Prinz Charles schrieb Briefe an mutmaßlichen Kinderschänder

Prinz Charles hatte Kontakt zu Jimmy Savile. Der mutmaßliche Kinderschänder fungierte für den Thronfolger als wichtiger Ratgeber.

Prinz Charles
Prinz Andrew pflegte Kontakte zu Jeffrey Epstein, Prinz Charles zu Jimmy Savile. Wie konnten beide nichts von deren Taten gewusst haben?  © picture alliance / empics | Jeremy Selwyn/Evening Standard

Prinz Charles hatte Kontakt zu mutmaßlichem Kinderschänder

Prinz Charles hat einem Monster vertraut. Über zwanzig Jahre schrieb der Thronfolger Briefe an den Moderator Jimmy Savile. Er holte sich Rat von dem Mann, dem nun sexueller Missbrauch vorgeworfen wird. Die neue Netflix-Doku „Jimmy Saville: A British Horror Story“ deckt die dunklen Abgründe der einstigen BBC-Ikone auf. Der 2011 verstorbene Moderator (†84) soll hunderte Kinder und Jugendliche missbraucht haben. 80 Prozent der rund 450 Opfer waren zum Tatzeitpunkt minderjährig. Heute gilt er als einer „der schlimmsten Sexualverbrecher in der Geschichte des Landes.“

Prinz Charles soll davon jedoch offenbar nichts. Dabei gab es die Gerüchte schon länger. Für ihn war der Moderator in den Jahren 1986 bis 2006 wie ein väterlicher Mentor. Er hielt Savile laut einem Brief für „einen Typen, der weiß, was vor sich geht.“.„Er wurde betrogen, genau wie wir alle“, sagte Regisseur Rowan Deacon der „Times“. „Die Briefe zeigen das Vertrauen, das Prinz Charles in Jimmy Savile setzte. Er versuchte, das britische Volk anzusprechen und zu modernisieren. Und er sah Jimmy Savile als sein Sprachrohr dafür. Im Nachhinein betrachtet, war das katastrophal.“

Thronfolger suchte Unterstützung wegen Prinz Andrew und Fergie

Pikant: Prinz Charles bat Jimmy Savile ausgerechnet bei Prinz Andrew um Hilfe. „Randy Andy“ war nämlich bereits vor den Missbrauchsvorwürfen in allerhand Skandale verwickelt. Die Ehe zwischen ihm und Sarah Ferguson sorgte wiederholt für hässliche Schlagzeilen. Für Fergie wünschte sich der Royal eine Art Coaching. „Ich frage mich, ob Sie jemals bereit wären, meine Schwägerin – die Herzogin von York – zu treffen? Ich kann das Gefühl nicht unterdrücken, dass es für sie äußerst nützlich wäre, wenn Sie könnten. Sie könnte etwas von Ihrem geradlinigen gesunden Menschenverstand gebrauchen“, schrieb der Thronfolger an den Moderator.

Der BBC-Star verfasste für seinem guten Freund eine Art Handbuch, wie die Königsfamilie Skandalen umgehen solle. Bislang hat sich Prinz Charles nicht zu den schrecklichen Taten seines ehemaligen Weggefährten geäußert.

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