Es vergeht kaum eine Woche, ohne dass Prinzessin Madeleine im Kreuzfeuer der Kritik steht. Doch hat die schwangere Schwedin so viel Tadel wirklich verdient?
„Prinzessin Madeleine ist die schwedische Antwort auf Marie-Antoinette”, poltert Johanna Frändén los. „Was haben wir nur getan, um sie zu verdienen?” Damit eröffnet die Kolumnistin die nächste Runde im Schaukampf gegen die schöne Königstochter. Madeleine sei genau wie die französische Königin ein Symbol für Verschwendung.
Grund für die Vorwürfe: Das Londoner Apartment von Prinzessin Madeleine und Chris O’Neill kostet monatlich 17.000 Euro Miete. Und auch der rosa Mantel, den die Schwangere zur Taufe von Prinz Gabriel trug, war mit umgerechnet 15.000 Euro kein Schnäppchen. Natürlich kann Otto-Normal-Verdiener sich diesen Luxus nicht leisten. Und natürlich ist Neid da verständlich. Aber ist es nicht Privatsache, wofür das Paar sein Geld ausgibt?
Früher war Madeleine Schwedens Liebling
Übrigens hat auch Kronprinzessin Victoria eine Vorliebe für teure Mode. In ihrem Kleiderschrank finden sich neben H&M-Kleidern auch Luxusmarken wie Chanel & Co.
Wann hat das eigentlich angefangen, dass Prinzessin Madeleine in ihrer Heimat so in Ungnade gefallen ist? Als Kind war die Königstochter sehr schüchtern. Oft nahm sie Reißaus, wenn mal wieder ein Familienfoto geknipst werden sollte. Ganz ähnlich wie heute ihre Tochter Leonore. Trotzdem war ganz Schweden vernarrt in seinen zuckersüßen Wirbelwind. Und als Madeleine dann älter wurde, und zu einem bildhübschen Teenager heranreifte, lag ihr praktisch die ganze Welt zu Füßen.
Doch wo viel Licht ist, ist auch Schatten. Die schöne Schwedin ist von klein auf an eine Projektionsfläche für so manche Fantasie. Mädchen wollten so aussehen wie Madeleine, Jungs wollten sie zur Freundin und Eltern träumen von ihr als Schwiegertochter. Hoffnungen wurden von der Regenbogenpresse geschürt, dass die Tochter von Carl Gustaf und Silvia eines Tages Prinz William heiraten würde. Was wäre das für ein schönes Märchen geworden. Doch Madeleine schreibt ihre Geschichte selbst.
Die Schwedin verliebte sich in Jonas Bergström. Als die Verlobung platzte, weil der Anwalt eine Affäre mit einer Handballspielerin hatte, waren die Sympathien auf Madeleines Seite. Wie konnte dieser Hallodri es nur wagen, das Herz von Schwedens Liebling zu brechen? In seiner Haut wollte man zu dieser Zeit wirklich nicht stecken. Dass sich die damals 27-Jährige eine Auszeit in New York nahm, stieß auf viel Verständnis.
Die Schweden fühlen sich von Madeleine verraten
Doch dann machte Madeleine ihren ersten „großen Fehler”. Sie entschied sich Christopher O’Neill zu heiraten. Kein Schwede! Sondern ein britisch-amerikanischer Geschäftsmann. Noch dazu lehnte er es ab, ein schwedischer Prinz zu werden, sondern zog es vor, sich weiter um seine Geschäfte zu kümmern. Eine große Kränkung für das schwedische Volk.
Den schlimmsten Verrat haben Madeleine und Chris aber begangen, als sie sich gegen Schweden als Heimat entschieden. Wie konnte dieser Fremde ihnen nur ihr schönstes Juwel rauben?
Dabei ist es nicht ungewöhnlich, dass Prinzessinnen nach der Hochzeit ihre Heimat verlassen. Brigitta und Margaretha, die Schwestern von König Carl Gustaf, leben beispielsweise auch nicht mehr in Schweden. Und auch die Schwestern von Königin Margrethe von Dänemark, Anne-Marie und Benedikte, haben ihre Heimat verlassen.
Warum sollte also Madeleine, die in der Thronfolger erst auf Platz sieben steht, nicht gleiches Recht zustehen? Steht es ihr als erwachsene Frau nicht frei, ein Leben so zu führen, wie sie es möchte? Offenbar nicht, wenn du so etwas wie ein schwedisches Nationalgut bist…
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Die Presse macht immer häufiger Stimmung gegen das Paar. Madeleine wird vorgeworfen eine zu hohe Apanage einzustreichen, ohne etwas dafür zu tun. Richtig ist das nicht. Die zweifache Mutter, die im März ihr drittes Kind erwartet, unterstützt Königin Silvia bei der Arbeit für die Childhood-Organisation. Sie kämpft gegen die Ausbeutung von Kindern. Eine wichtige Arbeit! Zwar sind öffentliche Auftritte in der Tat weniger geworden, doch wer kann ihr das mit zwei kleinen Kindern im Alter von drei und zwei Jahren verübeln?
Die schwedische Prinzessin kämpft mit Schüchternheit
Außerdem steht Madeleine nicht gerne im Rampenlicht: „Ich ja bin mein ganzes Leben eine Prinzessin gewesen – natürlich denken da alle, dass ich mich doch daran gewöhnt haben muss: An die Auftritte vor Menschen, an die Kameras, an die Fragen. Aber so ist es nicht. Ich bin unglaublich schüchtern und ich mag es nicht, im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen.”
Verständlich – wer wird schon gerne von Hunderten von Augen angestarrt, die nur darauf lauern, dass man einen Fehler macht? Die 35-Jährige ist auch nur ein Mensch mit Gefühlen. Und die bitterböse Kritik dürfte auch an der schwangeren Madeleine nicht abprallen. Also, liebes Schweden, hör bitte auf, dich wie ein sitzen gelassener Liebhaber aufzuführen. Sei stolz auf deine Prinzessin Madeleine und ihre Arbeit.
Prinzessin Madeleine: Heftige Anfeindungen nach Umzugsplänen