Juan Carlos zieht Konsequenzen. Nach diversen Skandalen verlässt er Spanien für immer. Doch was bedeutet das für seine Ehefrau Sofia?
Juan Carlos von Spanien verlässt das Land
¡Adíos, Juan Carlos! Wie der frühere König nun mitteilt, wird er Spanien verlassen. „Mein Vermächtnis und meine eigene Würde als Person verlangen dies von mir“, heißt es in einem offenen Brief des 82-Jährigen an König Felipe.
In den vergangenen Wochen wuchs der Druck auf König Felipe, seinen Vater zur Rechenschaft zu ziehen. Juan Carlos soll nämlich in eine Schmiergeld-Affäre verwickelt sein. Das Oberste Gericht in Madrid hatte am 8. Juni 2020 Ermittlungen gegen den Spanier eingeleitet.
Eine Entscheidung zum Schutz der Monarchie
Dass der Alt-König nun freiwillig das Feld räumt, ist eine weise Entscheidung, die er nach eigener Aussage mit „tiefem Gefühl, aber auch großer Gelassenheit“ getroffen habe. Durch die Verfehlungen des ehemaligen Königs wurden die Rufe nach einer Abschaffung der Monarchie immer lauter. Mit seinem Abschied schützt er das spanische Königshaus.
Mit seiner Entscheidung wolle er dazu beitragen, die Arbeit seines Sohnes als Staatschef zu erleichtern, „angesichts der öffentlichen Auswirkungen, die gewisse vergangene Ereignisse derzeit verursachen“, so Juan Carlos.
Wohin der ehemalige Monarch nun ziehen wird, ist nicht bekannt. Möglicherweise siedelt der Spanier in die Schweiz um. Dort lebt auch schon seine Tochter Prinzessin Cristina.
Was wird aus Königin Sofia?
Doch was wird nun aus Ex-Königin Sofia? Meine persönliche Einschätzung: Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass seine Frau ihn ins Exil begleiten wird. Die Ehe gilt seit Jahren als zerrüttet – nicht zuletzt wegen der vielen außerehelichen Affären von Juan Carlos. Sofia sah sich in den letzten Jahren nach eigener Aussage nur noch als „Reisebegleitung“, nicht als Ehefrau. Für sie dürfte es ein kleiner Triumph sein, dass ihr treuloser Gatte nun endlich die Quittung bekommt.
Zudem ist Königin Sofia, im Gegensatz zu ihrem Mann, sehr beliebt in Spanien. Viele ihrer Landsleute sehen sie als gütige und herzliche Landesmutter an. Warum sollte sie ihre Position aufgeben? Vermutlich wird sie daher weiter Felipe den Rücken stärken. Und gemeinsam werden Mutter und Sohn den Scherbenhaufen aufsammeln, den Juan Carlos hinterlassen hat.