Königin Camilla setzt sich seit Jahren für Opfer von häuslicher Gewalt ein. Mit ihrem Engagement half sie auch Lady Anne Glenconner. Die Hofdame schwieg jahrzehntelang über ihr Martyrium.
Lady Anne Glenconner wurde von ihrem Ehemann misshandelt
Mit ihrer schonungslosen Lebensbeichte hat Lady Anne Glenconner viele Menschen berührt. In ihrem Buch „Whatever Next?: Lessons from an Unexpected Life“ (Dt: „Was kommt als Nächstes?: Lehren aus einem unerwarteten Leben“) offenbart die 90-Jährige, wie sie jahrelang von ihrem Ehemann misshandelt wurde. Wenn Colin Tennant, 3. Baron Glenconner die Beherrschung verlor, wurde handgreiflich. Ein Vorfall hat sich der früheren Hofdame bis heute ins Gedächtnis gebrannt. „Mein Mann hat mich mit seinem Spazierstock aus Haiknochen so hart geschlagen, dass ich auf einem Ohr taub wurde“, gesteht Lady Anne Glenconner.
Doch Scheidung war keine Option. „Als ich einmal zu meiner Mutter ging und sagte: ‚Ich glaube nicht, dass ich damit fertig werde‘, sagte sie: ‚Du bist verheiratet, Anne, du gehst gleich zurück.’ Und das habe ich“, sagte die fünffache Mutter zu „Fox News“. Bis zu seinem Tod im Jahr 2010 war das Paar 54 Jahre verheiratet. Lange wusste niemand, was wirklich hinter verschlossenen Türen passierte.
So half Königin Camilla der früheren Hofdame
Ausgerechnet Königin Camilla hatte sie inspiriert, die Wahrheit auszusprechen. „[In meinem ersten Buch] habe ich viele Dinge auf die leichte Schulter genommen“, gibt die frühere Hofdame von Prinzessin Margaret zu. „Ich habe nicht alles gesagt, was ich wirklich sagen wollte … [Aber] ich wurde wohl von der Queen Consort beeinflusst, die so viel für misshandelte und missbrauchte Frauen getan hat. Und ich habe mit meinen Kindern gesprochen … Deshalb habe ich es getan.“
Königin Camilla unterstützt mit ihrer Stiftung „Safelives“ seit Jahren Opfer von häuslicher Gewalt und sexuellem Missbrauch. „Ich habe davon so oft gehört, von Freunden, die Freunde kannten, und ich dachte, ich sollte vielleicht mal schauen, ob ich irgendwo helfen könnte“, erklärt die Frau von König Charles ihr Engagement. Sie weiß von Betroffenen, dass ambivalente Gefühle den Umgang mit der Situation oft schwierig machen. „Menschen können immer noch die Menschen lieben, die sie missbrauchen, und sich deswegen so schuldig und so beschämt fühlen, dass sie denken, es sei ihre Schuld, also schweigen sie darüber.“ Doch nur wer sich Hilfe holt, kann an der Situation wirklich etwas ändern.