Kronprinz Frederik wird in wenigen Tagen der neue König von Dänemark. Seine Angst vor der Krone war eine Zeit lang jedoch so groß, dass er starke psychische Probleme entwickelte und über Suizid nachdachte. Sein Bekenntnis blieb nicht ohne Folgen.
Kronprinz Frederik litt an Depressionen
Es ist die größte Aufgabe seines Lebens. In wenigen Tagen wird Kronprinz Frederik zum neuen König von Dänemark. Mit 55 Jahren scheint der Sohn von Königin Margrethe bereit für dieses anspruchsvolle Amt zu sein. Doch dies war nicht immer so. Es gab Zeiten, da wäre Frederik beinahe unter der Last der Krone zerbrochen.
In jungen Jahren haderte der Sohn von Königin Margrethe und Prinz Henrik sehr mit seiner Rolle. Wie schlimm es um seine psychische Gesundheit stand, offenbarte der Thronfolger 1996 in dem Buch „En familie og dens dronning“. (Dt.: „Eine Familie und ihre Königin“). „Tiefs, echte Tiefpunkte sind mir nicht fremd. Man hat seine Depressionen. Ich habe graue Tage gehabt. Ich habe auch mit ihnen gekämpft“, gab der damals 28-Jährige ehrlich zu.
Der dänische Thronfolger hatte Suizidgedanken
In seinen depressiven Phasen dachte Kronprinz Frederik sogar über Suizid nach. „Plötzlich war da dieser Gedanke in meinem Kopf: ‚Ich kann einfach den Schritt aus dem Fenster machen, und dann werde ich Frieden mit allem haben’“, erinnert sich der dänische Royal in dem Buch.
Frederik selbst konnte seine Gefühle aber lange nicht verstehen, spürte aber, dass etwas mit ihm nicht stimme. „Wir haben alle Tage, an denen alles Mist ist. Ich erinnere mich, wie ich mit einem meiner guten Freunde darüber gesprochen habe: Bin ich krank, wenn man von einem solchen Gedanken gestreift wird? Oder was zur Hölle ist los?“
Schließlich wurde ihm klar, dass es die Bürde der Krone war, die Kronprinz Frederik so verzweifeln ließ. „Der Gedanke, dass ich mal König werde, wurde zur Phobie. Ich hatte das Gefühl, mein Leben geht zu Ende. Und keiner erklärte mir, was eigentlich passieren wird“, ergänzte er später in einem Interview mit dem Sender „TV2“.
Ob sich der künftige König jemals therapeutische Hilfe geholt hat, ist nicht bekannt. Er gab jedoch an, dass Sport für ihn zum Ventil wurde. Und auch die Liebe von Kronprinzessin Mary wird ihm sicher gutgetan haben.
Viele hielten Kronprinz Frederik für schwach
Mit seinen ehrlichen Worten brach Kronprinz Frederik damals ein Tabu. Denn in den Neunzigerjahren waren psychische Probleme – vor allem bei Männern – stark stigmatisiert. In der öffentlichen Wahrnehmung galt der Sohn von Königin Margrethe in jungen Jahren als „ein wenig verweichlicht“. Dass er bei der Hochzeit mit seiner Mary weinte, wurde ihm ebenfalls von einigen Menschen als Schwäche ausgelegt. Kann so jemand wirklich den dänischen Thron regieren? Jemand, der so ganz anders als die oft stoisch wirkende Königin Margrethe ist?
Heute wird Kronprinz Frederik von den Dänen respektiert. Umfragen zeigen, dass der Royal beim Volk hoch in der Gunst steht. Laut „TV2“ halten fast 80 Prozent den 55-Jährigen für einen geeigneten König.
Man kann von Glück sprechen, dass sich die Gesellschaft derzeit im Wandel befindet. Und da kommt ein König, der sich offen zu seinen Schwächen bekennt, vielleicht genau zu richtigen Zeit …
Disclaimer: Solltest du auch depressiv sein oder Suizidgedanken haben, melde dich bitte bei der Telefonseelsorge. Dort kannst du anonym über deine Probleme sprechen. Die Telefonnummern sind 0 800 / 111 0 111 und 0 800 / 111 0 222.