Prinz Philip: Darum ist seine Beerdigung so besonders

Die Beerdigung von Prinz Philip wird etwas ganz Besonderes. Und das nicht nur aufgrund der Corona-Bestimmungen.

Prinz Philip: Darum ist seine Beerdigung so besonders
Seit 160 Jahren ist es die erste Bestattung für einen Prinzgemahl im britischen Königshaus. © picture alliance / empics | Andrew Milligan

Prinz Philip wollte kein Tamtam um seinen Abschied

Die Welt nimmt Abschied von Prinz Philip. Am Samstag findet seine Trauerfeier in der St. George’s Kapelle statt. Dort hatten auch Prinz Harry und Herzogin Meghan 2018 geheiratet. Historisch gesehen, ist seine Beisetzung besonders. Es ist die erste Beerdigung eines Prinzgemahl seit 160 Jahren. Der letzte war Prinz Albert (†42). Der Ehemann von Königin Victoria (*1819-†1901) starb 1861.

Auch sonst gibt es einige Besonderheiten. Auf Wunsch des Royals wird es kein Staatsbegräbnis geben. Der Ehemann von Queen Elizabeth wünschte kein großes Tamtam um seinen Abschied. Der Brite entschied sich auch gegen eine öffentliche Aufbahrung. Stattdessen erhält Prinz Philip ein zeremonielles, königliches Begräbnis wie einst Queen Mum.

Sein Sarg steht seit 30 Jahren bereit

Beerdigt wird Prinz Philip in einem Sarg aus englischer Eiche, der innen mit Blei verkleidet ist, um den Körper des Verstorbenen länger zu erhalten. Der Eichensarg ist schon über 30 Jahre alt. „Das ist nicht etwas, das man einfach an einem Tag oder in ein paar Stunden anfertigen kann“ erklärte Andrew Leverton, Direktor des königlichen Bestattungsunternehmens Leverton & Sons gegenüber „Time Times“. „Wir hatten das Gefühl, dass es wichtig sei, ihn verfügbar zu haben.“

Der Sarg wird bedeckt mit der persönlichen Flagge von Prinz Philip und einem Blumenkranz. Dieser wird gegen 15:40 Uhr von der privaten Kapelle von Schloss Windsor den kurzen Weg zur St George’s Chapel gefahren. Auch dabei gibt es eine Besonderheit: Prinz Philip hat den dafür ausgewählten Land Rover selbst mitgestaltet, wie der Palast verrät. Die Route wird von Mitarbeitern der Royal Navy, der Royal Marines, der Highlander, des 4. Bataillons des Royal Regiment of Scotland und der Royal Air Force gesäumt. Der Sarg wird mit der Nationalhymne in Empfang genommen.

Corona-Regeln bestimmten die Trauerfeier

Die Trauerfeier beginnt um 16 Uhr mit einer nationalen Schweigeminute. Aufgrund der Corona-Bestimmungen dürfen nur 30 Gäste an der Zeremonie teilnehmen. Deswegen wird auch Premierminister Boris Johnson nicht dabei sein. Er möchte seinem Platz einem Familienmitglied überlassen. Sargträger und Geistliche sind in der Personenbegrenzung nicht mit eingeschlossen.

Wie üblich müssen die Royals einen genauen Sitzplan einhalten. Dieses Mal kommen jedoch noch Abstandsregeln dazu. Aufgrund der Größe der Kapelle ist dies jedoch kein Problem. Zudem werden alle Trauergäste angehalten, Masken zu tragen.

Auch sonst verändert Covid-19 den Ablaufplan. Die militärischen Ehren, die Prinz Philip zugestanden hätten, werden reduziert. Ein Chor darf ebenfalls nicht singen. Zudem werden die Briten gebeten, zu Hause zu bleiben, und sich nicht vor Schloss Windsor zu versammeln. Stattdessen können Trauernde online kondolieren.

Prinz Philip wird zweimal beigesetzt

Nach der Trauerfeier wird Prinz Philip zunächst in der königlichen Gruft der St. George’s Kapelle beigesetzt. Dort bleibt der Sarg, bis Queen Elizabeth ebenfalls stirbt. Dann wird das Paar gemeinsam in der King „George VI Memorial Chapel“, einem Anbau der St George’s Kapelle, bestattet. Auch die Eltern der Queen haben dort ihre letzte Ruhe gefunden. Prinz Philip wird also genau genommen zweimal beigesetzt.

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