Über das Verhältnis von Prinzessin Margaret und Queen Elizabeth wurde viel spekuliert. Autor Andrew Duncan gibt nun Einblicke, wie die verstorbene Adlige wirklich über ihre ältere Schwester dachte.
Die Darstellung von Queen Elizabeth und Prinzessin Margaret in „The Crown“
Sie waren unterschiedlich wie Tag und Nacht. Während Queen Elizabeth gewissenhaft ihre Pflicht erfüllte, nahm Prinzessin Margaret den Platz der Rebellin ein. Sie war eine verlorene Seele, die ihren Kummer mit Alkohol, Drogen und Männern betäubte.
Doch wie war das Verhältnis der Schwestern trotz aller Unterschiede? In der Serie „The Crown“ zeigt sich Queen Elizabeth genervt von den Eskapaden der Jüngeren. Prinzessin Margaret dagegen leidet darunter, stets im Schatten ihrer älteren Schwester zu stehen. Als Prinzessin Margaret nach einem erfolgreichen Treffen mit Präsident Lyndon B. Johnson im Weißen Haus weitere Aufgaben übernehmen möchte, lehnt die Königin ab. Erst ein Selbstmordversuch der Prinzessin bringt die Schwestern wieder zusammen.
Sie bewunderte ihre Schwester sehr
Buchautor Andrew Duncan zeigt ein anderes Bild. Er hat Prinzessin Margret in den späten 1960er Jahren interviewt. Duncan erinnert sich in „Radio Times“ daran, wie die Britin voller Bewunderung von ihrer Schwester sprach. Demnach sagte sie über die Queen: „Meine Schwester hat eine Aura. Ich bin immer enorm beeindruckt, wenn sie den Raum betritt. Es ist wie eine Art Magie.“
„Auf meine eigene bescheidene Weise habe ich immer versucht, meiner Schwester einen Teil der Last abzunehmen. Sie kann nicht alles tun … und ich ergreife die Gelegenheit, um zu helfen“, sagte die zweifache Mutter laut dem Autor. Die schillernde Britin hat also versucht, der Königin unter die Arme zu greifen, auch wenn die Aufgaben nicht immer nach ihrem Geschmack waren. „Manchmal kann es sehr förmlich und langweilig sein, aber ich habe jetzt einen Reflex dagegen. Es liegt sehr an einem selbst, nicht gelangweilt sein“, erklärte die damals 39-Jährige.
Die Königin liebte ihre jüngere Schwester
Queen Elizabeth verehrte wiederum ihre Schwester, auch wenn sie mit ihrem Lebenswandel nicht einverstanden war. Das Band, das sie schon in früher Kindheit miteinander verbunden hatte, riss nie ganz ab. Das weiß auch Olivia Colman. Die Schauspielerin stellt Queen Elizabeth in „The Crown“ da und setzte sich intensiv mit ihrer Rolle auseinander. „Sie haben als Kinder alles zusammen gemacht – sie wurden im selben Raum unterrichtet, haben im selben Raum geschlafen, alles. Sie sahen die Welt aus den gleichen Fenstern. Dann wurden sie einfach in Positionen gedrängt, die sie nicht wirklich wollten“, so Olivia Colman.
Als Prinzessin Margret am 9. Februar 2002 starb, war die Queen untröstlich. Bei der Trauerfeier für ihre Schwester konnte sie ihre Emotionen nicht verbergen. „Ich denke, es war das einzige Mal, dass die Königin ihre Gefühle in der Öffentlichkeit zeigte“, schrieb Familienfreund Reinaldo Herrera in „Vanity Fair“ und fügte hinzu: „Niemals der Welt etwas zu erklären – was sie fühlt oder warum sie tut, was sie tut – ist Teil ihrer Größe. Aber für ein paar Minuten an diesem Tag, als sie an den Stufen der St. George’s Chapel in Windsor Castle stand und beobachtete, wie der Sarg ihrer Schwester weggetragen wurde, haben ihre Augen sie verraten.“
Denn in dem Moment war sie keine Königin, sondern einfach nur eine Frau, die ihre geliebte Schwester verloren hat.
Quellen: „Hello“, „Vanity Fair“, „Town & Country“