Prinz Harry und Prinzessin Madeleine verbinden traurige Gemeinsamkeiten. ADELSWELT erklärt, warum die beiden Royals ein ähnliches Schicksal haben.
Prinz Harry und Prinzessin Madeleine leiden
Es ist eine gewisse Tragik, die Prinz Harry und Prinzessin Madeleine verbindet. Von frühester Kindheit spielten beide Royals nur die zweite Geige. Nicht sie sind dazu bestimmt, die Thronfolge anzutreten, sondern ihre Geschwister. Und obwohl sie für die Krone eine geringere Relevanz haben, stehen sie dennoch seit frühester Kindheit im Rampenlicht. Für beide ist dies ein schwer zu ertragendes Schicksal.
Prinzessin Madeleine ist von Natur aus sehr schüchtern. Sie fühlt sich nicht wohl, wenn alle Blicke auf sie gerichtet sind. „Ich bin ja mein ganzes Leben eine Prinzessin gewesen – natürlich denken da alle, dass ich mich doch daran gewöhnt haben muss: An die Auftritte vor Menschen, an die Kameras, an die Fragen. Aber so ist es nicht. Ich bin unglaublich schüchtern und ich mag es nicht, im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen“, offenbarte die schwedische Königstochter einmal.
Und auch Prinz Harry leidet unter der starken Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit. Vor allem die Paparazzi machen ihm das Leben seit seiner Kindheit schwer.
Beide wurden als Party-Royals abgetan
Während Prinz William und Kronprinzessin Victoria in den Medien als mustergültige Thronfolger präsentiert wurden, fiel ihren Geschwistern die Rolle der Rebellen zu.
Madeleine von Schweden wurde als Party-Prinzessin präsentiert, welche die Nacht gerne zum Tag machte. Die Tochter von Königin Silvia und König Carl Gustaf litt sehr unter diesem Ruf. „Ich finde es sehr traurig“, sagte Madeleine 2006 gegenüber der schwedischen Nachrichtenagentur „TT“. Natürlich sei sie auch mal ausgegangen, „aber in den letzten drei Jahren habe ich die meiste Zeit mit Lernen verbracht. Der Stempel ist immer noch da, aber ich habe das Gefühl, dass ich von dieser Zeit weit entfernt bin.“
Britischer Royal sorgt für Skandale
Auch Prinz Harry wurde als Party-Prinz verschrien. Tatsächlich feierte der junge Royal ausgiebig in der Londoner Party-Szene. Prinz William tat das auch, doch berichtet wurde nur über seinen Bruder. Denn der Thronfolger sollte seine weiße Weste bewahren. Doch je mehr Prinz Harry diese Rolle aufgedrängt wurde, desto mehr schien er sie erfüllen zu wollen.
Angetrunken lieferte sich „Dirty Harry“ eine Prügelei mit einem Paparazzo, trieb sich in Strip-Clubs herum und wurde nackt in Las Vegas abgelichtet. Der Enkel der Queen war immer für einen Skandal gut, doch seinem Image schadete dies zunächst weniger. Denn viele Briten sympathisieren mit dem royalen Rotschopf, der schon im Alter von 12 Jahre seine Mutter verloren hat.
Doch Prinz Harry mochte sich selbst so nicht. Er verlor sich immer mehr, verdrängte seine Gefühle. Mit 28 Jahren suchte der Sohn von Prinzessin Diana schließlich einen Therapeuten auf und fand Hilfe. Sein größter Ansporn: „Ich möchte, meine Mutter stolz machen.“
Prinzessin Madeleine baut sich eigenes Leben auf
Nach einer gescheiterten Verlobung mit Jonas Bergström heiratete Prinzessin Madeleine schließlich Christopher O’Neill. Doch die Schweden können sich nur schwierig mit dem britisch-amerikanischen Geschäftsmann anfreunden. Denn Chris ist selbstbewusst, steht mit beiden Beinen im Leben und sagt seine Meinung. Er ist ganz anders als der bescheidene Prinz Daniel, der sich sofort demütig den Regeln der schwedischen Königsfamilie unterordnete. Der Unternehmer verzichtete zu Gunsten seiner Karriere sogar auf einen Prinzen-Titel – Schweden war vor den Kopf gestoßen.
Noch schlimmer: Prinzessin Madeleine und Chris entscheiden sich gegen ein Leben in Schweden. Nach einem Aufenthalt in London ließen sie sich mit ihren Kindern in Florida nieder. Das schwedische Volk war empört! Noch immer wird der 38-Jährigen vorgeworfen, dass sie ihre Pflichten vernachlässigen würde. „Sie benimmt sich schlecht. Die Leute vermissen sie.“, kritisierte sie der TV-und-Radio Journalist Lars Ragnar Forssberg.
„Es ist klar, dass mich die Kritik traurig macht, gleichzeitig verstehe ich sie auch. Aber ich habe mich entschieden, für meine Kinder da zu sein, solange sie klein sind“, sagte Prinzessin Madeleine zu „Expressen“ Anfang 2017. Denn sie selbst litt als Kind oft darunter, dass ihre Eltern so viel unterwegs waren.
Prinz Harry kehrt Königsfamilie den Rücken und kassiert Hass
Das Schicksal von Prinzessin Madeleine weist auch in diesem Fall unglaubliche Parallelen zu Prinz Harry auf. Auch er heiratete keine Landsmännin. Ganz ähnlich wie Christopher O’Neill eckt auch Herzogin Meghan mit ihrer selbstbewussten Art an. So manch einer hätte sich wohl gewünscht, dass sie sich mehr wie Herzogin Kate verhält. Doch Meghan will ihre Stimme nutzen. Auch wenn ihre Vorgehensweise nicht immer geschickt ist, möchte die frühere Schauspielerin etwas verändern.
Weitere Gemeinsamkeit: Genau wie Prinzessin Madeleine verließ auch Prinz Harry seine Heimat und zog mit Frau und Kind in die USA. Für diese Entscheidung erntete das Paar nicht nur Kritik, sondern regelrechten Hass. Herzogin Meghan war laut eigener Aussage 2019 sogar die am meisten getrollte Person der Welt.
Ob sich ihre Landsleute je damit abfinden werden, dass Prinz Harry und Prinzessin Madeleine nach ihren eigenen Vorstellungen leben? Möglicherweise nicht.
Doch wie heißt es so schön? Das größte Gefängnis, in dem Menschen leben, ist die Angst davor, was andere über sie denken. Und aus diesem Gefängnis haben sich Prinz Harry und Prinzessin Madeleine hoffentlich befreit.