Prinz Friso verunglückte vor zehn Jahren bei beim Skilaufen. Zum 9. Todestag erzählt ADELSWELT noch einmal, auf welch tragische Weise Prinzessin Mabel ihre große Liebe verloren hat.
Prinz Friso wird unter dem Schnee begraben
Es ist der 17. Februar 2012: Prinz Friso macht mit einem befreundeten Hotelier einen Skiausflug im österreichischen Lech. Der Niederländer kennt den Ort und seine Pisten gut – schon seit seiner Kindheit läuft der 43-Jährige hier Ski. Obwohl an diesem Tagen die Lawinenwarnstufe Vier („große Lawinengefahr”) herrscht, sausen die beiden Männer durch den Schnee. Gegen 12.15 Uhr löst sich ein Schneebrett. Der einheimische Hotelier kann seinen Lawinen-Airbag im Rucksack zünden. Das Luftkissen bläht sich in sekundenschnelle auf und hält ihn oben. Friso trägt so ein Rettungsgerät nicht. Er wird unter einer 40 Zentimeter dicken Schneedecke begraben.
Königin Beatrix bangt um das Leben ihres Sohnes
Obwohl die Retter sofort zur Stelle sind, und der zweifache Vater sogar einen Lawinenpiepser bei sich trägt, dauert es über 20 Minuten, bis er geborgen werden kann. Der 43-Jährige ist bewusstlos und hat einen Herzstillstand. 50 Minuten vergehen, bis er von den Rettungskräften reanimiert werden kann. Danach wird der Niederländer in das Universitätsklinikum Innsbruck geflogen. Königin Beatrix und Prinzessin Mabel fahren sofort zu Friso ins Krankenhaus. Zunächst heißt es, der Prinz sei stabil, jedoch noch nicht außer Lebensgefahr. Die ganze Welt bangt um den 43-jährigen Familienvater.
Die Diagnose der Ärzte ist erschütternd
Eine Woche nach dem Unfall geben die Ärzte von Prinz Friso eine Pressekonferenz. Oberarzt Wolfgang Koller spricht von „massiven Schäden im Gehirn des Patienten”, die durch Sauerstoffmangel hervorgerufen wurden. „Es kann nicht mit Sicherheit gesagt werden, ob er jemals wieder das Bewusstsein erlangt.“
Für die niederländische Königsfamilie bricht eine Welt zusammen. Ihr geliebter Friso darf einfach nicht sterben. Seine Töchter Luana (damals sechs) und Zaria (damals fünf) brauchen doch ihren Vater. Und auch Mabel ist am Boden zerstört. „Dies ist die schwerste Zeit meines Lebens“, sagt sie in einer Pressemitteilung. „Meine Liebe für Friso, die Unterstützung von Familie und Freunden sowie das große Mitgefühl von Vielen geben mir Kraft in dieser schwierigen Zeit.“
Der Royal zeigt „Zeichen von sehr geringem Bewusstsein“
Anfang März 2012 wird Friso in eine Spezialklinik nach London verlegt. Dort hatte er vorher auch mit seiner Frau und den Töchtern gelebt. Sie können ihn jetzt jeden Tag besuchen. Und auch Beatrix fliegt einmal wöchentlich in die englische Hauptstadt, um ihrem Sohn nahe zu sein.
Als der Royal neun Monate im Koma liegt, gibt das Königshaus eine Pressemitteilung heraus. „Seit kurzem zeigt Prinz Friso ab und zu Zeichen von sehr geringem Bewusstsein“, heißt es in der Erklärung. Dennoch sei die Prognose für den Niederländer derzeit „sehr ungewiss”.
Prinz Frisos große Liebe ist bei ihm, als er stirbt
Am 30. April 2013 dankt Beatrix zugunsten von Willem-Alexander ab. Ihr zweitältester Sohn ist immer noch an Maschinen angeschlossen und liegt im Koma. Die Hoffnung, dass er wieder aufwachen könnte, schwindet von Tag zu Tag. Zwei Monate später wird Friso in die Niederlande gebracht, um „den Sommer mit seiner Familie zu verbringen.“
Am 12. August 2013 stirbt der Prinz an den Folgen eines Hirnschadens. Nach 18 Monaten im Koma war sein Tod eine Erlösung. Seine große Liebe Prinzessin Mabel soll in seinen letzten Stunden bei ihm gewesen sein. 2018 erklärte die Niederländerin: „Der Schmerz und der Verlust bleiben immer. Ich habe die Liebe meines Lebens verloren. Aber der Schmerz ist jetzt weniger häufig und die Täler sind nicht mehr so tief.“ Für ihre Töchter hat sie sich zurück ins Leben gekämpft.