Sarah Ferguson war lange Zeit das schwarze Schaf der britischen Königsfamilie. Skandale und Krisen pflasterten ihren Weg. Doch mit Mitte 60 ist Fergie bei sich angekommen.
Sarah Ferguson ließ kein Fettnäpfchen aus
Es gab Zeiten, da galt Fergie als peinlich. 1992 sorgten die „Zehenlutsch-Fotos“ mit ihrem Lover John Bryan für einen riesigen Skandal und brannten sich ins kollektive Gedächtnis. Dazu kamen fragwürdige Auftritte in Talkshows und Werbung für Weight Watchers. Der traurige Höhepunkt war vermutlich, als Sarah Ferguson einem als Scheich verkleideten Reporter für Geld Kontakt zu ihrem Ex-Mann Prinz Andrew anbot.
Dahinter steckte eine Verzweiflungstat – Fergie war pleite. „Ich war vollkommen außer mir. Ich muss sagen, dass ich mich auf einer Abwärtsspirale befand“, räumte sie 2010 im Interview mit Oprah Winfrey ein. Zu lange hatte sie über ihre finanziellen Verhältnisse gelebt, um die Erwartungen zu erfüllen. „Ich lebte – oder versuchte – als Herzogin von York zu leben.“ Sie sprach von Selbsthass und dem Druck, perfekt sein zu müssen.
Sarah Ferguson ist seit Jahrzehnten in Therapie
Ihre Qualen begannen schon früher. Nach der Hochzeit mit Prinz Andrew wurde Fergie in den Medien zur Anti-Heldin der Königsfamilie. Die vorlaute Rothaarige war die Gegenspielerin der unschuldigen Diana. Die Vergleiche nagten an ihrem Selbstbewusstsein. „In den 80ern sah Diana wunderschön aus, und da war die fette, altbackene Fergie“, erinnert sich die Herzogin. Immer wieder kämpfte sie mit Gewichtsproblemen. Die Medien gaben ihr sogar den wenig schmeichelhaften Spitznamen „Duchess of Pork“ (Dt.: „Herzogin von Schwein“).
Das Mobbing blieb nicht ohne Folgen. Fergie litt unter Angstzuständen und hatte kein Selbstwertgefühl mehr. Die Schlagzeilen verfolgten sie. „Das Schlimmste daran war, dass ich jedes Wort davon glaubte. Jedes Mal, wenn jemand etwas Böses sagte, glaubte ich es, weil ich so sensibel und unsicher war und ich kam nicht damit klar, wer diese Person war“, räumte sie im „Hello“-Magazin ein.
Schließlich holte sich Ferige Hilfe und entschied sich für eine Psychotherapie. „Ich hatte und habe psychische Probleme, an denen ich buchstäblich jeden Tag arbeite. Ich bin seit 24 Jahren in Therapie“, gab sie 2021 zu.
Erfolge als Bestsellerautorin und die Diagnose Krebs
Es dauerte Jahrzehnte, bis Sarah Ferguson ihr ramponierten Ruf retten konnte. Durch ihre Karriere als Autorin verbesserte sich ihr Image. Ihre Kinderbücher wurden ein Erfolg ebenso wie ihre historischen Liebesromane. Endlich bekam Fergie die Anerkennung, nach der sie sich so lange gesehnt hatte. Mit 60 Jahren schien sich ihr Leben plötzlich zum Positiven zu wenden.
2023 dann der Schock: Bei Fergie wurde Brustkrebs festgestellt. Ihre linke Brust musste daraufhin amputiert und rekonstruiert werden. Dass die 64-Jährige offen über ihren Schicksalsschlag sprach, brachte ihr viele Sympathien ein.
Die Königsfamilie reicht die Hand zur Versöhnung
Und auch die Königsfamilie ging einen Schritt auf Fergie zu. Zum ersten Mal seit 32 Jahren durfte die Ex-Frau von Prinz Andrew 2023 wieder am Weihnachtsgottesdienst in Sandringham teilnehmen. Die Freude darüber war der Rothaarigem im Gesicht abzulesen.
Anfang 2024 traf die Mutter von Prinzessin Beatrice und Prinzessin Eugenie wieder ein Schicksalsschlag: Bei ihr wurde Hautkrebs gefunden. Wieder musste sich Fergie operieren lassen. Zum Glück hatte der Krebs noch nicht gestreut.
Obwohl ihr Leben mehr als einmal in Schutt und Asche lag, hat sich Sarah Ferguson immer wieder nach oben gekämpft – so wie es ein Phönix eben tut.