Prinz Henrik war in jungen Jahren als Soldat in Algerien. Dort erlebte der verstorbene Ehemann von Königin Margrethe den blanken Horror.
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Prinz Henrik kämpfte als junger Mann im Algerienkrieg
Es ist ein echter Sensationsfund. Der dänische Podcaster Mads Brügger entdeckte eine vergessene Tonbandaufnahme von Prinz Henrik aus dem Jahr 1996. In den Audioaufnahmen schildert der Mann von Königin Margrethe seine Erlebnisse im Krieg. Im Herbst 1959 wurde der damals 25-jährige Franzose als Soldat nach Algerien geschickt. In dem nordafrikanischen Land, das damals eine französische Kolonie war, erlebte der junge Mann den blanken Horror, was in dem Podcast „Prins Henriks Krig“ zu hören ist.
„Einem wird dabei wirklich übel“
„Ich habe an den sogenannten Befriedungsaktionen teilgenommen, ich erinnere mich noch gut daran. Vor allem an dem Teil, bei dem einem wirklich übel wird“, ist Prinz Henrik auf Französisch zu hören. „Wenn Sie in einem kleinen Dorf im Aurés-Gebirge ankommen, sehen Sie das ganze Dorf, das aus fünf oder sechs Häusern besteht. Allen Familien wurde die Kehle durchgeschnitten. Vor Ihnen liegen 25 Leichen. Auch Kinder. Nur, weil sie auf der Seite der Franzosen standen.“
Er sah tote Menschen, die brutal verstümmelt wurden
Doch es ist nicht die einzige schmerzliche Erinnerung, die Prinz Henrik auch 37 Jahre später nicht losließ. Die Bilder von damals schienen sich tief in sein Gedächtnis eingebrannt zu haben.
„Ein anderes Mal erreichen wir einen Bauernhof weit draußen auf dem Land. Ein Bauernhof, den französische Siedler seit drei oder vier Generationen besitzen. Dann sieht man es wieder; Man geht in ein abgebranntes Haus und sieht dort eine Mutter mit zwei kleinen Kindern mit durchschnittener Kehle liegen“, schildert Prinz Henrik. „Und der misshandelte Vater, der mit seinen abgetrennten Geschlechtsteilen im Mund neben ihm liegt.“
Prinz Henrik diente bis 1962 in der französischen Armee. Über seine Erlebnisse im Algerienkrieg hat er kaum öffentlich gesprochen.