Prinzessin Elisabeth rückt immer mehr ins Rampenlicht. ADELSWELT hat mit einem belgischen Adelsexperten über ihre Rolle gesprochen. Nicolas Fontaine verrät, warum die Tochter von Königin Mathilde und König Philippe schon jetzt vieles richtig macht.
Prinzessin Elisabeth ist beliebt
Ihre Zukunft ist vorherbestimmt. Eines Tages wird Prinzessin Elisabeth als erste Königin Belgien regieren. Schon jetzt fliegen ihr die Herzen nur so zu.
Das weiß auch Nicolas Fontaine. Der Belgier befasst sich auf seiner Webseite „Histoires Royales“ täglich mit dem Leben der Royals. „Prinzessin Elisabeth ist vermutlich eines der beliebtesten Mitglieder der Königsfamilie – seit dem Eintritt von Königin Mathilde“, bestätigt der Royal-Experte im Gespräch mit ADELSWELT.
Sie wird schrittweise aufs Rampenlicht vorbereitet
Prinzessin Elisabeth wächst anders auf, als belgische Thronfolger vor ihr. Durch die sozialen Medien rückt sie mehr in den Mittelpunkt als ihr Vater im selben Alter. „Wie wir es bei der Herzogin von Cambridge in Großbritannien beobachten können, wird Elisabeth genau unter die Lupe genommen. Sie ist jung, dynamisch und hat klar verstanden, dass es Teil ihres neuen Jobs sein wird, ein Vorbild zu sein“, erklärte Nicolas Fontaine.
Damit steigt allerdings auch der Druck. Denn jede Kleinigkeit wird in den Medien und sozialen Netzwerken bewertet. „Es ist ein sehr anspruchsvoller Job und es gibt viele Gelegenheiten, in denen sie leicht etwas falsch machen kann“, so der Gründer von „Histoires Royales“. „Deshalb wird alles gründlich kalkuliert und im Voraus überlegt. Ihre Garderobe zu ändern und modischer zu machen, dient dazu, das Rampenlicht schrittweise auf sie zu lenken.“
Sie hat gegenüber ihre Eltern einen Vorteil
Prinzessin Elisabeth blüht in ihrer Rolle auf. Das schüchterne Mädchen von einst ist zu einer selbstbewussten jungen Frau geworden. „Sie hat perfekt gezeigt, dass sie ihr Schicksal so annimmt, wie es jeder Thronerbe tun sollte, Mann oder Frau“, erklärte Nicolas Fontaine.
Er glaubt auch, dass die 19-Jährige das Zeug zu einer guten Königin hat. Doch womit kann Prinzessin Elisabeth punkten? „Der erste gute Punkt für sie ist ihre Mehrsprachigkeit. Zu Hause spricht sie Französisch, aber seit dem ersten Schuljahr besuchte sie eine niederländischsprachige Schule“, erklärt der Belgier.
Es ist wichtig, dass Prinzessin Elisabeth beide Sprachen beherrscht. Denn Belgien ist gespalten. Der Konflikt geht auf das 19. Jahrhundert zurück. Im Norden leben die Niederländisch sprechenden Flamen, im Süden die Französisch sprechenden Wallonen. Elisabeth muss ein Symbol der Einheit sein. Sie darf niemanden bevorzugen, muss alle Reden in zwei Sprachen halten.
Im Gegensatz zu ihren Eltern spricht Prinzessin Elisabeth Niederländisch perfekt. König Philippe und Königin Mathilde sind dagegen mit Französisch als Muttersprache aufgewachsen. „Obwohl sie keine niederländischen Muttersprachler sind, geben sie ihr Bestes, um zu zeigen, dass sie den flämischen Interessen nahestehen. Für Elisabeth wird es einfacher, weil niemand behaupten kann, dass sie nicht perfekt Niederländisch spricht“, so Nicolas Fontaine.
Durch ihren Aufenthalt in Wales wurden auch ihre Englischkenntnisse weiter gefestigt. Zudem beherrscht die 19-Jährige Grundkenntnisse in Deutsch.
Prinzessin Elisabeth setzt die Tradition vor
Neben ihren Sprachkenntnissen punktet Prinzessin Elisabeth auch mit Traditionsbewusstsein. Die Thronerbin absolviert aktuell eine militärische Grundausbildung bei der Royal Military Academy in Brüssel. „Das wurde in der Bevölkerung sehr positiv wahrgenommen. Zum einen, weil sie der königlichen Tradition folgte, zum anderen, weil sie zeigte, dass sie ihre zukünftige Rolle annimmt. Schließlich ist sie als Souverän der Oberbefehlshaber der Armee“, sagt der Belgier.
Der Adelsexperte weiß um die wichtige Symbolik der Ausbildung: „Konservative Teile der Belgier sind ihrer Armee sehr verbunden. Wenn wir über Royals sprechen, sprechen wir viel über Symbole. Und die Armee ist auch symbolisch. Die Armee repräsentiert den patriotischen Aspekt, den Willen, das Land zu schützen. Sie steht auch für Disziplin, Hierarchie und die Fähigkeit, sich Vorgesetzten zu unterwerfen, selbst wenn man einen Titel im zivilen Leben hat. Durch den Beitritt zur Armee zeigt sich, dass sie (Prinzessin Elisabeth, Anm. d. Red.) all diese Werte annimmt.“ Klingt ganz so, als könne sich Belgien auf eine fantastische Königin freuen.