Bei den Royals kommen Adoptionen eher selten vor. Denn schließlich geht alles darum, die Blutlinie zu bewahren. Dennoch gibt es Adlige, die sich dafür entschieden haben. ADELSWELT verrät mehr.
Ohne Adoption wäre die schwedische Monarchie Geschichte
König Karl XIII. (*1748-†1818) war verzweifelt. Weil seine legitimen Kinder gestorben waren, konnte er keinen Erben vorweisen. Also entschloss sich der schwedische König 1809 für eine Adoption. Die Wahl fiel auf seinen Neffen Christian August von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg. Doch die Freude über den neuen Kronprinzen Karl August hielt nur vor. Sechs Monate später stürzte der Thronfolger vom Pferd und starb kinderlos mit nur 41 Jahren.
Schließlich adoptierte König Karl XIII. 1810 den französischen Marschall Jean-Baptiste Bernadotte (*1763-†1844). Mit seiner Frau Désirée konnte der frühere Kriegsminister bereits Nachwuchs vorweisen. Bernadotte nahm den evangelisch-lutherischen Glauben an und wurde Mitglied der Schwedischen Kirche. Als Karl XIV. Johann regierte er bis zu seinem Tod im Jahr 1844. Der Franzose gilt bis heute als der Begründer des schwedischen Königshauses. Seinen Nachnamen trägt die schwedische Königsfamilie noch immer.
Jordanische Royals: König Abdullah hat eine Adoptivschwester
König Abdullah von Jordanien hat eine große Familie. Aus den drei Ehen seines Vaters gingen insgesamt elf Kinder hervor. Was viele nicht wissen: Der jordanische Monarch hat auch eine Adoptivschwester. König Hussein adoptierte 1976 mit seiner zweiten Frau Alia die dreijährige Abir. Die Mutter des palästinischen Mädchens war gestorben, als ein Flugzeug in einem Flüchtlingslager abstürzte. Da ihr Vater das Mädchen nicht versorgen konnte, wurde es vom jordanischen Königspaar adoptiert. Es sollte kein Jahr dauern, bis Abir auch ihre Adoptivmutter auf tragische Weise verlieren sollte. Am 9. Februar 1977 starb die junge Königin Alia bei einem Hubschrauberabsturz. Sie wurde nur 28 Jahre alt. Abir Muhaisen lebt heute ein zurückgezogenes Leben und hat keinen Platz in der Thronfolge.
Carl Ferdinand zu Bentheim und Steinfurt ist adoptiert
Was tun, wenn der Erbe fehlt? Vor dieser Frage stand auch Christian Fürst zu Bentheim und Steinfurt (*1923). Das Oberhaupt des Hauses hatte keinen Sohn. Darum adoptierte Fürst Christian den Sohn seines Halbbruders Reinhard Georg. Carl Ferdinand zu Bentheim und Steinfurt ist der Erbprinz des Hauses und führt bereits die Geschäfte. Mit der Moderatorin und Unternehmerin Elna-Margret (*1979) hat er die Kinder Jonathan (*2008) und Wilhelmina (*2018). Das Paar trennte sich 2021.
Marie Antoinette adoptierte sechs Kinder
Marie Antoinette (*1755-†1793) brachte vier Nachkommen zu Welt. Was viele nicht wissen: Die umstrittene Königin Frankreichs adoptierte auch sechs Kinder. Noch bevor sie selber Mutter war, nahm sie 1776 den dreijährigen Bauernsohn Jacques auf. Sie änderte seinen Namen in Armand.
Nach dem Tod seiner Mutter nahm Marie Antoinette 1788 das Mädchen Marie-Philippine auf, was sie Ernestine nannte. Ernestine sollte als Spielkameradin für ihre Tochter Marie-Thérèse-Charlotte dienen.
Um 1790 adoptierte die Königin dann drei Waisenmädchen. Während sie die Älteren ins Kloster schickte, durfte die jüngste Zoé zunächst bei der Königsfamilie leben. Als die Königsfamilie fliehen musste, schickte Marie-Antoinette auch Zoé zu ihren Schwestern ins Kloster. Ernestine wurde bei ihrem leiblichen Vater versteckt. Armand soll sich während der Revolution auf die Seite der Republikaner geschlagen haben und wurde vermutlich in der Schlacht von Jemappes getötet.
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