Prinzessin Märtha Louise: Ist das ihre späte Rache?

Prinzessin Märtha Louise stellt sich gegen die norwegische Presse – selbst im Königshaus wird ihre Entscheidung kritisch gesehen.

Rächt sich Prinzessin Märtha Louise an der Presse?
Die Vereinbarung, dass Prinzessin Märtha Louise ihren Prinzessinnen-Titel nicht mehr kommerziell nutzen darf, besteht jedoch weiterhin, wie der Kommunikationsmanager des Palastes bestätigt. © picture alliance/dpa/Lehtikuva | Jussi Nukari

Prinzessin Märtha Louise verkauft Rechte an ihrer Hochzeit

Im norwegischen Königshaus herrscht aktuell große Unruhe. Kaum ein Tag vergeht, ohne neue Details zu den Gewaltvorwürfen gegen Marius Borg Høiby. Kommende Woche heiratet Prinzessin Märtha Louise zudem den umstrittenen Schamanen Durek Verrett. Das britische Magazin „Hello“ und der Streaminganbieter „Netflix“ haben sich die exklusiven Rechte für die Hochzeit gesichert, was für viel Kritik sorgt.

Die Entscheidung, die Rechte zu verkaufen, ist umstritten, aber legitim. Schließlich hat die 52-Jährige ihre königlichen Pflichten bereits 2022 aufgegeben, um unabhängig vom Königshaus Geld verdienen zu können. In der norwegischen Königsfamilie hält sich die Begeisterung allerdings in Grenzen.

Norwegische Königsfamilie will nicht fotografiert werden

„Wir sind uns bewusst, dass zwei Medien Exklusivrechte für die Berichterstattung über die Hochzeit von Prinzessin Märtha Louise und Durek Verrett gewährt wurden“, erklärte Kommunikationsmanager Guri Varpe gegenüber „NRK”. „Die Mitglieder der königlichen Familie haben sich das Recht vorbehalten, von diesen beiden Medien fotografiert und gefilmt zu werden, wenn die Presse sonst keinen Zugang hat.“

Mit anderen Worten: Die norwegische Königsfamilie meidet die eingeladenen Medien, da keine Vertreter der norwegischen Presse eine Einladung erhalten haben. Denn schließlich besteht ein gegenseitiges Abhängigkeitsverhältnis zwischen Medien und Royals. Und gerade jetzt könnte die Königsfamilie gute Presse dringend gebrauchen.

„Wenn wir keinen Zugang zur Hochzeit hätten, wäre das etwas Historisches. Seit der Ankunft von König Haakon in Norwegen im Jahr 1905 waren wir bei allen Feierlichkeiten und Jubiläen des Königshauses dabei“, sagte Christina Dorthellinger von der Nachrichtenagentur NTB. Auch andere Medienvertreter sind verärgert.

Rache an der norwegischen Presse?

Prinzessin Märtha Louise hatte schon immer ein schwieriges Verhältnis zur norwegischen Presse. „Ich bin in Norwegen wohl diejenige, die am meisten kritisiert wurde“, sagte Prinzessin Märtha Louise 2023 in einem Interview. „Schon in jungen Jahren war die Norwegerin Zielscheibe von negativen Schlagzeilen. Und das blieb nicht ohne Folgen. „Als ich Teenager war, dachte ich, alle hassen mich, weil alle die ganze Zeit so negativ schrieben. Ich dachte, die Leute würden mich ausbuhen und mit Tomaten bewerfen“, erinnerte sich die Tochter von König Harald und Königin Sonja. „Aber das war nicht so, also habe ich verstanden, dass die Presse nicht immer das repräsentiert, was die Leute meinen.“

Es stellt sich die Frage, ob Prinzessin Märtha Louise der norwegischen Presse nun bewusst eine Abfuhr erteilt, indem sie ihr eine Einladung zur Hochzeit verweigert. Vielleicht möchte sie sich auch einfach ihren besonderen Tag nicht von negativer Berichterstattung verderben lassen. Durch diese Entscheidung könnte sich die ohnehin angespannte Beziehung zwischen Prinzessin Märtha Louise und der norwegischen Presse allerdings weiter verschärfen.

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