Königin Sonja feiert heute ihren 85. Geburtstag. ADELSWELT blickt noch einmal auf ihr Leben voller Höhen und Tiefen zurück.
Königin Sonja von Norwegen wird 85 Jahre alt
Im norwegischen Königshaus gibt es heute wieder einen Anlass zur Freude. Königin Sonja feiert ihren 85. Geburtstag. Eine offizielle Feier wird es für die Norwegerin jedoch nicht geben. Königin Sonja begeht ihren Ehrentag privat mit der Familie. Die norwegischen Royals machen derzeit Urlaub an der Helgelandküste. De Fans können der Norwegerin dennoch gratulieren. Auf der offiziellen Webseite der Königsfamilie wurde extra eine Funktion eingerichtet, um eine persönliche Nachricht für die Jubilarin zu verfassen.
Königin Sonja: Ein Leben voller Höhen und Tiefen
Königin Sonja kam am 4. Juli 1937 in Oslo zur Welt. Ihre Eltern waren Dagny (*1898-†1994) und Karl August Haraldsen (*1889-†1959). Bereits vor ihrer Geburt durchlebte die Familie einen schlimmen Schicksalsschlag, der auch das Leben von Sonja prägen sollte.
Ein Jahr bevor Sonja zur Welt kam, machte ihr Vater einen Bootsausflug mit ihrem Bruder Karl Herman. Durch eine Explosion wurde der Siebenjährige ins Wasser geschleudert. Seine Leiche konnte niemals gefunden werden. Ihre Mutter Dagny kam nie über den Tod ihres Sohnes hinweg. „Es war eine gewalttätige Tragödie“, erklärte die Königin 2018 in einer TV-Sendung „Heim till Sonja Haraldsen“. Sah ihre Mutter blonde Jungs auf Straße, hatte sie die Hoffnung, dass es ihr Karl Herman sein könnte. Auch Sonja spürte den Schmerz der Mutter. „Ich erinnere mich, als ich klein war und meine Mutter ,Der kleine Lord’ vorlas und dann haben wir beide angefangen zu weinen. Ich denke, es hat sie an ihn erinnert“, offenbarte die Königin in der Sendung.
1959 lernte Sonja den norwegischen Kronprinzen Harald kennen. Doch um seine Liebe musste das Paar kämpfen. Denn die bürgerliche Schneiderin galt nicht als die passende Wahl für den künftigen König. König Olav V. verweigerte seine Zustimmung für die Ehe. Erst als Harald drohte, niemals zu heiraten, willigte sein Vater schließlich ein. Am 29. August 1968 gab die 31-jährige Sonja Haraldsen dem gleichaltrigen Kronprinzen im Osloer Dom da Jawort. Während sich das Volk über die neue Prinzessin freute, boykottierten einige Adlige die Hochzeit sogar.
Der Suizid ihrer Schwester überschattete ihr Glück
1970 wurde Sonja schwanger. Während sie ihr großes Glück gefunden hatte, ging es ihrer Schwester immer schlechter. Gry litt an schlimmen Depressionen. Schließlich verlor die 46-Jährigen ihren ganzen Lebensmut und verübte Suizid. Sonja litt so schwer unter ihrem Tod, dass sie zwei Monate später eine Fehlgeburt erlitt. Die Frau von König Harald quält sich bis heute mit Schuldgefühlen. „Wie alle anderen in der Familie habe ich mich auch gefragt, ob ich mehr für Gry hätte tun können. Und die Antwort war immer dieselbe: Ja, es gibt immer mehr, was du hättest tun können“, gestand die Adlige in ihrer Biografie.
Schließlich bekamen Sonja und Harald noch zwei gesunde Kinder. Am 22. September 1971 erblickte Prinzessin Märtha Louise das Licht der Welt. Am 20. Juli 1973 folgte Kronprinz Haakon.
Fast wäre ihre Ehe mit Harald zerbrochen
Mit den zwei Kindern schien das Glück von Sonja endlich perfekt zu sein. Doch Harald und sie entfernten sich immer mehr voneinander. Die zweifache Mutter fühlte sich allein gelassen, während ihr Mann wochenlang unterwegs war. Schließlich feierten sie nicht einmal mehr ihre Geburtstage gemeinsam. Anfang der 80er Jahre stand ihre Ehe kurz vor dem Aus. Erst eine Eheberatung soll dem Paar geholfen haben. „Wir wirken harmonisch, aber auch bei uns verläuft nicht automatisch alles gut. Selbst in einer Ehe, die auf gegenseitiger Liebe aufbaut, kann es passieren, dass sich Ehepartner gegenseitig verletzen. Man muss verzeihen können. Die Ehe und die Familie waren es mir wert, darum zu kämpfen“, erklärte Harald einmal.
Ihre Aufgaben und Interessen
Nach dem Tod seines Vaters wurde Harald am 17. Januar 1991 zum neuen König. An seiner Seite wurde Sonja zur Königin von Norwegen. Sie übernahm repräsentative Aufgaben und unterstützte verschiedene Anliegen. Die Norwegerin setzte sich aktiv für Flüchtlinge ein und war von 1987 bis 1990 Vizepräsidentin des Norwegischen Roten Kreuzes. 2005 gründete sie den „Queen Sonja School Prize“. Der Preis wird alle zwei Jahre an eine Schule in Norwegen verliehen, die sich in der Praxis von Gleichberechtigung und Inklusion hervorgetan hat.
Auch in der Kunst findet die passionierte Künstlerin viel Freude. Sie stellt regelmäßig eigene Werke aus und verleiht ein Kunststipendium an begabte Nachwuchskünstler. Zudem begeistert sich Königin Sonja für die Musik. Beim „Queen Sonja International Music Competition“ überreicht sie alle zwei Jahre einen Preis an Talente. Außerdem liebt die zweifache Mutter die Natur und setzt sich für den Umweltschutz ein.
„Die Tatsache, dass sie nicht einfach den Weg des geringsten Widerstands gewählt hat, sondern gekämpft hat, hat mich beeindruckt. Unter anderem hat sie sich für ein ausgeglicheneres Programm für König und Königin eingesetzt. Sie nahm Änderungen vor, damit auch sie über Geschäftliches sprechen konnte, nicht nur mein Vater“, sagte Kronprinz Haakon 2021 voller Stolz.