Kronprinzessin Mette-Marit und Kronprinz Haakon feiern ihr Liebesjubiläum. Am 25. August sind die Norweger 20 Jahre verheiratet. In ihrer Ehe erlebten sie viele Höhen und Tiefen. ADELSWELT erzählt noch einmal ihre unglaubliche Liebesgeschichte.
Kronprinzessin Mette-Marit hatte ein wilde Jugend
Die Kindheit von Mette-Marit Tjessem Høiby war alles andere als einfach. Ihr Vater Sven war alkoholkrank, die Eltern stritten oft. „Als Kind hatte ich immer das Gefühl, etwas verstecken zu müssen, weil keiner meiner Freunde wusste, dass mein Vater Alkoholiker war“, gab die Norwegerin später zu. 1984 ließen sich Sven O. Høiby und Marit Tjessem schließlich scheiden. Ihren Vater sah die Elfjährige dann nur noch jedes zweite Wochenende. „Sie nahm es sich sehr zu Herzen, dass wir nicht mehr zusammenlebten. Die Scheidung hat ihr ganz bestimmt wehgetan“, sagte der Journalist später.
Als junge Erwachsene begann Mette-Marit zu rebellieren. Sie rauchet, trank und nahm Drogen. Sie rasierte sich die Haare ab, wurde in Indien verhaftet, machte in einem pikanten Musikvideo mit und suchte einen Mann in der Dating-Show „Lusthaus“. „Ich begann zu sehen, dass meine Kindheit mir etwas angetan hatte und ich durchlief eine Phase, in der ich viel Schmerz in mir hatte, der wieder heraus musste. Aus mir kamen Wut und Traurigkeit“, erklärte sie später. „Bis ich nach Australien gereist bin, war ich der gewissenhafteste Jugendliche der Welt. Ich war sehr freundlich. Dann hat es einfach aufgehört, ich konnte nicht mehr, ich konnte nicht mehr die Erwartungen erfüllen, die andere an mich stellten. Ich wusste immer, dass ich nicht gut mit Erwartungen umgehen kann.“ Sie jobbt als Kellnerin und Verkäuferin.
1996 wurde Mette-Marit unehelich schwanger. Der Vater ist Morten Borg, der später wegen Kokain-Besitzes verurteilt wird. Im selben Jahr lernte sie Kronprinz Haakon Quart-Festival im Süden Norwegens kennen. Ein Paar wurden sie zunächst noch nicht. Am 13. Januar 1997 kam dann Sohn Marius zur Welt.
Die Presse macht ihr das Leben zur Hölle
Drei Jahre nach dem ersten Treffen verliebten sich Mette-Marit und Haakon ineinander. „Es fühlte sich sicher an, als wir zusammen waren. Die Tatsache, dass sie ein kleines Kind hatte, sagte mir eigentlich nur, dass sie sich nicht scheute, Aufgaben und Verantwortung zu übernehmen. In meinen Augen ist sie deswegen nicht weniger attraktiv geworden“, sagte der Kronprinz jüngst im Interview mit dem Radiosender „NRK”. Und auch Mette schwärmte: „Er hat mich gesehen. Er hat mich verstanden. Er war neugierig. Und er hielt mich.“
Als die Presse Wind von der Beziehung bekam, ließ sie kein gutes Haar an der Blondine. Immer wieder wurden schmutzige Details aus ihrer Vergangenheit publik gemacht, Paparazzi verfolgen sie auf Schritt und Tritt. Der allgemeine Tenor lautet: „So eine“ passt nicht zu dem künftigen König. Mette-Marit drohte an dem Spießrutenlauf zu zerbrechen. Haakon versuchte seine Freundin und ihren Sohn so gut es geht zu beschützen.
1999 musste die kleine Familie auch noch um seine Sicherheit fürchten. Der Königssohn sollte entführt werden, um den Austausch mit dem inhaftierten Mafia-Boss zu erzwingen. Zum Glück bekam die Polizei jedoch Wind von den Entführungsplänen und konnte die Tat vereiteln. Die Sicherheitsvorkehrungen für Kronprinz Haakon und Mette-Marit wurden daraufhin allerdings erhöht. Weil es für die alleinerziehende Mutter keinen Anspruch auf Security gab, zog sie deswegen schnell bei dem norwegischen Royal ein.
Drogengeständnis vor der Hochzeit
Am 1. Dezember verlobte sich das Paar offiziell. Doch viele Norweger waren mit der Braut nicht einverstanden. Ihre Vergangenheit war ihnen ein Dorn im Auge. Es gab sogar Protestaktionen. Man fürchtete, Mette-Marit wäre der Untergang der Monarchie. Doch Kronprinz Haakon hielt an seiner Liebe fest.
Vor der Hochzeit ergreift Mette-Marit bei einer Pressekonferenz das Wort. „Meine jugendliche Rebellion hat sich bei mir, glaube ich, viel stärker geäußert als bei anderen, und zu der Zeit war es für mich wichtig, kontrovers zu dem zu leben, was akzeptiert war. Das hat auch dazu geführt, dass ich ziemlich ausschweifend gelebt habe. Ich war in einer Umgebung, wo das getestet wurde, und wir haben Grenzen überschritten. Das war für mich eine furchtbar teuer erkaufte Erfahrung, und es hat lange gedauert, sie zu verarbeiten. Und damit es keinen Zweifel gibt, wo ich heute stehe, möchte ich bei dieser Gegebenheit sagen, dass ich mich von Drogen distanziere“, erklärte die 26-Jährige wie ein Häufchen Elend vor der Presse. Mit ihrer Ehrlichkeit gewann die Verlobte von Kronprinz Haakon aber auch viele Sympathien. Die Hochzeit am 25. August 2001 wurde zum Triumphzug.
Familienglück zu Fünft
Nach der Hochzeit erleben Mette-Marit glückliche Jahre. Ein Jahr lebt das Paar fernab vom Hof in London. Als sich Nachwuchs ankündigte, kehrten sie nach Norwegen zurück. Am 21. Januar 2004 kam Thronfolgerin Ingrid Alexandra zur Welt, am 3. Dezember 2005 folgte Sohn Sverre Magnus. Zudem übernahm die Blondine viele royale Pflichten. Sie wurde zur Sonderbotschafterin für UNAIDS berufen und Schirmherrin für über 15 Organisationen.
Ein Terroranschlag und eine schwere Krankheit
Doch die Familie muss auch traurige Schicksalsschläge ertragen. Der 22. Juli 2011 war ein schwarzer Tag in der Geschichte Norwegens. Der Terrorist Anders Behring Breivik ermordete 77 Menschen, darunter auch den Stiefbruder von Kronprinzessin Mette-Marit. Der Polizist Trond Berntsen (†51) war auf der Insel Utøya als Wachmann für das dortige Jugendcamp engagiert. Er starb im Kugelhagel, als er sich schützend vor die Kinder warf. Die norwegische Königsfamilie waren tief erschüttert.
Doch auf die norwegischen Royals kommt noch mehr Unheil zu. Im Oktober 2018 offenbarte Kronprinzessin Mette-Marit, dass sie an einer Lungenfibrose leidet. Bei dieser chronischen Krankheit kommt es zu Entzündungen des Lungengewebes. Patienten können beispielsweise unter Kurzatmigkeit, Atemnot, Kraftlosigkeit und Fieberschüben leiden. Im schlimmsten Fall führt die Krankheit zum Tod. Die Kronprinzessin zog sich deswegen auch vermehrt aus der Öffentlichkeit zurück. Am 25. Dezember 2019 folgte die nächste Tragödie: Ari Behn, der Ex-Mann von Prinzessin Märtha Louise, verübte Suizid. Wieder trauert ganz Norwegen mit seiner Königsfamilie.
Haakon und Mette-Marit haben die Schicksalsschläge noch näher zusammengebracht. Sie gelten als wahres Traumpaar der Adelswelt. Inzwischen wird Kronprinzessin Mette-Marit nicht nur vom Volk akzeptiert, sondern auch geliebt. So wie es ihr Haakon ebenfalls schon seit über 20 Jahren tut.