Prinzessin Leonor, Prinz Charles und Prinzessin Elisabeth sind dafür bestimmt, die Krone zu übernehmen. Doch den drei Thronfolgern steht ein schweres Erbe bevor.
Die spanische Monarchie steckt in der Krise
Der Thron von Prinzessin Leonor wackelt. Denn die spanische Monarchie steckt in einer schweren Krise. Seit König Felipe das Zepter übernommen hat, konnte er den Glanz alter Zeiten nicht wieder aufleben lassen. Immer neue Skandale belasten seine Amtszeit. Die Inhaftierung seines Schwagers Iñaki Urdangarín, der Vorfall bei der Ostermesse und nicht zuletzt die bösen Schlagzeilen um Juan Carlos sorgen für Ärger. Das Vertrauen in die Monarchie ist erschüttert. Vor allem die jungen Spanier lehnen das Königshaus ab.
Bei einer inoffiziellen Abstimmung sprachen sich im Juni 2019 89 Prozent der 18.000 Teilnehmer für die Abschaffung der Monarchie und für die Errichtung einer Republik aus. Die Abstimmung wurde privat von Gegnern der Monarchie organisiert.
Prinzessin Leonor muss präsenter werden
Wird Prinzessin Leonor vielleicht niemals Königin? Schon jetzt gibt es viele kritische Stimmen. Denn einige Spanier trauen der 14-Jährige das Amt der Königin nicht zu. „Ist es nicht ein bisschen grausam, für ein solch junges Mädchen so viel Verantwortung zu übernehmen? Ich habe eine Tochter in ihrem Alter und wahrlich – ich kann mir nicht vorstellen, all diese persönlichen Opfer zu bringen“, erklärte Minister José Luis Ábalos.
Zu oft hat das Volk schon beklagt, dass es seine Thronfolgerin überhaupt nicht kennen würde. Die Spanier spüren Distanz, ja teilweise sogar Ablehnung gegenüber Prinzessin Leonor. Doch das spanische Königshaus versucht das Eis zu brechen. Die 14-Jährige tritt immer häufiger mit ihrer Schwester öffentlich auf. Es wird aber noch viel PR-Arbeit nötig sein, um Leonors Zukunft auf den Thron zu sichern.
Prinz Charles: Zu alt für die Krone?
Wird Prinz Charles noch König? Über diese Frage wird seit Jahren diskutiert. Denn einige Briten wünschen sich, dass Queen Elizabeth den Thron direkt an Prinz William weitergibt. Denn der Sohn ist beliebter als der Vater. Laut einer 2019 durchführten Umfrage von „YouGov“ finden nur 46 Prozent Prinz Charles sympathisch, während Prinz William eine Zustimmung von 66 Prozent erreicht.
Doch woran liegt das? Obwohl Prinz Charles sein Image in den letzten Jahren ordentlich aufpoliert hat, nehmen ihm einige Briten seine Affäre mit Camilla übel bis heute übel. Prinz William dagegen wird als fürsorglicher Familienvater wahrgenommen. Zudem würden viele Briten lieber Herzogin Kate als Herzogin Camilla als nächste Queen Consort sehen.
Doch es ist unwahrscheinlich, dass der 71-Jährige auf sein Amt verzichten wird. Sollte er nicht schwer erkranken oder sterben, wird Charles der nächste König. Und eins muss man dem „ewigen Thronfolger“ lassen: Er ist auf seine künftige Rolle bestens vorbereitet. Ob er die großen Fußstapfen von Queen Elizabeth füllen kann, steht jedoch auf einem anderen Blatt.
Prinzessin Elisabeth: Sie muss das Land vereinen
Auch Prinzessin Elisabeth steht ein schweres Erbe bevor. Denn Belgien ist gespalten. Im Norden leben die Niederländisch sprechenden Flamen, im Süden die Französisch sprechenden Wallonen. Der Konflikt zwischen den beiden Gruppen geht auf das 19. Jahrhundert zurück. Elisabeths Aufgabe ist es, zum Symbol der nationalen Einheit Belgiens zu werden. Sie darf niemanden bevorzugen, muss alle Reden in den drei Landessprachen halten.
Sie nimmt ihre Aufgabe sehr ernst
Doch die Tochter von König Philippe und Königin Mathilde scheint bestens auf ihre Rolle verbreitet zu sein. Seit dem Kindergartenalter absolviert Prinzessin Elisabeth regelmäßig öffentliche Auftritte. Mit 13 Jahren hielt sie bei einer Gedenkfeier der Opfer des Ersten Weltkrieges eine selbst geschriebene Rede. Im selben Jahr sprach sie auch bei der Beisetzung ihrer Großtante Fabiola.
2020 machte Prinzessin Elisabeth ihren internationalen Schulabschluss am „United World Colleges“ (UWC). Ab dem 31. August wird die 18-Jährige eine Militärschule besuchen. Die Königstochter ist die erste belgische Prinzessin, die diese Ausbildung absolviert.
Offenbar will sie ihren männlichen Vorgängern aber um nichts nachstehen. Wenn die Kronprinzessin das nötige Feingefühl für die Bedürfnisse ihrer Landsleute entwickelt, wird sie ihre Aufgabe gut meistern. „Das Land kann auf mich zählen“, versprach die Thronfolgerin an ihrem 18. Geburtstag.
Quellen: DPA, „YouGov“, Spiegel.de, Hola