Sofia von Schweden kümmert sich um essgestörte Menschen. Ein Thema, das auch Kronprinzessin Victoria lange begleitet hat.
Prinzessin Sofia arbeitet als Pflegekraft
Es gibt Frauen, die träumen ein Leben lang davon, Prinzessin zu sein. Es klingt einfach verlockend, sich keine Sorgen mehr um Geld zu machen und stattdessen wunderschöne Kleider und kostbaren Schmuck zu tragen. Als Sofia Hellqvist 2015 den schwedischen Prinzen Carl Gustaf heiratete, schien sich ihr Märchen erfüllt zu haben.
Doch Prinzessin Sofia hat sich entschieden, dass sie mehr will als das will. Es reichte ihr nicht, Ehefrau, Mutter und Repräsentantin des schwedischen Königshauses zu sein. Als die Coronapandemie ausbrach, und viele Krankenhäuser ans Limit kamen, fasste sie deswegen einen überraschenden Entschluss: Sie fing als Pflegekraft im Sophiahemmet-Krankenhaus an. „Sie möchte während der Krise ihren Beitrag leisten“, erklärte Informationschefin Margareta Thorgren damals.
Schwedische Adlige kümmter sich um essgestörte Patienten
Inzwischen ist die Pandemie auf dem Rückzug. Prinzessin Sofia allerdings nicht. Wie „Svensk Damtidning“ berichtet, arbeitete die 38-Jährige im Frühjahr und Frühsommer wieder im Sophiahemmet, dessen Ehrenvorsitzende sie ist. Die dreifache Mutter wurde in einer Station eingesetzt, die sich um Patienten mit Essstörungen kümmert. Für Betroffene macht sich Prinzessin Sofia schon länger stark. Im Juni 2019 nahm die Schwedin auch an einem Symposium mit dem Titel „Recovery From Anorexia“ in Stockholm teil.
Dass sich Prinzessin Sofia sich ausgerechnet dieses Thema ausgesucht hat, kommt vermutlich nicht von ungefähr. Schließlich war auch ihre Schwägerin an einer tückischen Essstörung erkrankt. In ihren frühen Zwanzigern litt Kronprinzessin Victoria an Magersucht. Es war ein Hilfeschrei, denn die Thronfolgerin quälte die Last ihres Erbes. „Mein Leben wurde damals von anderen, nur nicht von mir bestimmt. Die Kontrolle über das Essen war das Einzige, was mir noch geblieben war“, sagte die Königstochter einmal. „Es war meine Art, mit meiner ständigen Angst umzugehen. Es ist schwer zu erklären, warum ich damals so handelte. Ich hasste meinen Anblick.“
Für Kronprinzessin Victoria ist das Thema zu schmerzhaft
In den vergangenen Jahren hat Kronprinzessin Victoria nicht mehr über diese schmerzliche Zeit gesprochen. „Wenn ich vermute dürfte, warum, würde ich denken, dass Magersucht in Victoria immer noch eine Wunde ist und für sie so persönlich. Obwohl sie sich heute gut fühlt“, vermutet die schwedische Adelsexpertin Johanna Lejon. Dafür setzt sich Prinzessin Sofia für das Thema ein. Und das macht sie garantiert auch für Victoria.