Name: Königin Sonja von Norwegen
Geburtstag: 04.07.1937
Geburtsort: Oslo, Norwegen
Sternzeichen: Krebs
Eltern: Karl August und Dagny Haraldsen
Ausbildung: Schulabschluss (1954), Ausbildung zur Schneiderin, Studium in Französisch, Englisch und Kunstgeschichte
Ehepartner: König Harald (seit 1968)
Kinder: Prinzessin Märtha Louise (*1971) und Kronprinz Haakon (*1973)
Hobbys: Wandern, Fotografieren, Kunst
Schirmherrschaften: u.a. The Norwegian National Opera & Ballet, Oslo Philharmonic Orchestra
Besonderheiten: Sonja war die erste Königin, die den Boden der Antarktis betreten hat
© Jørgen Gomnæs, Det kongelige hoffc
Biografie von Königin Sonja
Am 4. Juli 1937 erblickte Königin Sonja das Licht der Welt in Oslo. Ihre Eltern, Dagny (*1898-†1994) und Karl August Haraldsen (*1889-†1959), mussten bereits vor ihrer Geburt einen schmerzlichen Verlust verkraften, der auch das Leben von Sonja nachhaltig prägen sollte.
Ein Jahr bevor Sonja zur Welt kam, ereignete sich ein grausamer Schicksalsschlag, der das Leben ihrer Familie für immer veränderte. Ihr Vater begab sich zusammen mit ihrem Bruder Karl Herman auf einen Bootsausflug, der durch eine Explosion tragisch endete. Der siebenjährige Junge wurde ins Wasser geschleudert und seine Leiche blieb unauffindbar.
Diese schmerzhafte Tragödie hinterließ tiefe Wunden in der Familie. Besonders ihre Mutter Dagny konnte den Verlust ihres Sohnes nie verkraften. „Es war eine gewalttätige Tragödie“, erklärte die Königin 2018 in einer TV-Sendung „Heim till Sonja Haraldsen“. Sah ihre Mutter blonde Jungs auf Straße, hatte sie die Hoffnung, dass es ihr Karl Herman sein könnte. Auch Sonja spürte den Schmerz der Mutter. „Ich erinnere mich, als ich klein war und meine Mutter ,Der kleine Lord’ vorlas und dann haben wir beide angefangen zu weinen. Ich denke, es hat sie an ihn erinnert“, offenbarte die Königin in der Sendung.
Um ihre große Liebe musste sie lange kämpfen
1959 lernte Sonja den norwegischen Kronprinzen Harald kennen. Doch um seine Liebe musste das Paar kämpfen. Denn die bürgerliche Schneiderin galt nicht als die passende Wahl für den künftigen König. König Olav V. verweigerte seine Zustimmung für die Ehe. Erst als Harald drohte, niemals zu heiraten, willigte sein Vater schließlich ein. Am 29. August 1968 gab die 31-jährige Sonja Haraldsen dem gleichaltrigen Kronprinzen im Osloer Dom da Jawort. Während sich das Volk über die neue Prinzessin freute, boykottierten einige Adlige die Hochzeit sogar.
Tragödien und Verluste
1970 erwartete Sonja ihr erstes Kind. Während sie ihr Glück als Mutter fand, litt ihre Schwester Gry unter schweren Depressionen. Schließlich verlor die 46-Jährige jeglichen Lebensmut und beging Selbstmord. Dieser Verlust traf Sonja so hart, dass sie zwei Monate später eine Fehlgeburt erlitt. Die Königin kämpfte bis heute mit Schuldgefühlen. In ihrer Biografie gestand sie: „Wie alle anderen in der Familie habe auch ich mich gefragt, ob ich mehr für Gry hätte tun können. Und die Antwort war immer dieselbe: Ja, es gibt immer mehr, was du hättest tun können.“
Schließlich bekamen Sonja und Harald noch zwei gesunde Kinder. Am 22. September 1971 erblickte Prinzessin Märtha Louise das Licht der Welt. Am 20. Juli 1973 folgte Kronprinz Haakon.
Fast wäre ihre Ehe mit Harald zerbrochen
Mit den zwei Kindern schien das Glück von Sonja endlich perfekt zu sein. Doch Harald und sie entfernten sich immer mehr voneinander. Die zweifache Mutter fühlte sich alleingelassen, während ihr Mann wochenlang unterwegs war. Schließlich feierten sie nicht einmal mehr ihre Geburtstage gemeinsam. Anfang der 80er Jahre stand ihre Ehe kurz vor dem Aus. Erst eine Eheberatung soll dem Paar geholfen haben. „Wir wirken harmonisch, aber auch bei uns verläuft nicht automatisch alles gut. Selbst in einer Ehe, die auf gegenseitiger Liebe aufbaut, kann es passieren, dass sich Ehepartner gegenseitig verletzen. Man muss verzeihen können. Die Ehe und die Familie waren es mir wert, darum zu kämpfen“, erklärte Harald einmal.
Ihre Aufgaben und Interessen
Nach dem Tod seines Vaters wurde Harald am 17. Januar 1991 zum neuen König. An seiner Seite wurde Sonja zur Königin von Norwegen. Sie übernahm repräsentative Aufgaben und unterstützte verschiedene Anliegen. Die Norwegerin setzte sich aktiv für Flüchtlinge ein und war von 1987 bis 1990 Vizepräsidentin des Norwegischen Roten Kreuzes. 2005 gründete sie den „Queen Sonja School Prize“. Der Preis wird alle zwei Jahre an eine Schule in Norwegen verliehen, die sich in der Praxis von Gleichberechtigung und Inklusion hervorgetan hat.
Auch in der Kunst findet die passionierte Künstlerin viel Freude. Sie stellt regelmäßig eigene Werke aus und verleiht ein Kunststipendium an begabte Nachwuchskünstler. Zudem begeistert sich Königin Sonja für die Musik. Beim „Queen Sonja International Music Competition“ überreicht sie alle zwei Jahre einen Preis an Talente. Außerdem liebt die zweifache Mutter die Natur und setzt sich für den Umweltschutz ein.
„Die Tatsache, dass sie nicht einfach den Weg des geringsten Widerstands gewählt hat, sondern gekämpft hat, hat mich beeindruckt. Unter anderem hat sie sich für ein ausgeglicheneres Programm für König und Königin eingesetzt. Sie nahm Änderungen vor, damit auch sie über Geschäftliches sprechen konnte, nicht nur mein Vater“, sagte Kronprinz Haakon 2021 voller Stolz.
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