Die schwedischen Royals sind deutscher als viele denken. ADELSWELT hat sich in der Familiengeschichte der Bernadottes umgesehen.
Die deutschen Wurzeln der schwedischen Royals
Dass die britische Königsfamilie deutsche Wurzeln hat, ist allgemein bekannt. Vor der Namensänderung im Jahr 1917 trug das Haus Windsor den Namen Sachsen-Coburg und Gotha.
Doch auch das schwedische Königshaus hat viele Verbindungen nach Deutschland. Über die Jahrhunderte hinweg wurden durch Hochzeiten immer wieder Allianzen zwischen deutschen Adelshäusern und dem schwedischen Hof geschlossen. Elf der 31 schwedischen Königinnen wurden auf deutschem Boden geboren. Schaut man sich den Stammbaum von König Carl Gustaf an, findet sich in jeder Generation mindestens einen Royal mit Geburtsort in Deutschland.
Die Bernadottes haben deutsches Blut in ihren Adern
Drei Urgroßmütter von König Carl Gustaf wurden in Deutschland geboren und heirateten später ins schwedische Königshaus ein. 1881 gab seine Urgroßmutter Prinzessin Viktoria von Baden (*1862-†1930) dem späteren König Gustaf V. das Jawort. Sie erbte von ihrem kinderlosen Bruder Großherzog Friedrich II. von Baden 1928 die Insel Mainau. Bis heute sind die schwedischen Royals dort gerne zu Gast.
Luise von Preußen (*1860-†1917) wurde in Potsdam als Tochter von Prinz Friedrich Karl (*1828–†1885) und Prinzessin Maria Anna von Anhalt-Dessau (*1837–†1906) geboren. Eine weitere Urgroßmutter, Prinzessin Helene Friederike Auguste zu Waldeck und Pyrmont (*1861-†1922), erblickte das Licht der Welt im nordhessischen Arolsen.
Ein Ururgroßvater von König Carl Gustaf ist bis heute vielen Menschen ein Begriff. Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha (*1819-†1861) heiratete als Ehemann von Queen Victoria ins britische Königshaus ein.
König Carl Gustaf hatte deutsche Mutter
Was viele nicht (mehr) wissen: Auch die Mutter von König Carl Gustaf war Deutsche. Prinzessin Sibylla (*1908-†1972) stammte aus Thüringen und wurde ebenfalls von der deutschen Mentalität geprägt. Ihre deutschen Eltern, also die Großeltern von Carl Gustaf, waren Carl Eduard Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha und Viktoria Adelheid von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg.
Prinzessin Sibylla rief im schwedischen Volk viel Misstrauen hervor. Grund dafür war ihre Nähe zur NSDAP. Ihr Vater Carl Eduard Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha war nicht nur ein Unterstützer des Nationalsozialismus, sondern auch ein guter Freund Adolf Hitlers. Deswegen wurde der Diktator auch zu ihrer Hochzeit mit dem schwedischen Erbprinzen eingeladen, erschien aber nicht.
Königin Silvia stammt aus Heidelberg
Ob es ein Zufall war, dass sich König Carl Gustaf ausgerechnet in eine Deutsche verliebte? Es heißt ja bekanntlich, Männer suchen sich Frauen, die sie an ihre Mutter erinnern. Königin Silvia (*1943) erblickte in Heidelberg das Licht der Welt. Ihr Vater Walther Sommerlath war Deutscher, ihre Mutter Alice Soares de Toledo kam aus Brasilien. Die Verbindung zu ihrer alten Heimat ist nie abgerissen.
Bis heute besucht Königin Silvia ihre deutsche Verwandtschaft gerne. „Es heißt, ich habe ein brasilianisches Herz, einen deutschen Kopf und eine schwedische Seele“, erklärte die dreifache Mutter einmal.
Kronprinzessin Victoria, Prinz Carl Gustaf und Prinzessin Madeleine haben mit der Tradition gebrochen. Keiner von ihnen hat einen Partner aus der Bundesrepublik geheiratet. Dennoch haben sie ihre Wurzeln nicht vergessen.