Prinz Philip ist tot – Queen Elizabeth trauert

Prinz Philip ist tot. Queen Elizabeth trauert um ihren geliebten Ehemann. ADELSWELT blickt auf das einzigartige Leben des unverwechselbaren Royals zurück.

Prinz Philip ist tot
Lebewohl ,Prinz Philip. Heute verneigt sich die Welt vor dem Ehemann der Queen. © picture alliance / empics

Prinz Philip stirbt mit 99 Jahren

Traurige Nachrichten aus dem britischen Königshaus: Prinz Philip ist tot. Der Mann von Queen Elizabeth ist am 9. April 2021 im Alter von 99 Jahren gestorben. In dem offiziellen Statment heißt es: „Mit tiefer Trauer verkündet Ihre Majestät, die Queen, den Tod ihres geliebten Mannes, Seiner Königlichen Hoheit, des Prinzen Philip, Herzog von Edinburgh. Seine Königliche Hoheit ist heute Morgen friedlich in Windsor Castle verstorben.“

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Die wichtigsten Stationen seines Lebens

Prinz Philip erblickte am 10. Juni 1921 auf Korfu das Licht der Welt. Er war der jüngste Sohn von Prinz Andreas von Griechenland und Dänemark und Prinzessin Alice von Battenberg. Er hatte vier ältere Schwestern. Sein Großvater väterlicherseits war König Georg I. (†67), der 1913 von einem Attentäter erschossen wurde.

1922 kam es in Griechenland zum Staatsstreich. Sein Onkel König Konstantin I. wurde zur Abdankung gezwungen. Auch das Leben seines Vaters Andreas war in Gefahr. Die Familie floh deswegen ins Exil nach Paris. Der 18 Monate alte Prinz Philip wurde während der Überfahrt in einer Orangenkiste transportiert. Der kleine Royal war seit der Flucht „namenlos, staatenlos und mittellos“, wie sich sein Biograf ausdrückte.

Prinz Philip als Kind
Als Kind musste der kleine Royal viel Kummer erfahren. © picture alliance / Mary Evans Picture Library |

Seine Kindheit war turbulent

Die Ehe seiner Eltern war zu dem Zeitpunkt bereits gescheitert. Seine Mutter Alice litt unter psychischen Problemen, sein Vater stürzte sich in Affären. Liebe und Geborgenheit gab es für den kleinen Jungen nicht. Weil sich seine Eltern nicht um ihn kümmerten, wurde er in der Familie herumgereicht. Mit sieben Jahren wurde Prinz Philip schließlich nach England zu Verwandten geschickt. Er nahm kurze Zeit später den Namen seiner Familie mütterlicherseits an. Aufgrund der antideutschen Stimmung wurde Battenberg zu Mountbatten geändert.

1933 besuchte Prinz Philip das Internat Schloss Salem am Bodensee. Ein Jahr später wechselte er ins schottische Gordonstoun.

1937 traf Prinz Philip ein weiterer Schicksalsschlag: Seine schwangere Schwester Prinzessin Cecilia, ihr Mann Georg Donatus von Hessen-Darmstadt sowie ihre Söhne Ludwig und Alexander kamen bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Bis heute hat er nie ein Wort über die Katastrophe verloren.

Das erste Treffen mit Elizabeth

Ab 1939 besuchte der Royal die Marinehochschule in Darthmouth. Im selben Jahr statteten König George VI. und seine Frau mit ihren Töchtern der Schule einen Besuch ab. Während das Königspaar an einer offiziellen Feier teilnahm, war der 18-jährige Philip für die Bespaßung der Mädchen zuständig. Schließlich war er ihr Cousin dritten Grades. Elizabeth verliebte sich unsterblich in den attraktiven Blondschopf. Sein Interesse wurde jedoch erst Jahre später entfacht. 1940 schloss Prinz Philip die Marinehochschule als Jahrgangsbester ab und trat der Royal Navy bei.

Die Hochzeit sorgte für Kritik

Am 9. Juli 1947 wurde die Verlobung von Prinz Philip und Prinzessin Elizabeth bekannt gegeben. Der junge Royal galt nicht als die beste Wahl für die künftige Königin. Er war kein britischer Staatsbürger und hatte zudem kein Vermögen. Auch für den Verlobungsring fehlte ihm das Geld. Deswegen half ihm seine Mutter aus. Sie überließ ihm eine wertvolle Tiara, die Philip zu einem Ring umarbeiten ließ.

Elizabeth hielt dennoch an ihrer Wahl fest. Am 20. November 1947 gaben sich die 21-jährige Kronprinzessin und der 26-jährige Marineoffizier das Jawort. Millionen Menschen verfolgten die Trauung gespannt am Radio. Doch nicht nur wegen der deutschen Abstammung des Bräutigams gab es Kritik. Die Britin schwor ihrem Ehemann Gehorsam, was unter Frauenrechtlerinnen für Empörung sorgte.

Hochzeit Elizabeth und Philip
„Prinz Philip gab mir immer Kraft und Rückhalt“, sagte Elizabeth einmal. © picture alliance / Mary Evans Picture Library | –

Der Tod des Königs beendete seine Karriere

1947 wurde der Prinzgemahl nach Malta versetzt. Elizabeth verbrachte unbeschwerte Jahre mit ihrem Ehemann auf der Insel. 1948 wurde Prinz Philip das erste Mal Vater: Sein Sohn Prinz Charles wurde geboren. Zwei Jahre später erblickte seine Tochter Prinzessin Anne das Licht der Welt.

1952 wurde Prinz Philip zum Kommandeur befördert und erhielt das Kommando über sein eigenes Schiff. Kurze Zeit später musste er seine Karriere jedoch aufgeben. Am 6. Februar 1952 starb sein Schwiegervater König George VI. und Elizabeth wurde Königin. Philip blieb nur die Rolle als Prinzgemahl. „Es war natürlich enttäuschend. Ich war gerade zum Kommandeur befördert worden. Der interessantere Teil meiner Marinekarriere hatte somit gerade erst begonnen“, sagte er 2011 im Gespräch mit dem Sender „ITV“.

Neue Aufgaben und Skandale

Nun musste sich der Royal neue Aufgaben suchen. 1956 gründete Prinz Philip ein Programm für Jugendliche. Bei der Initiative „Duke of Edinburgh’s“ (DOfE) können sich junge Menschen selbstgesetzte Herausforderungen stellen, die später mit einer Auszeichnung honoriert wird. Im Laufe seines Lebens war der Herzog Schirmherr von über 800 Organisationen.

1960 wurde Prinz Philip wieder Vater: Prinz Andrew wurde geboren. Ein Jahr später wurde der Prinzgemahl Präsident des neugegründeten Natur- und Umweltschutzorganisation WWF. Gleichzeitig geht der Royal jedoch auf Großwildjagd. Im selben Jahr tötet er einen Tiger in Indien, was ihm viel Kritik einbrachte.

Es war nicht der einzige Skandal im Leben von Prinz Philip. Immer wieder trat der Mann von Queen Elizabeth in Fettnäpfchen. 1986 besuchte er bei einem Staatsbesuch China und witzelte gegenüber britischer Studenten: „Wenn Sie noch länger hierbleiben, werden Sie mit Schlitzaugen nach Hause kommen.“  1964 erblickte Prinz Edward das Licht der Welt.

Am 27. August 1979 traf Prinz Philip ein weiterer Schicksalsschlag. Sein Onkel und Mentor Lord Mountbatten kam bei einem Attentat der IRA ums Leben.

Familie von Prinz Philip
Prinz Philip war ein strenger Vater für seine vier Kinder. Vor allem Prinz Charles erzog er mit harter Hand. © picture alliance / empics | Tim Graham

Seine privaten Leidenschaften

Prinz Philip interessierte sich besonders für Wissenschaft, Industrie und Ingenieurwesen. Auch Umwelt- und Naturschutzfragen beschäftigen den Royal. Begeistern konnte sich der Brite außerdem für Ölmalerei. Zu seinen sportlichen Interessen zählen Polo, Kutschenrennen und Segeln. Früher war der Prinzgemahl auch ein leidenschaftlicher Pilot und das erste Mitglied der Königsfamilie, das jemals mit einem Hubschrauber aus dem Buckingham Palace Garden geflogen war.

Gesundheitliche Probleme und Abschied

Prinz Philip kämpfte in den vergangenen Jahre wiederholt mit seiner Gesundheit. Er litt unter Problemen mit der Blase und der Bandscheibe.

Am 2. August 2017 zog sich der 95-Jährige von seinen königlichen Pflichten zurück und ging in Rente. Im Frühjahr 2018 bekam der Prinzgemahl eine neue Hüfte eingesetzt.

Am 17. Januar 2019 war Prinz Philip in einen Autounfall verwickelt. Der damals 97-Jährige hatte beim Abbiegen einen anderen Wagen übersehen. Die Fahrerin des Kias erlitt Schnittverletzungen, ihre Beifahrerin kam mit einem gebrochenen Arm davon. Das Baby auf dem Rücksitz blieb zum Glück unverletzt. Der Mann von Queen Elizabeth entschuldigte sich für den Vorfall und gab freiwillig seinen Führerschein ab.

In den letzten Jahren seines Lebens war es sehr ruhig um Prinz Philip. Während der Pandemie zog sich der Royal lange Zeit mit Queen Elizabeth auf Schloss Windsor zurück. Eines der letzten Fotos von ihm wurde im November 2020 zum 73. Hochzeitstag mit seiner Frau veröffentlicht.

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