Das japanische Kaiserhaus soll bald von einer Frau regiert werden – fordert das Volk. Doch Konservative stellen sich immer noch quer und bringen damit die Monarchie in Gefahr.
Über 80 Prozent der Japaner wollen eine Frau auf dem Thron
Heißt es bald Frauen an die Macht im japanischen Kaiserhaus? Wenn es nach der Bevölkerung geht, dann ja. In einer jüngsten Umfrage sprachen sich unglaubliche 81,9 Prozent der 1009 befragten Japaner für Frauen auf dem Thron aus. Vor wenigen Monaten waren es noch 79 Prozent – die Tendenz ist also steigend.
Sollte sich das Thronfolgegesetz tatsächlich ändern, würde eines Tages seine Tochter Prinzessin Aiko ihrem Vater auf den Thron folgen und nicht sein jüngerer Bruder. Doch aktuell wird es Frauen versagt, den japanischen Thron zu besteigen.
Nach zehn Kaiserinnen war Schluss mit weiblicher Regentschaft
Vor rund 1800 Jahren war man noch moderner in Japan: 201 bestieg nämlich die erste Kaiserin den Thron. Regierende Kaiserinnen gibt es nämlich durchaus in der japanischen Geschichte – insgesamt wurden zehn dokumentiert. Die Letzte war Kaiserin Go-Sakuramachi, welche bis 1771 regierte. 1889 wurde die weibliche Thronfolge jedoch abgeschafft.
Viele Japaner sorgen sich deswegen um die Zukunft der Monarchie. Die japanische Kaiserfamilie schrumpft nämlich seit Jahren. Alle weiblichen Mitglieder müssen das Kaiserhaus nämlich verlassen, wenn sie einen Bürgerlichen heiraten. Ihr Nachwuchs wird in der Thronfolge nicht berücksichtigt.
Aktuell sind die Thronfolge wie folgt aus: An erster Stelle steht Kronprinz Fumihito von Akishino, gefolgt von seinem Sohn Prinz Hisahito und Prinz Hitachi, dem Bruder von Alt-Kaiser Akihito.
Sollte Prinz Hisahito also eines Tages keinen männlichen Thronfolger bekommen, stirbt die japanische Kaiserfamilie aus. Aber das ist einigen Konservativen sogar lieber, als eine Frau zur Kaiserin zu machen.