Kronprinz Haakon spricht über Marius: Was steckt hinter seinen Worten?

Kronprinz Haakon äußert sich wieder nur zurückhaltend zu den schweren Vorwürfen gegen Marius Borg Høiby. Wie lange will die norwegische Königsfamilie noch schweigen?

Kronprinz Haakon
„Ich wäre gerne bei Mette zu Hause gewesen“, erklärte der Royal auf Jamaika. „Ich vermisse sie.“ Diese Aussage unterstreicht die emotionale Belastung, die die Familie in dieser schweren Zeit durchlebt. Der Norweger hat Kronprinzessin Mette-Marit in dieser schwierigen Situation nur ungern alleine gelassen.  © IMAGO / PPE

Kronprinz Haakon reagiert zurückhaltend auf Vergewaltigungsvorwürfe

Die norwegische Königsfamilie steht mit dem Rücken zur Wand. Nach den Vergewaltigungs-Vorwürfen gegen Marius Borg Høiby fordert das Volk Antworten. Doch das Königshaus bleibt seiner Linie treu. Alle Anfragen werden gar nicht oder nur sehr wortkarg beantwortet.

Auch die neueste Äußerung von Kronprinz Haakon ist wenig befriedigend. In seiner Rolle als Botschafter der „United Nations Development Programme“ befindet er sich aktuell auf Jamaika und wurde vor Ort auf die neuesten Entwicklungen angesprochen. „Das sind schwere Vorwürfe, mit denen Marius jetzt konfrontiert wird“, sagte der künftige König am Dienstagnachmittag gegenüber „NRK”. Gleichzeitig versicherte der Royal, dass die Königsfamilie in Gedanken „natürlich bei den Betroffenen“ sei. Diese Erklärung wirkt verglichen mit der Schwere der Vorwürfe allerdings zu lapidar.

Die Wortwahl von Kronprinz Haakon, der ausdrücklich von „Vorwürfen“ spricht, signalisiert zudem, dass sich das Königshaus bewusst zurückhält. Dahinter steckt vermutlich der Wunsch, Marius vor rechtlichen Konsequenzen und Vorverurteilungen zu schützen. Doch wie lange können sie den 27-Jährigen noch schützen, ohne die Monarchie zu gefährden?

Die Königsfamilie muss ihr Schweigen brechen

Denn während Kronprinz Haakon auf Jamaika weilt, braut sich in seiner Heimat ein neuer Sturm der Entrüstung zusammen. „Ich verfolge die Königsfamilie seit vielen Jahren und sie war nie Teil eines größeren Skandals. Es scheint kein Ende zu nehmen, immer wieder tauchen im Zuge von Marius’ ausschweifendem Leben neue Opfer auf. Was wäre, wenn dies nur die Spitze des Eisbergs wäre?“, fragt sich Adelsexpertin Caroline Vagle in „Se og Hør“.

„Es besteht kein Zweifel, dass der Fall Marius eine große Belastung für die Königsfamilie ist, und Meinungsumfragen zeigen, dass das Vertrauen in sie stark gesunken ist. Wenn sie das Blatt wenden wollen, müssen sie dringend reden, auch wenn es sie persönlich etwas kostet. Das Schweigen schwächt das Vertrauen in die königliche Familie, und das ist ernst.“

Die Königsfamilie muss handeln – nicht nur zum Schutz der Monarchie, sondern auch, um allen Opfern von gewalttätigen Übergriffen zu signalisieren, dass ihre Stimmen gehört werden und Gerechtigkeit unabhängig von Herkunft oder Status zählt. Weiterlesen: Marius Borg Høiby: Polizei ermittelt wegen zweiter Vergewaltigung

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