König Willem-Alexander hat in der Coronakrise an Sympathien verloren. Nun gibt es die nächste Kritik. Hat der Royal zu unrecht Geld vom Staat bekommen?
König Willem-Alexander lässt Het Loo für drei Monate schließen
König Willem-Alexander droht Ärger. Der Royal hat nämlich beschlossen, das Anwesen Het Loo für drei Monate „aus persönlichen Gründen“ zu schließen. Doch diese Entscheidung stößt einigen Niederländern übel auf. Die ehemalige Sommerresidenz der Royals ist nämlich umgeben von einem 9700 Hektar großen Naturschutzgebiet. Zu 80 Prozent besteht das Gelände aus Wald und bietet Heimat für jede Menge Wild. Dass Het Loo ausgerechnet in der Jagdsaison von September bis Weihnachten geschlossen wird, sorgt für Unmut.
Laut der niederländischen Zeitung „De Stentor“ verstößt der Niederländer damit gegen eine Vereinbarung. Denn die Privatisierung des Anwesens stellt „eine Abweichung der Regeln für die Erteilung einer Lizenz für die Subvention (…)“ dar. Von 2016 bis 2021 finanzierte der Staat das Gelände mit 4,7 Millionen Euro. Die Subvention gibt es allerdings nur, wenn das Naturschutzgebiet an 358 Tagen im Jahr geöffnet wird.
Muss der Royal die Subventionen zurückzahlen?
„Der König hält das Gebiet drei Monate im Jahr geschlossen. Es ist nicht bekannt, warum dies geschieht. Die Partei für die Tiere vermutet, dass die Königsfamilie dann Wild jagt“, schreibt die Tageszeitung „Nu“. 2022 sollen die Subventionen neu verhandelt werden. Nun wird diskutiert, ob die finanzielle Förderung unter diesen Bedingungen noch angemessen ist. Frank Wassenberg von der Partei für die Tiere betonte zudem mehrmals, dass der Royals eine „moralische Verpflichtung“ habe, das Geld zurückzuzahlen.
Von der Ministerin für Landwirtschaft, Natur und Lebensmittelqualität bekommt König Willem-Alexander jedoch Rückendeckung. Carola Schouten erklärte die Schließung so: „Das hängt, wie gesagt, mit dem Schutz der Privatsphäre des Königs zusammen.“ Zudem seien 1300 Hektar des Anwesens ohnehin das ganz Jahr geöffnet.
Das riesige Gebiet wurde einst von den niederländischen Royals als Jagdrevier gekauft. Königin Wilhelmina schenkte es 1959 dem niederländischen Volk. Die Königsfamilie hat bis heute ein Nutzungsrecht und profitiert von den Holz- und Jagderträgen.