Maxima und Willem-Alexander sind in Kapstadt von Demonstranten bedrängt worden. Das Königspaar der Niederlande blieb trotzdem ruhig.
Niederländisches Königspaar wird von Demonstranten belagert
Königin Maxima und König Willem-Alexander befinden sich derzeit auf Staatsbesuch in Südafrika. Es ist der erste Besuch eines niederländischen Königspaares seit 1997. Während die Royals an den ersten Tagen durchaus Sympathien sammeln konnte, wurde der dritte und letzte Tag ihrer Reise von Protesten überschattet.
Das Paar besuchte am Vormittag das Slave Lodge Museum in Kapstadt. Das Museum zeigt die Geschichte der Sklaverei in Südafrika und welchen Einfluss die Niederlande darauf hatte. Vor Ort reflektieren König Willem-Alexander und Königin Maxima über die gemeinsame Vergangenheit.
Leibwächter müssen Königin Maxima schützen
Nachdem das Paar die Slave Lodge Museum verlassen hatte, wurde es von einer wütenden Meute begrüßt. Gruppen der First Nations, die ersten Bewohner der Region um Kapstadt, forderten lautstark eine Anerkennung der niederländischen Kolonialvergangenheit.
Königin Maxima und König Willem-Alexander hatten kaum Platz, wieder in ihren Wagen zu steigen. Sicherheitskräfte mussten den Royals mühsam den Weg bahnen. Maxima war am Gesicht abzulesen, wie sie sich in dieser Situation fühlte. Und dennoch: „Ich hatte nicht die Vorstellung, dass sie uns etwas antun wollten“, sagte die Königin später. König Willem-Alexander gab an, dass beide bereits mit Protesten gerechnet hätten.
Niederlande soll Wiedergutmachung leisten
Die Niederländer hatten den südwestlichen Teil Südafrikas 1652 durch die Handelsgesellschaft Niederländisch-Ostindien zur Kolonie gemacht. Rund 150 Jahre ging die Vorherrschaft der Niederländer. Während dieser Zeit sollen 40.000 Menschen aus Südafrika und anderen afrikanischen Ländern versklavt worden sein. Bis heute kämpfen die Gruppen der First Nations für die Anerkennung der Verbrechen dieser Zeit. Zwar hatte sich König Willem-Alexander im Juli für die Gräueltaten entschuldigt, doch die Nachfahren der ausgebeuteten Sklaven wollen auch Taten sehen.