Prinzessin Amalia & Prinzessin Aiko: Das wurde aus den Freundinnen

Prinzessin Amalia und Prinzessin Aiko trafen sich 2006 das erste Mal. So ist es den beiden Freundinnen von damals seither ergangen.

Prinzessin Aiko und Prinzessin Amalia
Heute und damals: Prinzessin Aiko und Prinzessin Amalia trafen sich vor 14 Jahren das erste Mal und wurden sofort Freundinnen. © Fotomontage ADELSWELT, dpa, picture alliance, picture alliance/Pool/POOL The Yomiuri Shimbun/dpa

Prinzessin Amalia und Prinzessin Aiko verstanden sich sofort

Es war Freundschaft auf den ersten Blick. Als sich Prinzessin Amalia und Prinzessin Aiko im Sommer 2006 zum ersten Mal trafen, waren sie sofort ein Herz und eine Seele. Binnen von Sekunden hielten die Mädchen Händchen, verstanden sich auch ohne Worte. Der damalige Kronprinz Naruhito und seine Frau Masako waren damals mit ihrer Tochter im Palast Het Loo zu Gast, um die niederländische Königsfamilie zu besuchen.

Inzwischen ist das Treffen14 Jahre her. Doch wie ist es den Freundinnen von damals ergangen? Welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten gibt es?

 Aiko war bei der Begegnung vier Jahre alt, Amalia zwei Jahre jünger. © dpa
Prinzessin Aiko war bei der Begegnung vier Jahre alt, Prinzessin Amalia zwei Jahre jünger. © dpa

Die Kindheit der Prinzessinnen

Für eine Prinzessin ist Amalia (16) relativ normal aufgewachsen. Sie besucht eine öffentliche Schule, hat viele Hobbys und trifft sich mit Freunden. Königin Maxima und König Willem-Alexander legen viel Wert auf die Privatsphäre ihrer Kinder. Bis auf ein paar vereinzelte Termine im Jahr bekommt man Amalia und ihre Schwestern kaum zu Gesicht. Paparazzi-Fotos? Fehlanzeige! Der Palast hat mit den Medien eine Absprache getroffen, dass ihre Töchter nicht im privaten Umfeld fotografiert werden dürfen. Als Entschädigung gibt es dafür zweimal im Jahr ein Fotoshooting für die Presse.

Viel ist nicht über die Kindheit von Prinzessin Aiko (18) bekannt. Der Palast schottet seine Royals nahezu ab. Es heißt, am japanischen Kaiserhof wird streng nach Protokoll gelebt. Rund 1000 Beamten des kaiserlichen Hofamts würden jeden Schritt der Kaiserfamilie überwachen. Sie sollen auch nicht davor zurückschrecken, psychische Gewalt auszuüben.

Der wichtigste Halt für Prinzessin Aiko sind ihre Eltern. Naruhito und Masako haben nie einen Zweifel daran gelassen, dass sie ihre Tochter lieben. Das zeigt auch die Wahl ihres Namens. Das Schriftzeichen für „Ai“ bedeutet „Liebe“, „Ko“ steht für „Kind“ –ein Kind der Liebe also. Gelegentlich begleitet Aiko ihre Eltern zu Terminen, vor allem seit ihr Vater Kaiser ist.

 Amalia wird eines Tages den Thron besteigen, während Aiko das selbe Recht nur bei einer Gesetzesänderung erhält. © RVD - Erwin Olaf
Amalia wird eines Tages den Thron besteigen, während Aiko dasselbe Recht nur bei einer Gesetzesänderung erhält. © RVD – Erwin Olaf

Die schwierigen Zeiten im Leben der beiden Mädchen

Doch auch in Prinzessin Amalias Leben war nicht immer alles eitel Sonnenschein. 2012 traf ihre Familie ein schlimmer Schicksalsschlag: Ihr Onkel Friso wurde beim Skifahren von einer Lawine begraben und starb schließlich rund eineinhalb Jahre später. 2018 verübte ihre Tante Inés Zorreguieta Selbstmord. Ein Jahr zuvor wurde die Niederländerin außerdem Opfer von Cyber-Mobbing. Das Mädchen wurde im Internet wegen seiner Figur kritisiert. 2020 wurde die junge Niederländerin dann auch noch von einem Stalker verfolgt.

Auch Prinzessin Aiko hat Erfahrungen mit Mobbing. Die ersten Jahre ihrer Schulzeit ging die Japanerin durch die Hölle. Das sensible Mädchen wurde von Mitschülern gehänselt, litt daraufhin unter Angstzuständen. Immer wieder fehlte Aiko in der Schule. Maskao, die selbst mit Depressionen zu kämpfen hatte, begleitete ihrer Tochter deswegen seit 2010 in den Unterricht. Danach besserte sich die Situation etwas. Doch die Hänseleien haben Spuren hinterlassen. Die kleine Prinzessin hatte ihr Lächeln verloren.

Im Herbst 2016 wurde die 14-Jährige sogar ins Krankenhaus eingeliefert, weil sie laut Palast unter „Erschöpfung nach den sommerlichen Examen“ litt. Auf Fotos wirkte das schüchterne Mädchen dünn und ausgemergelt. Inzwischen geht es der einzigen Tochter von Naruhito und Masako aber besser. Inzwischen besucht sie die Gakushuin-Universität und studiert japanische Literatur.

 Nur zu viel Schulstress? Im Herbst 2016 wurde Aiko immer dünner. © picture alliance / AP Photo
Nur zu viel Schulstress? Im Herbst 2016 wurde Aiko immer dünner. © picture alliance / AP Photo

Die Zukunft von Amalia und Aiko

Als Königin Maxima ihre Tochter auf die Welt brachte, war der Jubel groß. Niemand störte sich daran, dass Amalia ein Mädchen war. In den Niederlanden herrscht nämlich Primogenitur. Das heißt, das erstgeborene Kind übernimmt das Zepter – unabhängig vom Geschlecht. Amalia wird also ihrem Vater eines Tages auf den Thron folgen. Doch wie geht sie mit so viel Aufmerksamkeit um? „Das ist ab und zu noch unwirklich für mich, dass das nun wirklich mein Leben ist, aber ich habe immer viel Spaß“, sagte Amalia 2019 im Interview. Bis zu ihrem 18. Geburtstag übernimmt Prinzessin Amalia keine offiziellen Aufgaben und darf ihre Kindheit genießen.

Die Geburt von Aiko wurde mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Schließlich hatte der Palast auf einen Jungen gehofft. Denn nur männliche Mitglieder der Kaiserfamilie haben Anspruch auf den Chrysanthementhron. Die Prinzessin hat für die japanische Thronfolge deswegen keine Bedeutung. Sollte ihr Vater Kaiser Naruhito sterben, wird sein Bruder Fumihito das Zepter übernehmen. Dann folgt dessen Sohn Prinz Hisahito. Sollte Aiko eines Tages einen Bürgerlichen heiraten, muss sie die Kaiserfamilie außerdem verlassen.

Ob Prinzessin Amalia und Prinzessin Aiko noch in Kontakt sind, ist nicht bekannt. Doch bei einem Wiedersehen hätten sich die Prinzessinnen sicher viel zu erzählen über ihre Leben, die so ähnlich und doch so unterschiedlich sind.

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