irgendwann wird es dem 32-Jährigen zu bunt und er beschließt,  Stellung zu dem heiklen Thema zu nehmen. „Er ist nicht homosexuell, sondern heterosexuell. Der Prinz empfindet es als nervtötend, dass er als etwas bezeichnet wird, das er nicht ist“, lässt der Niederländer am Valentinstag 2001 von seinem Sprecher mitteilen.

Im Herbst 2002 taucht Mabel Wisse Smit das erste Mal an seiner Seite in der Öffentlichkeit auf. Durch die Beziehung verstummen auch endlich die Gerüchte um seine Sexualität. Prinz Constantijn und seine Frau Prinzessin Laurentien sollen sie einander vorgestellt haben.

Aus Liebe verzichtet Friso auf seinen Titel

Am 30. Juni 2003 geben der Prinz und die studierte Wirtschafts- und Politikwissenschaftlerin ihre Verlobung bekannt. Doch dieses freudige Ereignis wird von einem riesigen Skandal überschattet. Die Tageszeitung „de Volkskrant“ enthüllt ein dunkles Kapitel aus Mabels Vergangenheit. Die Blondine ist angeblich die Geliebte von Klaas Bruinsma gewesen. Zwei Jahre soll Mabel Wisse Smit ein Verhältnis mit dem berüchtigten Bandenboss gehabt haben, der in den 1980er Jahren zu den größten Drogenhändlern Europas gehörte. Erst als Bruinsma 1991 von einem Mitglied der jugoslawischen Mafia erschossen wurde, endete die Beziehung.

Als das niederländische Parlament davon Wind bekommt, verweigert sie Prinz Friso die Zustimmung zur Hochzeit. „Das Vertrauen ist beschädigt worden“, betonte Ministerpräsident Jan Peter Balkenende. Zuvor hatte die Verlobte des Prinzen nämlich behauptet, den Drogenbaron nur flüchtig beim Segeln kennengelernt zu haben. Doch das stellte sich als Lüge heraus. Kleinlaut entschuldigte sich das Paar in einem Brief für sein „naives und unvernünftiges“ Verhalten.

Doch auch ohne Zustimmung des Parlaments will Friso die Menschenrechtsaktivistin unbedingt heiraten. Also verzichtet er aus Liebe auf seinen Platz in der Thronfolge und seinen Titel „Prinz der Niederlande“. Auch König Beatrix gibt dem Paar ihren Segen. Sie nennt ihre künftige Schwiegertochter „süß und begabt“. Als Trostpflaster verleiht sie ihrem Sohn die Titel „Königliche Hoheit“ und „Prinz von Oranien-Nassau“.

Prinz Friso und Mabel
In London lebt das Paar ein zurückgezogenes Leben. Foto: RVD

Eine Hochzeit mit versteckten Symbolen

Am 24. April 2004 ist endlich so weit: Mabel und Friso geben sich in der „Oude Kerk“ in Delft das Jawort. Beim Gottesdienst kommt auch die bewegte Vergangenheit der Braut zu Sprache. Pastor Carel ter Linde spricht von „Sturzfluten“, die über das Paar hinweggegangen sind. Doch am Ende sei ihre „Liebe dadurch nur stärker geworden“.

 

Prinzessin Mabel Brautkleid
Man kann Friso ansehen, wie stolz er auf seine schöne Braut ist. Foto: Getty Images 

Die Braut trägt ein schneeweißes, zweiseitiges Brautkleid aus Duchesse-Satin des niederländischen Designer-Duos Viktor & Rolf. Die Robe ist mit 248 (!) Schleifen verziert – diese sollen Langlebigkeit, Engagement und Beständigkeit symbolisieren. Dazu trägt die 35-Jährige die Mellerio Saphir Tiara – jedoch in abgespeckter Form ohne die Saphire.

1400 Gäste sind gekommen, um mit dem Brautpaar zu feiern. Darunter sind auch Vertreter von ausländischen Königshäusern wie König Harald von Norwegen, Taufpate Frisos, und seine Frau Königin Sonja.

Liebesgeschichte Friso Mabel
Am Ende jubelte das Volk und freute sich für das Hochzeitspaar. © picture alliance / dpa | Jasper Juinen

Familienleben in London fernab vom niederländischen Hof

Das Paar entscheidet sich für ein gemeinsames Leben in Englands Hauptstadt. Prinz Friso arbeitet als Investmentbanker bei Goldman Sachs. Am 26. März 2005 wird ihre erste Tochter Emma Luana Ninette Sophie geboren, doch schnell trägt das Mädchen den Spitznamen Luana. Ein Jahr später, am 18. Juni 2005 erblickt Johanna Nicoline Milou das Licht der Welt. Sie wird Zaria genant. Das Glück scheint perfekt zu sein.

 Die Töchter Luana und Zaria
Die Töchter Luana und Zaria sind das größte Glück des Paares. Die Mädchen sollen eine unbeschwerte Kindheit haben. Foto: RVD 

Ein Unglück zerstört ihre Familie

Am 17. Februar 2012 widerfährt der kleinen Familie jedoch ein schlimmer Schicksalsschlag: Prinz Friso wird im Skiurlaub von einer Lawine verschüttet. 20 Minuten dauert es, bis ein Rettungsteam den zweitältesten Sohn von Königin Beatrix unter den Schneemassen befreien kann. 50 weitere Minuten vergehen, bis er reanimiert werden kann. Es beginnt eine Zeit zwischen Hoffen und Bangen um das Leben des 43-jährigen Familienvaters. Friso liegt im Koma, muss künstlich beatmet werden. Mabel weicht in dieser schweren Zeit nicht von seiner Seite. Die Niederländerin gibt sogar ihren Job als Direktorin der Gruppe „The Elders“ auf.

Nach 18 Monaten im Koma stirbt Prinz Friso am 12. August 2013 – einen Tag nach Mabels 45. Geburtstag. Sein Trauergottesdienst findet ausgerechnet in der Kirche statt, wo sie neun Jahre zuvor geheiratet hatten. Sein Tod reißt der zweifachen Mutter den Boden unter den Füßen weg. Eineinhalb Jahre trägt die junge Witwe nur noch Schwarz. Nur mühsam kämpft sich die Prinzessin zurück ins Leben. Doch sie muss weitermachen – für ihre kleinen Töchter. „Der Schmerz und der Verlust bleiben immer. Ich habe die Liebe meines Lebens verloren. Aber der Schmerz ist jetzt weniger häufig und die Täler sind nicht mehr so tief“, sagte sie 2018 im Magazin „Linda“.

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