Königin Mathilde und König Philippe besuchen zum ersten Mal Südafrika

Königin Mathilde und König Philippe besuchen Südafrika. Was diesen Staatsbesuch so besonders macht, erfahrt ihr hier. 

Königin Mathilde und König Philippe besuchen Südafrika.
Königin Mathilde und König Philippe von Belgien sind am Mittwochabend (22. März) zu einem Staatsbesuch nach Südafrika aufgebrochen. © Didier Lebrun / Photonews via Getty Images

Mathilde & Philippe von Belgien: Besonderer Besuch in Südafrika

Königin Mathilde und König Philippe haben ihren Staatsbesuch in Südafrika begonnen. Das belgische Königspaar ist am Mittwochabend (22. März) in Pretoria eingetroffen. Der Besuch in Südafrika ist ein ganz besonderer für die belgischen Royals. Denn König Philippe ist der erste belgische Herrscher, der der ehemaligen britischen Kolonie einen offiziellen Besuch abstattet. Was Königin Mathilde und König Philippe in Südafrika erwartet, verraten wir euch hier.

Königin Mathilde und König Philippe sind nach Südafrika aufgebrochen.
Königin Mathilde und König Philippe der Belgier sind am Mittwochabend nach Südafrika aufgebrochen. Nach einer kurzen offiziellen Zeremonie am Militärflughafen Melsbroek startete ihr Flieger Richtung Pretoria. © Didier Lebrun / Photonews via Getty Images

Wie „histoiresroyales.fr“ berichtet, ist der Staatsbesuch in Südafrika von besonderer Bedeutung für die belgischen Royals. Denn obwohl Belgien wichtige Handelsbeziehungen zu zahlreichen afrikanischen Ländern unterhält, können die Staatsbesuche belgischer Herrscher auf dem afrikanischen Kontinent an einer Hand abgezählt werden. König Baudouin (*1930-†1993), der Onkel von König Philippe, besuchte 1979 die Elfenbeinküste und Kamerun. Alt-König Albert und Alt-Königin Paola wiederum wurden 2004 offiziell in Marokko empfangen. In Südafrika war bisher kein belgischer Herrscher auf offizieller Mission.

 

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Königin Mathilde & König Philippe: Straffer Zeitplan in Südafrika

Das belgische Königspaar wurde am späten Abend in der südafrikanischen Hauptstadt mit den militärischen Ehren empfangen, die Staatsoberhäuptern vorbehalten sind. Anschließend ging es für die vierfachen Eltern erstmal ins Bett ‒ der erste offizielle Tag des Staatsbesuchs beginnt heute. Bis Sonntag (26. März) werden die Royals zahlreiche Besuche absolvieren und neben Pretoria auch Johannesburg und Kapstadt besuchen. Auf dem Terminkalender steht unter anderem ein Treffen mit Präsident Cyril Ramaphosa. Kernthemen des Besuchs sind Bildung, Wirtschaft und Kultur. Am Montag werden Mathilde und Philippe dann zurück nach Brüssel fliegen, wo sie sicher schon sehnsüchtig von ihren Kindern erwartet werden.

Belgische Royals: Schreckliche Vergangenheit in Afrika

Das belgische Königshaus verbindet eine schreckliche Vergangenheit mit dem afrikanischen Kontinent. Auf der Kongo-Konferenz 1884/85 in Berlin verhandelten europäische Großmächte und die USA über die Aufteilung Afrikas in Kolonien, darunter auch Südafrika und die heutige Demokratische Republik Kongo. Der damalige belgische König Leopold II., ein Ur-Ur-Großonkel von König Philippe, konnte die anderen Mächte davon überzeugen, den „Unabhängigen Kongostaat“ als seinen persönlichen Privatbesitz anzuerkennen. Zuvor hatte Leopold den Forscher Henry Morton Stanley damit beauftragt, in Afrika Land zu erwerben. Stanley brachte rund 450 Stammesfürsten dazu, ihr Land an den belgischen König zu überschreiben. Die Kongo-Konferenz bildete schließlich den Beginn der verbrecherischen Ausbeutung des Kongos durch die Belgier. 

In den folgenden Jahren begann Leopold II., die Menschen in Kongo auf grausame Art und Weise zu versklaven. In Kongo fanden die Belgier Gummi, der gerade auf dem Weltmarkt von großer Bedeutung war. Jedes Dorf musste eine bestimmte Menge Kautschuk liefern. Wurde die vorgegebene Menge durch die Männer nicht geliefert, wurden ihre Frauen umgebracht oder entführt. Millionen Menschen wurden getötet und verstümmelt. So erwirtschafteten die Belgier Millionengewinne. Mit dem Blutgeld finanzierte Leopold II. unter anderem Prachtbauten wie das „Königliche Museum für Zentral-Afrika“ in Brüssel.

Anfang des 20. Jahrhunderts geriet der König wegen seiner Gräueltaten zunehmend unter nationalen und internationalen Druck. 1908 überschrieb er seinen Privatbesitz Kongo an den belgischen Staat. 1960 wurde Kongo schließlich unabhängig von Belgien. Bis heute geht die Aufarbeitung der eigenen Geschichte in Belgien jedoch nur schleppend voran. König Leopold II. ist bis heute vielen Belgiern nur als Modernisierer und Beschützer des Christentums bekannt. König Philippe entschuldigte sich zwar für die Gräueltaten, doch bis heute wurde das düstere Kapitel der belgischen Königsfamilie nicht genug aufgearbeitet.

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