Japanische Royals: Kann nur eine Adoption das Kaiserhaus retten?

Die japanischen Royals könnten bald Zuwachs bekommen. Die Regierung überlegt eine Gesetzesänderung, welche die Adoption von männlichen Erben gestattet. Doch ist das Problem damit wirklich gelöst?

Japanische Royals: Kann nur eine Adoption das Kaiserhaus retten?
Kaiser Naruhito und sein einziges Kind: Prinzessin Aiko. Die 19-Jährige darf keine Kaiserin werden, weil sie eine Frau ist. © picture alliance/AP Photo | Uncredited

Japanischen Royals fehlt der männliche Nachwuchs

Das japanische Kaiserhaus ist in Gefahr. Kaiser Naruhito hat nämlich keinen Sohn. Seine einzige Tochter Prinzessin Aiko hat als Frau keinen Anspruch auf den Thron. Nach dem Tod des Kaisers würde der Thron an seinen Bruder Kronprinz Fumihito fallen. Platz zwei der Thronfolge belegt dessen Sprössling Prinz Hisahito. Sollte dem 15-Jährigen jedoch etwas zustoßen oder er für keinen männlichen Erben sorgen, wäre die älteste Erbmonarchie der Welt am Ende.

In Japan überlegt man deswegen seit Jahren, wie man das Problem aus der Welt schaffen kann. Zwar würden über 80 Prozent der Japaner eine Kaiserin akzeptieren, doch Konservative am Hof und in der Regierung sind strikt dagegen. Nun wird nach einer anderen Lösung gesucht.

Regierung könnte Adoption erlauben

Die japanische Regierung erwägt nun, dass Mitglieder des Kaiserhauses männliche Erben adoptieren dürfen. Dies sei allerdings nur gestattet, wenn die Jungs einem der elf Nebenzweige der Kaiserfamilie angehören. Bisher wurden diese nicht berücksichtigt.1947 wurden alle Nebenlinien per Gesetz vom Chrysanthemen-Thron ausgeschlossen. Japanische Medien spekulieren jetzt, ob Prinz Masahito von Hitachi einen Sohn adoptieren wird. Der 85-jährige Onkel von Kaiser Naruhito ist kinderlos und belegt in der Thronfolge Platz drei.

Doch es gibt noch einen anderen Vorschlag. Es wird die Möglichkeit in Betracht gezogen, Prinzessinnen nach der Hochzeit mit einem Bürgerlichen nicht aus dem Kaiserhaus auszuschließen. Ihre männlichen Nachkommen könnten dann weiter für den Thron berücksichtigt werden. Prinzessin Mako, die Ende des Jahres ihren bürgerlichen Verlobten heiratet, würde ihren Status demnach behalten können.

Doch in Japan ist man skeptisch. „Wenn wir nicht eine bestimmte Anzahl von Mitgliedern der kaiserlichen Familie auf diese Weise sichern, werden wir nicht genügend Royals haben können, um Prinz Hisahito zu unterstützen“, zitiert „Kyodo News“ eine Regierungsquelle. Denn die Kaiserfamilie ist klein. Derzeit besteht sie nur aus 18 offiziellen Mitgliedern. 13 davon sind Frauen, die für den Thron keine Rolle spielen.

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