Royals, die ins Gefängnis mussten

Auch die Royals geraten manchmal mit dem Gesetz in Konflikt. Einige von ihnen sind deswegen sogar im Gefängnis gelandet. Ein Adliger war sogar längere Zeit auf der Flucht.

Royals, die im Gefängnis saßen
Einige Royals tauschten ihr Schloss gegen eine Gefängniszelle ein. © picture alliance/dpa | Christophe Gateau, Symbolfoto

Diese Royals landeten im Knast

In der älteren Geschichte gibt es viele Royals, die im Gefängnis gelandet sind. Anne Boleyn, die Prinzen Edward und Richard sowie Lady Jane Grey schmorten bis zu ihrem Tod im Tower von London. Und auch Marie-Antoinette verbrachte ihre letzten Lebensjahre im Gefängnis. Aber auch in der jüngeren Geschichte gibt es einige Royals, die im Knast gelandet sind. ADELSWELT verrät, wer schon hinter „schwedischen Gardinen“ saß.

Iñaki Urdangarin ging ins Frauengefängnis

Für seinen Fehler hat Iñaki Urdangarin bitter bezahlt. Der Ehemann von Infanta Cristina wurde im Juni 2018 in der sogenannten Nóos-Affäre zu einer Gefängnisstrafe von fünf Jahren und zehn Monaten verurteilt. Ihm wurde Veruntreuung von Spendengeldern, Urkundenfälschung, Geldwäsche und Betrug zur Last gelegt. Die meiste Zeit seiner Haftstraße verbüßte der Schwiegersohn von Juan Carlos in einem Frauengefängnis. Nach kurzer Zeit bekam Iñaki Urdangarin eine Hafterleichterung. Der Schwager von König Felipe durfte im offenen Vollzug leben, musste aber an einem Wiedereingliederungsprogramm für Wirtschaftskriminelle teilnehmen. Am 2. März 2022 wurde der frühere Handballspieler dann vorzeitig aus der Haft entlassen. Seine Ehe überlebte diese Zeit nicht. Anfang 2022 gaben Infanta Cristina und Iñaki Urdangarin ihr Ehe-Aus bekannt.

Inaki Urdangarin war im Gefängnis
Iñaki Urdangarin musste ins Gefängnis, saß seine Strafe aber nicht komplett ab. © Gonzalo Arroyo Moreno/Getty Images

Prinzessin Beatrix wurde beim Diebstahl erwischt

Diese Jugendsünde hat die frühere Königin bitter bereut. Als Kinder kamen Prinzessin Beatrix und ihre Schwester Prinzessin Irene an einem Obstgeschäft vorbeikam. Die leckeren Früchte sahen so verlockend aus, dass die jungen Niederländerinnen nicht widerstehen konnten. Nachdem sie beherzt zugegriffen hatten, machten sie sich einfach aus dem Staub. Prompt wurden die Schwestern erwischt und landeten im Knast.

Ein Polizist informierte schließlich ihre Mutter, Königin Juliana (*1909-†2004). Entsetzt fragte sie, wie lange man vorhabe, die Diebinnen festzuhalten. Der Polizist erwiderte, dass man die Mädchen für zwei Stunden im Gefängnis lassen wollte. Daraufhin entschied sich die Monarchin, ihren Töchtern eine Lektion zu ereilen. „Machen sie drei draus“, ordnete Königin Juliana an. Und so mussten Prinzessin Beatrix und Prinzessin Irene drei qualvolle Stunden in der Zelle schmoren, bis sie erlöst wurden. Danach haben die Schwestern nie wieder etwas gestohlen.

Prinzessin Beatrix und Prinzessin Irene wurden beim Diebstahl erwischt
Prinzessin Irene und Prinzessin Beatrix wurden beim Diebstahl erwischt. © Keystone/Hulton Archive/Getty Images

Simon Bowes-Lyon: Sexuelle Nötigung

Diese Nachricht erschütterte nicht nur die Royals. Im Februar 2021 wurde Simon Bowes-Lyon, Earl of Strathmore,  zu einer Haftstrafe von 10 Monaten verurteilt. Der heute 36-Jährige war am 13. Februar 2020 in das Zimmer einer 26-Jährigen eingedrungen, um sie unsittlich zu berühren. Der Übergriff dauerte laut „The Sun“ etwa 20 Minuten und trug sich auf seinem schottischen Schloss Glamis Castle zu. Simon Bowes-Lyon gab seine Schuld zu. Nach fünf Monaten wurde Queen Elizabeths Cousin zweiten Grades wieder frei gelassen.

Erzherzogin Elisabeth: Hässlicher Streit ums Sorgerecht

Es war die große Liebe, bis nur noch Hass übrig blieb. Als Erzherzogin Elisabeth Marie von Österreich (*1883-†1963) im Jahr 1902 Prinz Otto zu Windisch-Graetz heiratete, gab sie seinetwegen ihre Ansprüche auf das Familienerbe auf. Denn der zehn Jahre ältere Prinz galt nicht als ebenbürtig für die Tochter von Kronprinz Rudolf von Österreich. Ihre Ehe verlief jedoch turbulent. Immer wieder kam es zu hässlichen Szenen und Eifersuchtsdramen. „Erzsi“ soll sogar einmal auf die Geliebte ihres Mannes geschossen haben.

1915 verlangte die Enkelin von Kaiserin Elisabeth schließlich die Scheidung. Wie es damals üblich war, wurden die vier Kinder dem Vater zugesprochen. Doch Elisabeth kämpfte bis aus Blut um das Sorgerecht. Als die Kinder abgeholt werden sollten, verbarrikadierte sich Elisabeth in ihrem Zuhause. Schließlich verurteilte sie ein Richter zu zehn Tagen Haft, wie aus einem alten Artikel der „New York Times“ hervorgeht. Erst 1948 wurde die Scheidung offiziell.

Prinz Otto zu Windisch-Graetz mit Ehefrau Elisabeth
Erzherzogin Elisabeth Marie wollte ihren Nachwuchs nicht aufgeben. © DEA / BIBLIOTECA AMBROSIANA /

Christoph Prinz von Hohenlohe starb im Knast

Christoph von Hohenlohe kam unter tragischen Umständen ums Leben. Im Sommer 2006 reiste „Kiko“, wie er von seiner Familie genannt wurde, nach Thailand. Dort fastete der übergewichtige 49-Jährige in einer Wellness-Oase auf Krabi. Am 29. Juli 2006 wurde Christoph von Hohenlohe schließlich in Bangkok festgenommen. Er hatte die Gültigkeit seines Visums gefälscht. Er kam in eine Zelle mit 40 anderen Männern, darunter Mörder und Drogendealer. „40 Menschen waren in einer kleinen Zelle zusammengepfercht, sie lagen am Boden wie Hunde“, so sein Bruder Hubertus.

Die gesundheitliche Versorgung war für den Diabetes-Kranken nicht gewährleistet. Seine Familie versuchte alles, um den Prinzen aus dieser Hölle zu befreien, doch sie war hilflos. Schließlich fiel „Kiko“ in ein sogenanntes „Zucker-Koma“. Es dauerte nicht lange und der Adlige starb im Gefängniskrankenhaus. Die Nachricht seines Todes erfuhr Hubertus von Hohenlohe auf äußerst herzlose Weise. „Es freut mich, Ihnen mitzuteilen, dass ihr Bruder gestorben ist“, erklärte eine Angestellte des Spitals ihm am Telefon. Christoph Prinz von Hohenlohe wurde in der Familiengruft in Marbella beigesetzt.

Paul von Rumänien flüchtete vor seiner Strafe

Paul-Philippe Hohenzollern, auch bekannt als Prinz Paul von Rumänien, soll sich im Fall „Baneasa Farm“ schuldig gemacht haben. Der Enkel des vorletzten rumänischen Königs hat angeblich versucht, 30.000 Hektar im polnischen Suceava illegal zu beschaffen und zu verkaufen. Ein weiterer Skandal, in den er verwickelt ist, betrifft eine Schuld von 5 Millionen Pfund gegenüber einem Journalisten aus Großbritannien.

Das Oberste Gericht in Rumänien hat den Prinzen im Dezember 2020 wegen Geldwäsche, Veruntreuung und Bestechung zu drei Jahren und vier Monaten Gefängnis verurteilt. Als die Polizei Paul-Philippe Hohenzollern jedoch in seinem Haus in Bukarest festnehmen wollte, war er verschwunden. Schließlich wurde der Royal per Steckbrief international zur Fahndung ausgeschrieben. Erst im Juni 2022 wurde Paul von Rumänien in Frankreich geschnappt, wurde aber noch nicht nach Rumänien überstellt.

Paul von Rumänien mit Prinzessin Stephanie
2011 besuchte Paul von Rumänien noch den Zirkus in Monte-Carlo an der Seite von Prinzessin Stephanie. © Monaco Palace via Getty Images

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