König Gustav III. von Schweden starb durch ein Attentat auf einem Maskenball. War der Monarch einfach zu leichtsinnig?
König Gustav III. liebte das Theater und die Oper
Die schönen Künste waren sein Glück. Nicht umsonst trug König Gustav III. (*1746-†1792) den Spitznamen „Theaterkönig“. Auf seinen Wunsch wurden 1788 das Theater und die Oper in Stockholm voneinander getrennt. Jeder Gattung sollte eine eigene Wirkungsstätte bekommen und so wurde das Königliche Dramatische Theater erschaffen. Auch in seinen Schlössern Gripsholm und Drottningholm ließ der Monarch eigene Theater errichten. Der schöne Schein faszinierte den schwedischen König.
Der Adel plante eine Verschwörung
Seine Leidenschaft sollte Gustav III. zum Verhängnis werden. Denn sie brachte ihn dazu, Risiken einzugehen. Denn sonst hätte der König den anonymen Hinweis vielleicht ernst genommen, der ihn vor einem Attentat warnte. Doch der Schwede schlug alle Warnungen in den Wind und besuchte am 16. März 1792 einen Maskenball der Königlichen Oper.
Was der Monarch nicht ahnte: Hinter seinem Rücken hatte sich ein Komplott zusammengebraut. Mehrere Adlige hatten sich verschworen, um König Gustav III. zu ermorden. Sein Krieg gegen Russland kostete ihn viele Sympathiepunkte, genau wie ein neues Unions- und Sicherheitsgesetz, was die meisten Privilegien der Adligen abschaffte.
Auf dem Maskenball kam es zum Attentat
Schließlich erklärte sich Jacob Johan Anckarström (*1762-†1792) zu dem Attentat bereit. Der ehemalige Hauptmann der königlichen Leibgarde hatte mit dem Theaterkönig ohnehin noch eine Rechnung offen. Er wollte sich für eine Gefängnisstrafe rächen. Anckarström wurde bezichtigt ein russischer Spion zu sein und mit Reden zum Aufruhr gegen den König aufgestachelt zu haben. Aus Mangel an Beweisen wurde er zwar freigelassen, doch seine Wut auf Gustav III. war nicht mehr zu bändigen.
Auf dem Maskenball nutzte der verkleidete Jacob Johan Anckarström seine Chance. Er füllte seine Waffe mit rostigen Nagelspitzen und Schrot und schoss dem König in den Rücken. „Autsch, ich bin verletzt“, soll Gustav III. vor Schmerz aufgeschrien haben.
Der Königsmörder wurde schnell überführt
Tagelang kämpften die Ärzte um das Leben des 46-Jährigen – doch vergebens. „Ich bin so müde und möchte versuchen, mich etwas auszuruhen“, sagte der Adlige noch, bevor er am 29. März 1792 für immer die Augen schloss. König Gustav III. starb an den Folgen einer Blutvergiftung. Er hinterließ seine Frau Sophie von Dänemark (*1746-†1813) und die zwei gemeinsamen Söhne Gustav IV. Adolf und Karl Gustav.
Jacob Johan Anckarström wurde nur einen Tag nach dem Attentat verhaftet und gestand seine Tat. Er weigerte sich jedoch trotz Peitschenhiebe, seine Mitverschwörer zu verraten. Am 27. April 1792 wurde dem Königsmörder zunächst die Hand abgehackt, dann wurde er geköpft.
Der Mord an König Gustav III. von Schweden ist bis heute gegenwärtig. Das Attentat inspirierte Giuseppe Verdi zu der Oper „Un ballo in maschera“ (Dt: Maskenball).