Alice von Battenberg führte ein turbulentes Leben. ADELSWELT verrät die fünf wichtigsten Fakten über die verstorbene Mutter von Prinz Philip.
Wie ist Alice von Battenberg mit dem britischen Königshaus verwandt?
Prinzessin Alice von Battenberg war die Mutter von Prinz Philip. Sie wurde am 25. Februar 1885 in Windsor Castle als Tochter von Ludwig von Battenberg und seiner Frau Viktoria von Hessen-Darmstadt geboren. Ihre Urgroßmutter war Queen Victoria, die bei ihrer Geburt dabei war. Das erklärt auch, warum Prinz Philip und Queen Elizabeth Cousin und Cousine dritten Grades sind.
War Alice von Battenberg taub?
Schon früh merkte ihre Mutter, dass Alice sich langsamer entwickelte als ihre Geschwister. Die Prinzessin lernte nur sehr langsam sprechen. Ein Ohrenarzt stellte schließlich eine angeborene Taubheit fest. Viktoria von Hessen-Darmstadt sorgte deswegen dafür, dass ihre Tochter das Lippenlesen lernte. Schließlich lernte das Mädchen sowohl Englisch als auch Deutsch, später auch noch Griechisch und Französisch. Ihre Kindheit verbrachte die Prinzessin in Darmstadt, London, Jugenheim und auf Malta.
Mit wem war Alice von Battenberg verheiratet?
Während der Krönung von König Edward VII. im Jahr 1902 lernte sie Prinz Andreas von Griechenland und Dänemark kennen. Er war der vierte Sohn von Georg I. von Griechenland und seiner Frau Olga Konstantinowna Romanowa. Ein Jahr später heirateten sie in Darmstadt nach verschiedenen Riten. Bei der Hochzeit kam es zu einem lustigen Zwischenfall: Alice von Battenberg verwechselte die Worte Ja und Nein. Auf die Frage, ob sie Prinz Andreas heiraten wolle, antwortete sie mit Nein – auf die Frage, ob sie schon vergeben sei, mit Ja.
Gemeinsam bekamen sie fünf Kinder: Margarita (*1905, †1981), Theodora (*1906, †1969), Cecilia (*1911, †1937), Sophie (*1914, †2001) und Nesthäkchen Philip (*1921, †2021). Die Ehe war sehr unglücklich. Das Paar entfremdete sich schnell. Mehr erfahren: Prinz Philip: Das waren seine vier Schwestern.
War Alice von Battenberg schizophren?
1922 musste Alice von Battenberg mit ihrem Ehemann und den Kindern ins Exil fliehen. Prinz Philip schlief bei der Reise nach England in einer Orangenkiste. Die fünffache Mutter wurde tief religiös und konvertierte 1928 zur griechisch-orthodoxen Kirche. Wenig später behauptete sie, göttliche Botschaften zu hören. „Meine arme Alice befindet sich in einem ziemlich abnormalen Zustand. Sie hat Visionen von Christus und es wird ihr gesagt, dass sie bald eine Botschaft an die Welt überbringen muss“, schrieb ihre Mutter Viktoria von Hessen-Darmstadt in einem Brief.
1930 erlitt sie einen schweren Nervenzusammenbruch. Ärzte stellten schließlich eine paranoide Schizophrenie fest – damals war Philip gerade einmal acht Jahre alt. Sie wurde gewaltsam in ein Sanatorium in der Schweiz eingewiesen, wo experimentelle Behandlungen an ihr vorgenommen wurden. Sigmund Freud vermutete, dass ihre religiösen Wahnvorstellungen die Folge sexueller Frustration seien. Er empfahl ihre Eierstöcke zu röntgen, um sie zu „heilen“. So sollte ihre Libido abgetötet und die Wechseljahre hervorgerufen werden.
1937 starben ihre Tochter Cecilia, ihr Schwiegersohn und ihre beiden Enkel bei einem Flugzeugabsturz. Ein weiterer Schlag für die Adlige. Dennoch konnte sie sich von ihrer Erkrankung erholen und kehrte nach Griechenland zurück.
Hat Alice von Battenberg Juden gerettet?
Tatsächlich hat Alice von Battenberg während des Zweiten Weltkrieges mehreren Juden aus Griechenland zur Flucht verholfen. Wie „Associated Press“ berichtet, half die Adlige auch der Familie Cohen, sich zu verstecken. Als Nazis sich Einlass zu ihrer Wohnung verschaffen wollten, tat die taube Alice einfach so, als würde sie kein Wort verstehen. Ihr Plan ging auf: Die Männer zogen unvollendeter Dinge wieder ab.
Für ihr selbstloses Verhalten wurde der Mutter von Prinz Philip 1994 posthum in Israel der Titel „Gerechte unter den Völkern“ verliehen.