Tagebuchaufzeichnungen enthüllen, was ein Hochzeitsgast von Edward VIII. und Wallis Simpson wirklich über die Braut dachte.
Die britische Königsfamilie boykottierte die Hochzeit von Edward und Wallis
„Es ist die Hochzeit des Jahrhunderts“ – so titelten die Zeitungen nach dem Jawort von Wallis Simpson mit Edward VIII. Tatsächlich war die Vermählung des früheren Königs mit der US-Amerikanerin weitaus weniger glamourös, als die Schlagzeile vermuten lässt. Als der 42-Jährige die geschiedene Wallis Simpson am 3. Juni 1937 in der Château de Candé heiratete, waren gerade einmal 12 Gäste anwesend. Aus der britischen Königsfamilie erschien niemand.
Das Traurige: Nicht alle Anwesenden waren der Braut bei ihrer Hochzeit wohlgesonnen. Ein Gast lästerte sogar ziemlich fies hinter ihrem Rücken. Das enthüllt nun die Autorin Michaela Lindinger in der neuen Biografie „Wallis Simpson“ (Molden Verlag).
So fies lästerte Lady Alexandra Metcalfe über Wallis Simpson
Lady Alexandra Metcalfe (*1904-†1995) reiste als Begleitung ihres Mannes zur Hochzeit nach Frankreich. Ihr Gatte Major Edward Dudley Metcalfe (*1887-†1957) war der Trauzeuge des Bräutigams.
Die Aufzeichnungen von Lady Metcalfe machen deutlich, was sie wirklich von Wallis Simpson dachte. „Ich habe vergessen, wie unangenehm ihre Stimme war und überhaupt ihre ganze Art zu sprechen. Ihr Aussehen garantiert, dass sie – selbst in einem Zimmer mit nur mäßig hübschen Frauen – bei Weitem die Unansehnlichste wäre. Ihre Figur ist so dürr, ohne jegliche Kurve“, schrieb die Britin in ihr Tagebuch.
Fieser Kommentar über die Affenliebe des früheren Königs
Weiter notierte Baba Metcalfe, so ihr Spitzname, in ihrem Tagebuch: „Wallis benimmt sich so korrekt und hart. Der Effekt ist, als ob eine ältere Frau nichts gibt auf die Affenliebe eines jüngeren Mannes. Ich hoffe, sie ist privat ein wenig lockerer, sonst muss es wirklich trostlos sein.” Mit „Affenliebe“ spielte Lady Alexandra auf die übertriebene und blinde Liebe von Edward an.
Auch für den Rest der Hochzeitsgesellschaft hatte Lady Metcalfe kein nettes Wort übrig. „Ich habe das Gefühl, das Wochenende in einem hässlichen Château mit unattraktiven (mit Ausnahme von Seiner Königlichen Hoheit) Leuten zu verbringen, die völlig ignorant den Geschehnissen gegenüber sind und die ich nie wiedersehen möchte.“
Hochzeitsfotograf zweifelte an der Liebe der Braut
Auch der Fotograf Cecil Beaton, der extra nach Frankreich reiste, um die Hochzeit zu dokumentieren, war nicht begeistert. Er vermutete, dass Wallis Simpson zwar eine „große Bewunderung“ für Edward hegte und „entschlossen“ war, ihn zu lieben, jedoch nicht „in ihn verliebt“ war. Selbst der Bräutigam habe an seinem Hochzeitstag „im Grunde traurig“ ausgesehen. Aber nicht etwa aus mangelnder Liebe, sondern wegen der Abwesenheit seiner Familie.
Als seine Mutter, Königin Mary, ihm nicht einmal ein richtiges Hochzeitsgeschenk schickte, sagte er ihr, er sei „bitter verletzt und enttäuscht, dass Sie das wichtigste Ereignis in meinem Leben praktisch ignoriert“ habe. Edward und Wallis lebten bis zu seinem Tod im Jahr 1972 zusammen. Wallis Simpson überlebte ihren Mann um 14 Jahre. Auch interessant: Wallis Simpson und Edward: Hatten sie deswegen keine Kinder?