Gegen Marius Borg Høiby wird wegen einer weiteren Vergewaltigung ermittelt. Der Haftrichter muss nun entscheiden, ob der Sohn von Kronprinzessin Mette-Marit in Untersuchungshaft kommt.
Polizei fordert zweiwöchige Untersuchungshaft für Marius Borg Høiby
Es ist ein einziger Albtraum. Am späten Montagabend (18. November) wurde Marius Borg Høiby von der Polizei festgenommen. Es bestand der dringende Tatverdacht, dass der Norweger eine junge Frau vergewaltigt haben soll. In der Anklage heißt es, dass der 27-Jährige Geschlechtsverkehr mit „jemandem hatte, der bewusstlos war oder aus anderen Gründen nicht in der Lage war, sich der Tat zu widersetzen“.
Am Mittwoch (20. November) wurde der Sohn von Kronprinzessin Mette-Marit dem Haftrichter vorgeführt. Die Verhandlung fand unter dem Ausschluss der Öffentlichkeit und Presse statt. Vor dem Bezirksgericht Oslo beteuerte Marius Borg Høiby seine Unschuld. Auch sein Verteidiger pochte darauf, dass es keinen Grund für eine Inhaftierung gäbe. Er nennt die Vergewaltigungsvorwürfe sogar „katastrophale Fehleinschätzungen“.
Es soll eine zweite Vergewaltigung geben
Nach der Verhandlung teilte Polizeianwalt Andreas Kruszewski der Presse mit, dass die Polizei eine zweiwöchige Untersuchungshaft beantragt hätte, nachdem eine mutmaßliche weitere Vergewaltigung aufgedeckt wurde. Auch in diesem Fall soll die Frau nicht in der Lage gewesen sein, ihr Einverständnis zu geben. „Das heißt, wir ermitteln jetzt wegen zwei Vergewaltigungen“, so Kruszewski.
Laut „Dagbladet“ soll sich die Tat am 26. September in Marius’ Haus auf dem Gut Skaugum zugetragen haben. Kronprinzessin Mette-Marit und Kronprinz Haakon leben in unmittelbarer Nähe auf demselben Gelände.
Das Gericht hat noch keine Entscheidung über die Untersuchungshaft getroffen. Eine Entscheidung wird im Laufe des Tages erwartet.
Es soll Videos der schrecklichen Tat geben
Inzwischen sind auch weitere Details zu den Vergewaltigungsvorwürfen des ersten Opfers bekannt geworden. Der Vorfall soll im März 2024 passiert sein. Bei dem mutmaßlichen Opfer soll es sich um eine zwanzigjährige Frau handeln, die zum Tatzeitpunkt bewusstlos war oder sich aus anderen Gründen nicht wehren konnte. Das mutmaßliche Opfer selbst soll zunächst keine Anzeige erstattet haben. Die Ermittlungen wurden auf Initiative der Polizei eingeleitet, nachdem belastendes Videomaterial auf dem Handy von Marius entdeckt wurde.
Der Anwalt von Høiby widerspricht den Anschuldigungen. „Die Videos zeigen, wenn man sie im Kontext betrachtet, dass nichts Kriminelles passiert ist. Auch andere Beweise in dem Fall zeigten dies“, erklärte sein Verteidiger, Øyvind Bratlien, gegenüber „TV2.“
Das Opfer leidet und hat Angst
Hege Salomon, die Anwältin des ersten Opfers, hat sich ebenfalls öffentlich geäußert. Ihrer Mandantin ginge es sehr schlecht, erklärte die Juristin. „Sie hat eine sehr schwere Zeit. Sie befindet sich in einer äußerst schwierigen Situation und hat es schwer.“ Dazu komme noch die enorme Medienaufmerksamkeit. Ihre Mandantin hätte außerdem Angst, dass ihre Identität enthüllt werde und bittet um Privatsphäre.
Neben dem doppelten Vorwurf der Vergewaltigung wird gegen Marius Borg Høiby wegen Diebstahl, Körperverletzung, Sachbeschädigung und Bedrohung ermittelt. Weiterlesen: Kronprinz Haakon spricht über Marius: Was steckt hinter seinen Worten?