Prinz Philip von Serbien deutet Streit in der Familie an

Prinz Philip sorgt mit einem Interview für Wirbel. Der serbische Thronfolger deutet Konflikte mit seinem Vater an. Drei Jahre hat er das Schloss nicht mehr betreten.

Prinz Philip und Prinzessin Danica von Serbien
Prinzessin Danica (auf einer Stufe stehend) und Prinz Philip sind die Zukunft des Hauses Karađorđev. © picture alliance / abaca | Niviere David/ABACAPRESS.COM

Prinz Philip übt im Interview Kritik an seinem Vater

Die Worte von Prinz Philip machen hellhörig. Gemeinsam mit seiner Frau, Prinzessin Danica, hat er der Zeitschrift „Gloria“ ein Interview gegeben. Im Gespräch deutet der 41-Jährige an, dass es Konflikte mit Kronprinz Alexander gibt.

„Ich stehe in ständigem Kontakt mit meinem Vater, was uns beiden sehr viel bedeutet“, schickt der serbische Prinz voraus. „Allerdings versuche ich ihn immer wieder darauf hinzuweisen, dass er mehr auf uns hören muss, auf seine Söhne. Kinder haben Priorität, ich wünschte, mein Vater hätte das früher erkannt. Dann wäre alles anders gewesen.“

Kronprinz Alexander und Kronprinzessin Katharine von Serbien
© Jared Siskin/Patrick McMullan via Getty Images

Prinz Philip hat das Schloss seit Jahren nicht betreten

Was Prinz Philip damit meint, verrät er nicht. Doch vermutlich versteckt sich dahinter eine Kritik an seinem Vater. Der Royal war erst drei Jahre alt, als sich seine Eltern scheiden ließen. Im selben Jahr heiratete Kronprinz Alexander seine zweite Frau Katherine. Prinz Philip wuchs in England und Spanien auf. Erst 2020 zog er gemeinsam mit seiner Frau Prinzessin Danica und Sohn Prinz Stefan nach Belgrad. Die serbische Sprache musste Prinz Philip erst mühsam nach dem Umzug lernen.

Kronprinz Alexander und seinen Sohn hat das offenbar nicht näher gebracht. Das königliche Schloss Beli Dvor hat Prinz Philip laut eigener Aussage seit drei Jahren nicht betreten. An seine Rückkehr knüpft der Royal eine Bedingung.

Serbischer Thronfolger wünscht sich „ehrlichen Weg“

„Der Moment, in dem ich das Königshaus betrete, wird ein Zeichen dafür sein, dass sich einige Dinge in unserer Familie zum Besseren verändert haben, dass die Probleme wirklich gelöst wurden und dass wir den ehrlichen und richtigen Weg fortsetzen können“, kündigt Prinz Philip vielsagend an. Sind die Konflikte etwa so schwerwiegend, dass sich Vater und Sohn nicht mehr in die Augen blicken können?

Näher geht Prinz Philip nicht auf die Familienprobleme ein. Doch seine Rückkehr ins Schloss soll einen Wandel bedeuteten. „Dann werden wir endlich die Würde unserer Vorfahren wiederherstellen, die den Palast als Spur einer Zeit erbaut haben, die Danica und ich wiederbeleben wollen, indem wir unsere Tradition, unser serbisches kulturelles und historisches Erbe und unsere Identität pflegen.“

Prinz Peter von Serbien
Der unverheiratete Prinz Peter (li.) verzichtete zugunsten seines jüngeren Bruders auf seinen Platz in der Thronfolge. © Srdjan Stevanovic/Getty Images)

Die Abdankung von Prinz Peter sorgte für Wirbel

Es ist nicht das erste Mal, dass Familienkonflikte ans Licht kommen. Im April 2022 verzichtete der älteste Sohn Prinz Peter überraschend auf seinen Platz in der Thronfolge. Dadurch rückte Prinz Philip nach. Kronprinz Alexander war bei der Verzichtserklärung nicht dabei, was international für Wirbel sorgte. Denn das königliche Protokoll schreibt die Anwesenheit des Familienoberhaupts vor. „Leider wurde ein so entscheidendes und wichtiges Verfahren nicht ordnungsgemäß befolgt, in Übereinstimmung mit der Tradition und den Regeln der königlichen Familie und dem Familienregelbuch, das zur Zeit des Königreichs geschrieben wurde und das alle Mitglieder der königlichen Familie befolgen müssen“, erklärte Alexander von Serbien später.  

Dass Prinz Peter abdanken wollte, war in der Familie angeblich lange bekannt. Laut Prinz Philip habe Kronprinz Alexander die Wünsche seines Bruders allerdings ignoriert. „Er muss die Stimme aller Mitglieder der Königsfamilie hören. Dies ist seit Jahren nicht mehr der Fall und muss sich ändern, wenn wir wirklich die Einheit des Hauses Karađorđev wollen“, sagte der Thronfolger Anfang 2023 zu „Danas“. „Und ich weiß sehr zuverlässig, dass fast alle Mitglieder der Königsfamilie, die fast keine Kommunikation mit dem Hof ​​haben, dies wollen.“ Redebedarf scheinen die serbischen Royals auf alle Fälle zu haben …

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