Prinz William: Gewissenskonflikt vor umstrittener Fußball-WM

Prinz William ist bekennender Fußball-Fan. Kurz vor dem Start der umstrittenen Fußballweltmeisterschaft in Katar steht der britische Thronfolger jedoch vor einem Gewissenskonflikt. Welche Mannschaft wird der stolze England-Fan als neuer Prince of Wales unterstützen?

Prinz William steht vor einem Gewissenskonflikt.
Prinz William steht vor einem Gewissenskonflikt. Bei seinem Besuch im walisischen Parlament offenbarte der neue Prince of Wales, dass er nach wie vor großer England-Fan ist. In Wales stößt das jedoch nicht auf Begeisterung. © Geoff Caddick – WPA Pool/Getty Images

Prinz William: Darf der Fürst von Wales England-Fan sein?

Es heißt wieder „Football’s Coming Home”. Wenn es nach Prinz William geht, dürfte die englische Nationalmannschaft nach dem Finale am 16. Dezember den WM-Pokal mit nach Hause nehmen. Wie sich aber bei seinem neuesten Termin zeigte, ist nicht jeder von Williams Unterstützung für die englische Fußballnationalmannschaft begeistert. Am 16. November besuchte der britische Thronfolger erstmals als neuer Prince of Wales das walisische Parlament. Nach dem Tod von Queen Elizabeth im September verlieh der neue König Charles III. seinem ältesten Sohn den traditionellen britischen Thronfolgertitel. Und mit dem neuen Titel gehen offenbar auch neue Erwartungen einher.

Prinz William streitet sich mit Elin Jones über seine Fußball-Präferenzen.
Wenn es um Fußball geht, kommen diese beiden wohl nicht auf einen Nenner: Prinz William und die walisische Parlamentspräsidentin Elin Jones (l.). © Geoff Caddick – WPA Pool/Getty Images

In einem Gespräch mit der Sprecherin des walisischen Parlaments, Elin Jones, muss William sich für seine Vorliebe für die englische Fußballnationalmannschaft rechtfertigen: „Ich unterstütze England schon, seit ich noch recht klein war. Aber ich unterstütze walisisches Rugby. Ich mache mir sonst Sorgen, wenn ich England plötzlich fallen lasse, um Wales zu unterstützen, dann sieht das auch nicht richtig für den Sport aus. Also kann ich das nicht tun.” Elin Jones scheint dafür aber wenig Verständnis zu haben: „Wir können uns darauf einigen, dass wir uns nicht einig sind”, entgegnet sie. Autsch!

Kritik für Besuch bei den „Three Lions”

Bereits vor seinem Besuch im walisischen Parlament wurde Prinz William öffentlich für seine Liebe zur englischen Nationalmannschaft kritisiert. Der walisische Schauspieler Michael Sheen stellte in Frage, ob Williams neuer Titel und seine Unterstützung für die Three Lions vereinbar sind: „Er kann natürlich unterstützen, wen er will, und als Präsident der FA macht seine Rolle den Besuch verständlich − aber er sieht es nicht als völlig unangemessen an, gleichzeitig den Titel Prince of Wales zu tragen? Keine Spur von Verlegenheit? Oder Sensibilität für das Problem hier?” Die öffentliche Kritik kam einen Tag nachdem Prinz William als Präsident der Football Association (FA) den Spielern der englischen Nationalmannschaft offiziell ihre Rückennummern für das anstehende Turnier überreicht hatte.

Prinz William überreicht den englischen Fußballern ihre Rückennummern.
Am 14. November besuchte Prinz William als Präsident des britischen Fußballverbandes die englische Nationalmannschaft. Der Prince of Wales überreichte den Spielern, u. a. Mannschaftskapitän Harry Kane, ihre Rückennummern für das anstehende Turnier. © Eddie Keogh – The FA/The FA via Getty Images

Wie Prinz William mit seinem Gewissenskonflikt umgeht, wird sich schon bald zeigen. Am 29. November treffen England und Wales in der Gruppenphase der WM aufeinander. Ob William sich auch über einen Sieg der walisischen Mannschaft freuen könnte?

Fußball-WM in Katar wegen Menschenrechtsverletzungen umstritten

Die anstehende Fußball-WM in Katar ist höchst umstritten. Bereits die Vergabe des Turniers an den Golfstaat, der immer wieder wegen Menschenrechtsverletzungen in der Kritik steht, hat für viel Entsetzen gesorgt. Seit 2010 sollen über 6500 Gastarbeiter bei der Umsetzung eines strengen Infrastrukturprogramms ums Leben gekommen sein, wie die Tagesschau berichtet. Die autoritäre Regierung in Katar ließ extra für die Fußball-WM unter anderem sieben Stadien und einen Flughafen bauen. Aufgrund menschenunwürdiger Arbeitsbedingungen sollen insbesondere Gastarbeiter aus Südostasien bei der Arbeit verunglückt sein. Aus diesem Grund wurde immer wieder zum Boykott des Turniers aufgerufen ‒ auch in Großbritannien und Deutschland. Wie die Länder schließlich mit der umstrittenen Weltmeisterschaft umgehen, wird sich wohl erst im Laufe des Turniers zeigen.

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