An ihrem 13. Geburtstag hielt Prinzessin Leonor ihre erste Rede und bekam viel Lob. Um die Herzen der monarchieverdrossenen Spanier endgültig zu gewinnen, muss aber noch einiges passieren.
Spanische Kronprinzessin hält erste Rede
Diesen Geburtstag wird Prinzessin Leonor wohl nie vergessen. Nicht nur, weil die Tochter von König Felipe und Königin Letizia nun offiziell ein Teenager ist, sondern auch, weil sie an ihrem Ehrentag eine besondere Aufgabe bewältigen musste. Die spanische Thronerbin hat nämlich ihre erste offizielle Rede gehalten.
Anlässlich des 40. Jahrestags der spanischen Verfassung hat der „blonde Engel“ selbstbewusst und mit fester Stimme drei Sätze aus der Verfassung vorgelesen. Es war ein guter Auftritt, der ihr auch international viel Anerkennung eingebracht hat.
Damit folgt die Schülerin der Tradition. Ihr Vater war ebenfalls 13 Jahre alt, als er bei der Zeremonie zur Verleihung des Prinz-von Asturien-Preises das erste Mal vor Publikum sprach.
Kronprinzessin Leonor ist für das Volk eine Fremde
Das Königspaar schirmt seine Töchter weitestgehend von der Öffentlichkeit ab. Ihre Lieblingsfarbe oder ihr Lieblingsessen? Selbst solch triviale Fakten sind über die Schwestern nicht bekannt. Es ist lobenswert, dass Letizia und Felipe ihren Mädchen eine normale Kindheit ermöglichen möchten, doch es ist auch hinderlich.
Denn so erschweren sie Leonor auch ihren Weg auf den Thron. Zu oft hat das Volk schon beklagt, dass es seine Thronfolgerin überhaupt nicht kennen würde. Die Spanier spüren Distanz, ja teilweise sogar Ablehnung gegenüber ihrer künftigen Königin. Seit dem berühmten Vorfall bei der Ostermesse hat Leonor den Ruf der undankbaren Königstochter inne. Spaniens Kronprinzessin hat schon jetzt ein riesiges Image-Problem.
Das schwedische Königshaus zeigt, wie es geht
Besser handhaben es Kronprinzessin Victoria und Prinz Daniel. Estelle wickelt die Schweden schon seit ihrer Geburt um den Finger. Niedliche Fotoshootings und gelegentlich öffentliche Auftritte – für das Volk ist Prinzessin Estelle so zu einem Familienmitglied geworden. Auch über die sozialen Medien können die Menschen an ihrem Leben teilhaben. Eine geschickte, aber auch notwendige PR-Strategie, um nicht nur ihre Position, sondern und die Zukunft der Monarchie zu sichern.
Estelle hatte mit Sicherheit auch ihren Anteil daran, dass die Monarchie die Skandale um König Carl Gustaf so gut überstanden hat. Denn ein süßes Kinderlachen kann so manches vergessen lassen.
Das spanische Königshaus schottet sich ab
Auch das spanische Königshaus steckt nach diversen Skandalen schon lange in der Krise. Die Forderung, die Monarchie abzuschaffen, steht nicht erst seit gestern im Raum. Daher ist es umso verwunderlicher, dass man nicht viel mehr auf Leonor und Sofia setzt. Sie sind die Hoffnungsträger, die „kleinen Joker“ der Monarchie. Es wäre so einfach, durch sie das Königshaus zu stärken. Doch im Casa Real schottet man sich lieber ab. Einen offiziellen Facebook- und Instagram-Account sucht man vergebens. Das Königshaus muss sich dringend öffnen, um zu bestehen.
Mit ihrer Rede hat Kronprinzessin Leonor bewiesen, dass sie Menschen kinderleicht begeistern kann. Man muss ihr nur öfter die Chance geben.