„Der liebe Gott freut sich über jedes Kind“, sagte einst Franz Beckenbauer. In Königshäusern ist das leider oft anders. Denn uneheliche Kinder, vor allem wenn sie aus Affäre stammen, sorgen immer wieder für einen Skandal. Während einige Royals so mutig waren, zu ihrem illegitimen Nachwuchs zu stehen, sträuben sich andere bis heute gegen einen Vaterschaftstest.
Fürst Albert: Vier Kinder von drei Frauen
Über das Privatleben von Fürst Albert wurde viel spekuliert. Der „ewige Junggeselle“ zögerte nämlich lange damit, zu heiraten und sesshaft zu werden. Schon vor seiner Hochzeit mit Fürstin Charlène setzte der Monegasse Kinder in die Welt. Aber erst nach dem Tod von Fürst Rainier bekannte sich Albert zu seinem Nachwuchs. Im Juli 2005 räumte er ein, mit der früheren Stewardess Nicole Coste einen Sohn namens Alexandre zu haben. Im Jahr darauf, bekannte er sich auch zu seiner Tochter Jazmin Grace, die aus einer Liaison mit der Amerikanerin Tamara Rotolo stammt.
Alexandra Grimaldi findet es falsch, dass er als unehelicher Sohn bezeichnet wird. „Als ich geboren wurde, war keiner meiner Eltern in einer anderen Ehe und sie haben keinen Ehebruch begangen“, stellt der Sohn von Nicole Coste und Fürst Albert im Interview mit „Point de Vue“ klar. „Dieses Wort zu benutzen, ist eine Beleidigung“, findet der Grimaldi-Spross.
Albert von Belgien hat eine weitere Tochter
Von seinem Namensvetter könnte sich Albert von Belgien gerne eine Scheibe abschneiden. Der ehemalige König brauchte nämlich 51 Jahre, bevor er sich zu seiner Tochter bekannte. Von 2013 bis 2019 stritten der Adlige und Delphine Boël um einen DNA-Test vor Gericht. Nach einer angedrohten Geldstrafe von 5000 Euro pro Tag, hatte der Vater von König Philippe schließlich ein Einsehen. Im Januar 2020 bekannte sich der 85-Jährige auch offiziell zu seiner Tochter.
In der offiziellen Pressemitteilung heißt es: „Obwohl es rechtliche Argumente und Einwände gibt, die zeigen, dass die gesetzliche Vaterschaft nicht unbedingt ein Spiegelbild der biologischen Vaterschaft ist, und dass das befolgte Verfahren umstritten werden kann, hat König Albert beschlossen, dieses schmerzhafte Verfahren mit gutem Gewissen zu beenden.“ Delphine Boël darf sich inzwischen Prinzessin Delphine von Belgien nennen.
Ex-Prinz Nicholas bekennt sich zu seinem Kind
Nicholas Medforth-Mills, ehemaliger Prinz von Rumänien, hat im Mai 2019 öffentlich zugegeben, eine gemeinsame Tochter mit seiner früheren Lebensgefährtin Nicoleta Ciryan zu haben. Ein Vaterschaftstest habe eindeutig erwiesen, dass Iris Anna (*2016) sein Kind ist. Das Mädchen ist heute sieben Jahre alt. „Angesichts des Kontexts, in dem dieses Kind zur Welt kam, und der Tatsache, dass ich keine Beziehung zu meiner Mutter hatte, übernehme ich die rechtliche Verantwortung“, so der Rumäne.
Nicholas Medforth-Mills ist der Enkel des letzten rumänischen Königs Michael (†2017). 2015 entzog ihm sein Großvater jedoch den Prinzentitel und sprach ihm auch seinen Platz in der Thronfolge ab. Als Grund für diesen drastischen Schritt nannte der frühere König laut „The Guardian“, dass die königliche Familie von jemandem geführt werden solle, der nach bescheidenen, ausgeglichenen und moralischen Prinzipien leben würde.
Prinzessin Anne: Ihr Mann ging während der Ehe fremd
Eine nicht so süße Kinder-Überraschung gab es für Prinzessin Anne. Ihr Mann Captain Mark Phillips betrog sie während ihrer Ehe mit der Kunstlehrerin Heather Tonkin. Die Neuseeländerin brachte 1985 ihre Tochter Felicity zur Welt. 1991 kam die Vaterschaft ans Licht und Prinzessin Anne reichte ein Jahr später die Scheidung ein. Zara Tindall und Peter Phillips haben laut Medienberichten keinen Kontakt zu ihrer Halbschwester, die mit ihrem Ehemann Tristan Wade und Sohn James in Neuseeland lebt.
Prinzessin Beatrix: Sie hat noch zwei geheime Halbschwestern
Kurz vor seinem Tod offenbarte Prinz Bernhard zwei uneheliche Kinder gezeugt zu haben. Das Zeitungsinterview durfte aber erst zwei Wochen nach seinem Ableben veröffentlicht werden. Schließlich kam raus, dass der Vater von Prinzessin Beatrix noch zwei weitere Töchter hatte. Alexia Grinda-Lejeune (*1967) ist die Tochter seiner Geliebten Hélène Grinda. Alicia de Bielefeld (*1952) stammt aus einem Verhältnis mit einer Amerikanerin.
Königin Juliana soll von ihrer Existenz gewusst haben. „Meine Frau sagte, dass es besonders liebe Kinder waren“, sagte er der Tageszeitung „Volkskrant“ vor seinem Tod. Wie das momentane Verhältnis von Prinzessin Beatrix zu ihren Halbschwestern aussieht, ist nicht bekannt.
Prinz Bernhard und Königin Juliana mit ihren vier Töchtern. Der deutsche Adlige hatte in Wahrheit aber noch zwei weitere Kinder. ©imago images / ZUMA/Keystone
Prinzessin Thyra: Sie musste ihr Baby weggeben
Die Liebe von Prinzessin Thyra und dem Leutnant Wilhelm Firmann Marcher trug schnell Früchte. Da eine Hochzeit mit dem Bürgerlichen aber ausgeschlossen war, musste sich das dänische Königshaus etwas einfallen lassen. Um einen Skandal zu verhindern, wurde die Tochter von König Christian IX. nach Griechenland geschickt. Der Presse wurde erzählt, dass die damals 18-Jährige an Gelbsucht erkrankt sei und sich in dem warmen Klima erholen müsse. Am 8. November 1871 brachte Thyra eine Tochter namens Maria zur Welt. Das Mädchen wurde später von dem Ehepaar Rasmus adoptiert und auf den Namen Kate getauft.
Wilhelm Firmann Marcher verübte wenig später nach einem Streit mit dem König Selbstmord. Prinzessin Thyra heiratete 1878 Kronprinz Ernst August von Hannover, mit dem sie sechs Sprösslinge bekam.
Marina Ogilvy: Die Royals versuchten, sie zu erpressen
Uneheliche Kinder werden in der britischen Königsfamilie nicht gerne gesehen. Zu groß ist die Angst vor einem Skandal. Darum war es auch ein Schock, als Marina Ogilvy verkündete, ein Baby von Julian Mowat zu erwarten. Die Tochter von Prinzessin Alexandra, einer Cousine von Queen Elizabeth, war schließlich nicht mit dem Fotografen verheiratet.
Laut „New York Times“ drohten ihre Eltern damit, Marina den Geldhahn zuzudrehen, falls sie nicht abtreiben würde. „Dad sagte zu mir, es habe seit 150 Jahren keine uneheliche Geburt in der königlichen Familie mehr gegeben“, so Marina. Und sie sollte nicht mit so etwas anfangen. Doch die Britin ließ sich nicht erpressen und heiratete den Fotografen drei Monate vor der Geburt ihrer Tochter Zenouska (*1990). Drei Jahre später bekamen sie auch noch Sohn Christian (*1993). Die Ehe ging 1997 in die Brüche.
Juan Carlos: Hat er zwei außereheliche Kinder?
Dass Juan Carlos kein Kind von Traurigkeit war, ist allgemein bekannt. Ob der Spanier noch uneheliche Kinder hat, wurde offiziell jedoch nie bestätigt. Alberto Solà Jiménez und Ingrid Sartiau behaupten jedoch felsenfest, dass der ehemalige König ihr Vater ist.
Sein vermeintlicher Sohn hat angeblich sogar einen Beweis. „Es handelt sich dabei um eine Speichelprobe an einem Weinglas, aus dem Juan Carlos getrunken hat. Wir haben diese Probe in ein Labor geschickt und testen lassen. Die Proben von Alberto Solá und Juan Carlos stimmen zu 99,99 Prozent überein. Das bedeutet, es handelt sich um Vater und Sohn“, erklärte der Anwalt von Alberto Solà Jiménez in einem Interview. Eine Vaterschaftsklage wurde jedoch vor Gericht abgewiesen. Wer sein wahrer Vater ist, konnte Alberto nicht mehr beweisen. Der angebliche Sohn von Juan Carlos starb im Sommer 2022 an den Folgen eines Herzinfarkts.
Kronprinzessin Mette-Marit: Patchwork-Glück im norwegischen Königshaus
Kronprinzessin Mette-Marit zählt ebenfalls zu den Royals mit unehelichen Kindern. 1997 brachte die damals 23-Jährige ihren Sohn Marius auf die Welt. Der Vater des Jungen ist ihr damaliger Freund Morten Borg, von dem sie sich kurz nach der Geburt trennte.
1999 lernte Mette-Marit den norwegischen Thronfolger Haakon auf einem Musik-Festival kennen. Ihn störte weder die ausschweifende Party-Vergangenheit der Blondine, noch, dass sie bereits Nachwuchs hatte. Am 25. August 2001 gaben sie sich das Jawort. Mit den Kindern Ingrid Alexandra und Sverre Magnus wurde ihr Glück perfekt.