Corinna zu Sayn-Wittgenstein-Sayn will Juan Carlos von Spanien vor Gericht bringen. Sie wirft dem ehemaligen König Belästigung und Bespitzlung vor.
Corinna zu Sayn-Wittgenstein-Sayn fordert 145 Millionen Euro von Juan Carlos
Werden dem Stier auf seine alten Tage doch noch die Hörner gestutzt? Bisher ist es Juan Carlos von Spanien immer wieder gelungen, seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Drei Ermittlungsverfahren, u.a. wegen Geldwäsche und Korruption, wurden 2022 eingestellt. Man konnte dem ehemaligen König einfach nichts nachweisen.
Doch nun bringt eine Löwin den Stier vor Gericht. Corinna zu Sayn-Wittgenstein-Sayn verklagt Juan Carlos. Sie wirft dem 85-Jährigen vor, ihr durch Bespitzelung und Belästigung „großen psychischen Schmerz“ zugefügt zu haben.
Nach Ende ihrer Beziehung soll der frühere König ungemütlich geworden sein. Denn die in Deutschland geborene Unternehmerin hatte sich geweigert, Geldgeschenke in Höhe von 65 Millionen Euro zurückzugeben. Laut der 59-Jährigen ließ er sie von Agenten überwachen und verfolgen. Ein anonymer Anrufer drohte der Blondine sogar damit, dass sie „wie Prinzessin Diana in einem französischen Tunnel zwischen Monaco und Nizza“ sterben würde. Zudem wurden Schüsse auf die Überwachungskameras am Eingangstor ihres Anwesens abgefeuert, in ihrem Schlafzimmerfenster wurde ein Loch gebohrt. Als Entschädigung fordert Corinna zu Sayn-Wittgenstein-Sayn rund 145 Millionen Euro von Juan Carlos.
Ex-König will Prozess verhindern
Wenn es nach Juan Carlos geht, kommt es gar nicht erst zum Prozess. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, stellte der Spanier am Dienstag (18. Juli) einen Antrag beim Londoner Gericht. Er möchte, dass der Fall abgewiesen wird.
2022 versuchte der Vater von König Felipe bereits, eine strafrechtliche Verfolgung abzuwenden und berief sich dabei auf die Immunität der spanische Königsfamilie. Der Londoner High Court wies seinen Antrag jedoch ab.
Ob Corinna zu Sayn-Wittgenstein-Sayn mit ihrer Forderung auf Schadensersatz durchkommt? Der Stier und die Löwin – es scheint, der Kampf habe gerade erst so richtig begonnen. Die Anhörungen sollen am 18. Januar 2024 beginnen.