Prinzessin Vibhavadi Rangsit starb, als sie zwei Menschen retten wollte

Prinzessin Vibhavadi Rangsit starb, als sie zwei Menschen vor dem Tod retten wollte. So tragisch endete das Leben der Thailänderin.

Prinzessin Vibhavadi Rangsit
Prinzessin Vibhavadi Rangsit wollte zwei Polizisten vor dem sicheren Tod bewahren, doch dann starb sie selbst im Kugelhagel (Symbolbild). © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Paul Zinken

Prinzessin Vibhavadi Rangsit war eine begabte Schriftstellerin

Das Leben von Prinzessin Vibhavadi Rangsit begann am 20. November 1920. Sie wurde als Tochter von Prinz Bidyalongkorn und Prinzessi Phonphimonphan Rajani geboren. Weil sie nicht zum engeren Kreis der thailändischen Königsfamilie gehörte, konnte die Prinzessin ein relativ selbstbestimmtes Leben führen.

Nach der Schulzeit arbeitete Vibhavadi Rangsit zunächst als Sekretärin für ihren Vater, der seinerzeit als einer der wichtigsten Poeten Thailands galt. Auch seine Tochter fand gefallen am Schreiben. Bereits mit 18 Jahren veröffentlichte sie ihren ersten Roman „Pritsana“, dem weitere folgten.

Sie war die Hofdame vom Königspaar

Mit 25 Jahren heiratete sie den sieben Jahre älteren Rangsit Prayurasakdi. Es war die einzige Trauung, die König Ananda Mahidol vor seinem frühen Tod durchführen konnte. Das Paar bekam zwei Töchter.

Neben ihrer Karriere als Schriftstellerin stand die Prinzessin auch als Hofdame im Dienst von König Bhumibol und seiner Frau Königin Sirikit. Sie begleitete das thailändische Königspaar bei mehreren Staatsbesuchen rund um den Erdball.

„Sie war brillant darin, ihre Zeit aufzuteilen und war sehr diszipliniert. Während sie sehr damit beschäftigt war, ihren Majestäten, dem König und der Königin, zu dienen und ein sehr aktives soziales Leben zu führen, fand sie immer noch Zeit, jeden Tag für ihre Bücher zu recherchieren und zu schreiben“, erklärte ihre jüngste Tochter Priyanandana.

Trotz ihrer vielen Verpflichtungen, vernachlässigte sie ihre Familie nicht. „Sie war eine großartige Mutter. Sie fand Zeit, uns zu schreiben, selbst wenn sie Ihre Majestäten, den König und die Königin, bei Staatsbesuchen begleitete. Meine Mutter war immer besorgt über unsere Prüfungsnoten usw. Wenn meine Schwester und ich im Ausland studierten, schrieb sie uns immer Briefe auf Thai, damit wir unsere Muttersprache nicht vergessen“, erinnerte sich ihre Tochter im Interview mit „Bangkok Post“.

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Thailändische Prinzessin wollte Polizisten retten

Zudem engagierte sich die Thailänderin für ihre Landsleute. Sie versuchte, die Lebensumstände der Bevölkerung in den unerschlossenen Gebieten zu verbessern. Ihr Engagement sollte sie das Leben kosten …

Am 16. Februar 1977 war die Prinzessin mit dem Armeehubschrauber auf dem Weg zu einem abgelegenen Dorf. Weil es dort immer wieder zu kommunistischen Aufständen kam, versuchte Vibhavadi Rangsit die Moral der Soldaten und Grenzschutzpolizisten hochzuhalten. Als sie im Radio hörte, dass zwei Polizisten durch eine Landmine verwundet waren, befahl sie dem Piloten zu den Verletzten zu fliegen, um sie ins Krankenhaus zu bringen.

Die Kugeln durchbohrten ihren Körper

Als sie in geringer Höhe über Ban Nua Khlong flogen, wurde der Hubschrauber von kommunistischen Aufständischen vom Boden aus angegriffen. Sie schossen mit schweren Maschinengewehren auf den Helikopter. Die zweifache Mutter wurde im Kugelhagel schwer verletzt. Doch statt sich um ihr eigenes Wohl zu sorgen, erkundigte sie sich immer wieder nach den verletzten Grenzpolizisten. Sie starb eine Stunde später. Eine Kugel hatte offenbar ihre Lunge getroffen. Prinzessin Vibhavadi Rangsit wurde nur 56 Jahre alt, die beiden Polizisten überlebten.

Für ihren Verdienst und Mut wurde die Thailänderin nach ihrem Tod in den Rang einer Königlichen Hoheit gehoben. Bis heute wird sie für ihre selbstlose Tat verehrt.

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