Königin Maxima und König Willem-Alexander müssen sich gegen einen schrecklichen Verdacht wehren. Den niederländischen Royals wird vorgeworfen, die Ermittlungen im Fall Julio Poch beeinflusst zu haben. Nun hat eine Kommission die Angelegenheit untersucht.
„Julio-Poch-Fall“ bringt niederländisches Königshaus in Bedrängnis
Königin Maxima und König Willem-Alexander sind schon wieder in einen Skandal verwickelt. Dieses Mal geht es um den Fall Julio Poch. Der Pilot soll während der argentinischen Militärdiktatur geholfen haben, Feinde des Regimes zu beseitigen. Gegner von Diktator Jorge Rafael Videla sollen einfach aus dem Flugzeug geworfen worden sein.
Eindeutige Beweise für seine Beteiligung gab es nie. Dennoch landete Julio Poch für acht Jahre hinter Gittern – angeblich durch Hilfe der niederländischen Staatsanwaltschaft. „Ich kann es nicht beweisen, aber ich bin überzeugt, dass meine Auslieferung ohne den Fall Zorreguieta anders verlaufen wäre“, beteuerte der ehemalige Pilot. 2017 wurde er freigesprochen. Schließlich reichte der 68-Jährige Klage gegen den niederländischen Staat ein, der bei seiner Auslieferung geholfen hatte und forderte Schadensersatz in Höhe von fünf Millionen Euro.
Vergangenheit von Jorge Zorreguieta wird wieder zum Thema
Mehrere Personen sagten 2020 unter Eid aus, die Niederlande habe Julio Poch für ein höheres Interesse „geopfert“. Schrecklicher Verdacht: Offenbar wollte man so Maximas Vater Jorge Zorreguieta schützen, wie „Beau Monde“ und andere Medien berichteten. Der 2017 verstorbene Argentinier hatte unter Diktator Videla den Posten des Ministers für Landwirtschaft bekleidet. Der Vater von Königin Maxima wurde für seine möglichen Vergehen jedoch nie strafrechtlich verfolgt. Poch wiederum wurde festgenommen.
Wollte man Königin Maxima schützen?
Hat die niederländische Königsfamilie etwa Einfluss auf die Ermittlungen genommen? Sollte ein erneuter Skandal verhindert werden? Mehr als zehn Jahre herrschte Unklarheit.
Roelof Jan Mansholt, damals Vizepräsident von Eurojust (Agentur der Europäischen Union für justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen), behauptet, 2007 einen Anruf von einer Mitarbeiterin der niederländischen Königsfamilie erhalten habe. Diese habe gefragt, „ob dieser Fall gegen diesen argentinischen Piloten notwendig sei“. Denn die Angelegenheit sei „für Maxima so schmerzhaft“. Mansholt soll daraufhin geantwortet haben, dass der Fall für die „Opfer die aus dem Flugzeug geworfen wurden und den nächsten Angehörigen viel schmerzhafter sei.“
Niederländisches Königspaar hat sich nichts vorzuwerfen
Ein Komitee unter der Leitung des ehemaligen Generalstaatsanwalts am Obersten Gerichtshof Ad Machielse kommt jetzt zu dem Schluss, dass in dem Fall Julio Poch „sorgfältig und korrekt“ gehandelt wurde. Der Ausschuss konnte nicht nachweisen, dass die festgestellten Empfindlichkeiten einen Einfluss auf den Untersuchungsverlauf hatten.
Jedoch hätte möglicherweise jemand aus dem Kreise des niederländischen Königshauses 2007 erfolglos versucht, Einfluss auf die Untersuchungen zu nehmen. Dies sei durch den besagten Anruf erfolgt. Es konnte jedoch nicht nachgewiesen werden, dass ein Mitglied der Königsfamilie das Telefonat in Auftrag gegeben hatte. Roelof Jan Mansholt hatte sich den Namen der Dame auch nicht notiert. Königin Maxima und König Willem-Alexander haben sich also laut den Ermittlungen nichts vorzuwerfen.
Allerdings herrscht immer noch Unklarheit darüber, warum das Königspaar so früh über die Untersuchung im Fall Julio Poch Bescheid wusste. Quellen: RTL Boulevard, RTL Nieuws