Prinz Daniel hat mit seiner Hochzeit mit Kronprinzessin Victoria im Jahr 2010 Geschichte geschrieben. Zum ersten Mal in der schwedischen Geschichte wurde ein Mann aus dem Volk Prinz von Schweden. Ein Titel bleibt ihm aber bis heute verwehrt.
Prinz Daniel schreibt Geschichte
Prinz Daniel ist in die Geschichtsbücher des schwedischen Königshauses eingegangen: Mit ihm wurde zum ersten Mal in der Geschichte ein Bürgerlicher Prinz von Schweden. Als Olof Daniel Westling 1973 in Örebro geboren, arbeitete der Schwede zunächst als Fitnesstrainer. Im Jahr 2001 bekam er dann eine ganz besondere Klientin: Kronprinzessin Victoria! Der Rest ist Geschichte: Daniel und Victoria verliebten sich ineinander und heirateten schließlich 2010, nachdem sie sich gegen den jahrelangen Widerstand der Königsfamilie und des schwedischen Volkes durchgesetzt hatten. Nach der Hochzeitszeremonie bedankte sich Kronprinzessin Victoria mit den Worten: „Liebe Freude, ich möchte zunächst dem schwedischen Volk dafür danken, dass ihr mir einen Prinzen geschenkt habt.“ Mit der Hochzeit am 19. Juni 2010 wurde der bürgerliche Daniel Westling Prinz von Schweden und Herzog von Västergötland.
Vergleicht man Daniel jedoch mit anderen europäischen Thronfolger-Gattinnen fällt auf: Daniel ist „nur” Prinz, aber kein Kronprinz! So wurde Mary Donaldson durch ihre Hochzeit mit Kronprinz Frederik zur Kronprinzessin von Dänemark und Mette-Marit Tjessem Høiby wurde Kronprinzessin von Norwegen, als sie Kronprinz Haakon heiratete. Prinz Daniel hingegen bekam durch seine Hochzeit nicht den Titel eines Kronprinzen. Grund dafür ist ein jahrhundertealtes Relikt.
Weibliche Thronfolgerinnen revolutionieren die Königshäuser
Bis vor einigen Jahrzehnten war es in nahezu allen europäischen Königshäusern üblich, dass nur Männer zur Thronfolge zugelassen waren. So galt in Schweden bis 1980 die rein männliche Thronfolge. Erst durch eine Gesetzesänderung wurden Frauen zur Thronfolge zugelassen, wodurch die damals zweijährige Victoria anstelle ihres jüngeren Bruders Carl Philip Kronprinzessin wurde.
Außerdem stehen Männer traditionell in einem höheren Rang als Frauen. Das heißt auch, ein Kronprinz hat einen höheren Rang als eine Kronprinzessin. Das hat für angeheiratete Thronfolger-Gatten wie Prinz Daniel praktische Konsequenzen. Damit seine Ehefrau Victoria als Thronfolgerin auch weiterhin in einem höheren Rang steht als ihr Mann, ist Daniel mit der Hochzeit nicht Kronprinz geworden, sondern bekam lediglich den rangniedrigeren Titel eines Prinzen. Für die Zukunft bedeutet das, dass Daniel auch nicht König wird, sobald Victoria den schwedischen Thron besteigt. Während Victoria Königin wird, wird sich Daniel mit dem Titel „Prinzgemahl” zufriedenstellen müssen.
Diese Prinzen waren auch betroffen
Prinz Daniel ist bei weitem aber nicht der einzige Prinzessinnen-Gatte, der von dieser Ungleichbehandlung betroffen ist. So waren die Ehemänner der letzten drei niederländischen Königinnen Beatrix, Juliana und Wilhelmina ebenfalls nur Prinzen. Genauso erging es auch Prinz Felix, dem Ehemann von Großherzogin Charlotte von Luxemburg, der ebenfalls nie Großherzog wurde.
Einige Prinzen gaben sich mit ihrem Schicksal zufrieden, andere beschwerten sich lautstark über die Ungerechtigkeit. Allen voran Prinz Henrik von Dänemark! Der gebürtige Franzose beklagte sich zeitlebens darüber, dass er nie König wurde – und das, obwohl er mit Königin Margrethe II. verheiratet war. Bisher hat sich Prinz Daniel aber noch nicht öffentlich über seinen Titel beschwert. Ganz im Gegenteil – er unterstützt seine Frau tatkräftig und ist inzwischen einer der Lieblinge des schwedischen Volkes.