Prinzessin Christina von Schweden äußert sich zum Ukrainekrieg. Im Interview äußert sie massive Kritik zur russischen Politik.
Prinzessin Christina: „Die Russen haben die ganze Ukraine dem Erdboden gleichgemacht“
Prinzessin Christina bekennt Farbe. Die Schwester von König Carl Gustaf hat sich nun in aller Deutlichkeit gegen den Ukrainekrieg ausgesprochen. „Dies ist ein internationaler Konflikt, keine ,Spezialoperation’“, sagt die 79-Jährige dem Magazin „Icakuriren“. „Es gibt strenge Regeln dafür, wie wir im Krieg miteinander umgehen sollten. Leider hat Russland sie komplett über Bord geworfen. Es ist so offensichtlich! Ich bin so wütend!“
Prinzessin Christina wurde 1943 während des Zweiten Weltkrieges geboren. Zudem engagierte sich fast ihr ganzes Leben für das Rote Kreuz. Von 1993 bis 2002 war die Adlige Vorstandsvorsitzende des Schwedischen Roten Kreuzes. Sie weiß, was ein Krieg anrichten kann. Daher fühlt sie vor allem mit den Menschen, die unter den Folgen der russischen Politik leiden. „Die Russen haben die ganze Ukraine dem Erdboden gleichgemacht, es ist unglaublich, wie die Zivilbevölkerung davon betroffen ist. Das darf nicht passieren.“
König Carl Gustaf darf nicht so offen sprechen, wie seine Schwester
Es ist das erste Mal, dass ein Mitglied des schwedischen Königshauses den Krieg so scharf verurteilt. König Carl Gustaf hat sich für den Frieden ausgesprochen. Die Einmischung in politische Angelegenheit ist ihm allerdings nicht gestattet.
Auf die Frage, ob ihre Äußerungen angemessen seien, antwortet Prinzessin Christina energisch: „Ich kann nicht akzeptieren, dass sich Russland so verhält. Sie haben zuvor die Genfer Konvention unterzeichnet. Sie sind nicht unwissend, sie wissen genau, was gilt – und sie tun das Gegenteil.“ Die Genfer Konvention zu verletzten, sei „ein Kriegsverbrechen“, betont die Tante von Kronprinzessin Victoria. Ihr sei es wichtig, dass darüber gesprochen werde.