König Charles wurde während einer feierlichen Zeremonie in Schottland gekrönt. Allerdings wurde die Krönung von Protesten überschattet.
Proteste stören Krönung von König Charles in Schottland
König Charles wurde an diesem Mittwoch (5. Juli) erneut gekrönt. Nach seiner Krönung am 6. Mai in der Westminster Abbey, fand die zweite Zeremonie im schottischen Edinburgh statt. Das Wetter blieb dieses Mal zum Glück warm und trocken. Den Royals wurde dafür auf andere Weise ein eisiger Empfang bereitet.
Denn die Krönung wurde von Protesten der schottischen Republikgruppe „Our Republic“ und die britische Interessengruppe „Republic“ überschattet. Mit riesigen Bannern ausgestattet, riefen sie wiederholt ihre gewohnte Parole „Not my King“ und störten mit Buhrufen. Die Anzahl der Fans war zwar deutlich größer, doch gegen die Megaphone kamen sie nicht an.
Prinzessin Kate setzt auf Royalblau und Schmuck der Queen
Die „Mini-Krönung“, wie sie auch genannt wird, begann gegen 15:010 Uhr deutscher Zeit mit der königlichen Prozession über die Royal Mile vom Palace of Holyroodhouse zur St. Giles Kathedrale. König Charles und Königin Camilla wurden vom Regiment of Scotland eskortiert und von der Royal Marine Band of Scotland sowie den Pipes, Drums und Bugles des 2. Bataillons begleitet.
Auch der Herzog und die Herzogin von Rothesay – wie Prinz William und Prinzessin Kate in Schottland genannt werden – wohnten der Zeremonie bei. Ihre drei Kinder George, Charlotte und Louis ließen sie allerdings zu Hause. Die 41-Jährige trug erneut ihr royalblaues Mantelkleid von Catherine Walker und einen Hut von Philip Treacy. Ihr vierreihiges Perlencollier stammt aus der Sammlung von Queen Elizabeth. Prinz William trug unter seiner zeremoniellen Robe die Uniform der Royal Air Force. Prinzessin Anne sowie Herzogin Sophie und Prinz Edward nahmen am heutigen Tag andere Verpflichtungen wahr. Die „Mini-Krönung“ fiel in jeder Hinsicht deutlich kleiner und weniger pompös aus.
Rührende Hommage an Queen Elizabeth
Bei der Zeremonie in der St. Giles Cathedral wurden König Charles offiziell die schottischen Kronjuwelen übergeben. Dazu zählen die Krone, das Zepter und ein Schwert. Bei dem Schwert handelt es sich um eine Neuanfertigung. Das über 500 Jahre alte Reichsschwert war zu zerbrechlich, um eine weitere Krönung zu überstehen. Das neue Schwert (Kosten rund 25.000 Euro) trägt den Namen „The Elizabeth Sword“ und ist der verstorbenen Queen Elizabeth gewidmet. Bei der sonst so traditionellen Zeremonie gab es noch eine weitere Neuerung. Für den Gottesdienst hatte König Charles fünf neue Musikstücke in Auftrag gegeben. Eines davon war in Gälisch.
Nach rund einer Stunde endete die Krönung – ohne dass der neue Monarch die Krone aufgesetzt bekam. Die königliche Prozession führte König Charles und Königin Camilla zurück zum Palace of Holyroodhouse. Zum krönenden Abschluss wurden von Edinburgh Castle 21 Salutschüsse abgefeuert. Die Red Arrows, die Kunstflieger der britischen Royal Air Force, veranstalteten zudem eine beeindruckende Flugshow am Himmel.
Darum gibt es eine zweite Krönung für König Charles
Doch warum gibt es überhaupt zwei Krönungen für König Charles? Dahinter verbirgt sich – wie könnte auch anders sein – eine jahrhundertealte Tradition. 1603 wurden England und Schottland in einer Personalunion vereint. Als König Charles I. dann 1625 in der Westminster Abbey zum König gekrönt wurde, forderte das schottische Parlament eine weitere Krönung auf schottischem Boden. Die zweite Krönung erfolgte dann 1633. Die Tradition bestand zunächst fort bis 1822. Erst Queen Elizabeth nahm die Tradition 1953 wieder auf und ließ sich zusätzlich in Schottland krönen.