Prinz Philip eckt mit seinen politisch unkorrekten Sprüchen und Witzen gerne einmal an. Oft fehlt ihm einfach das nötige Feingefühl, um auf seine Menschen angemessen einzugehen. Ob es wohl an seiner turbulenten Vergangenheit liegt? Denn sein Leben war geprägt von schlimmen Schicksalsschlägen.
Die Sprüche von Prinz Philip
2003 war Prinz Philip auf Staatsbesuch in Nigeria. Als er den damaligen Präsidenten Olusegun Obasanjo in typischer Nationaltracht traf, erklärte der Brite: „Sie sehen aus, als wollten Sie schon ins Bett gehen.“
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1986 war Prinz Philip auch zum Staatsbesuch in China. Zu einer Gruppe britischer Studenten sagte er: „Wenn Sie noch länger hierbleiben, werden Sie mit Schlitzaugen nach Hause kommen.“
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Im Jahr 2000 erklärte Prinz Philip auf interessante Weise, wie tolerant die britische Königsfamilie ist. „Die Leute denken, dass es hier ein starres Klassensystem gibt, dabei gab es auch schon Herzöge, die Revuetänzerinnen geheiratet haben. Ein paar haben sogar Amerikanerinnen geheiratet…“ Willkommen in der Familie, Meghan.
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Als Prinz Philip 1997 den damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl kennenlernte, begrüßte er ihn mit „Herr Reichskanzler“.
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… Schweigen ist Gold – diesen Spruch hätte Prinz Philip besser beherzigt. 1988 stürzte ein Flugzeug nach einem Anschlag in der schottischen Kleinstadt Lockerbie ab, 270 Menschen starben. Als der Mann von Queen Elizabeth fünf Jahre später den Ort besuchte, sagte er im Bezug auf die Tragödie: „Man sagt ja, dass nach einem Feuer der Wasserschaden das Schlimmste ist. Wir sind immer noch dabei, Windsor Castle trocken zu bekommen.“
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Was wohl Queen Elizabeth zu diesem Kommentar ihres Gatten gesagt hat? „Ich glaube nicht, dass eine Prostituierte mehr Moral als eine Ehefrau hat, aber sie tun das Gleiche“, sagte er 1988.
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Prinzessin Anne ist seit klein auf eine richtige Pferdenärrin. Prinz Philip sieht diese Leidenschaft offenbar kritisch. Er sagte einmal über Anne: „Wenn es nicht furzt oder Heu frisst, ist sie nicht interessiert.“
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„Katzen töten viel mehr Vögel als Menschen. Warum arbeiten Sie nicht mit dem Slogan ,Töte eine Katze, rette einen Vogel’“, empfahl der Prinz den Tierschützern von der Insel Anguilla, um ihre Turteltauben zu retten.
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1996 tötete ein Amokläufer 16 Grundschulkinder und eine Lehrerin in Dunblane. Danach entbrannte eine Diskussion über das Waffengesetz. Prinz Philip bemerkte dazu: „Wenn ein Kricketspieler plötzlich auf die Idee kommt, in eine Schule zu gehen und eine Menge Leute mit einem Kricketschläger totzuschlagen, wollen wir dann die Kricketschläger verbieten?“
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Wer glaubt, dass nur Kinder schonungslos ehrlich sind, täuscht. Auch Prinz Philip ist ein Mann klarer Worte. Das Haus seines Sohnes Prinz Andrew sehe aus wie „das Schlafzimmer einer Nutte“, erklärte er 1986.
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Prinz Philip musste viele Tragödien verkraften
Als Prinz Philip am 10. Juni 1921 in Korfu auf die Welt kam, hatte seine Familie schon viel durchgemacht. Seine russische Verwandtschaft, die Zarenfamilie, wurde im Juli 1918 durch die Bolschewiki ermordet. Ein Trauma, das auch Philip nie ganz verdaut hat. Als er einmal gefragt wurde, ob er gerne einmal Russland besuchen würde, antwortete er gewohnt direkt: „Die Bastarde haben meine halbe Familie ermordet.“
Mit gerade einmal zwei Jahren musste der Adlige aus seiner griechischen Heimat fliehen, als sein Onkel Konstantinos I. entthront wurde. Sein Vater Andreas entkam nur knapp einer Hinrichtung, nachdem er bereits zu Tode verurteilt wurde.
Die Familie floh ins Exil nach Paris. Als sich seine Eltern trennten, verlor der damals Siebenjährige seinen letzten Halt. Sein Vater amüsierte sich lieber mit seinen Geliebten, seine Mutter Alice kam wegen Wahnvorstellungen in die Psychiatrie. Der kleine Philip wurde daraufhin in seiner Familie herumgereicht wie ein Wanderpokal. Nachdem er ein paar Jahre im deutschen Internat Salem verbracht hatte, wechselte er schließlich nach Gordonstoun in Schottland.
„Ich weiß, dass sie niemals viel von mir halten werden“
1937 trifft Prinz Philip die nächste Tragödie: Seine schwangere Schwester Prinzessin Cecilia, ihr Mann Georg Donatus von Hessen-Darmstadt sowie ihre Söhne Ludwig und Alexander sterben bei einem Flugzeugabsturz. Bis heute hat er nie ein Wort über die Katastrophe verloren.
1979 verliert der Prinzgemahl wieder einen geliebten Menschen auf tragische Weise: Sein Onkel und Ziehvater Louis, der Earl Mountbatten von Burma, stirbt durch ein Attentat der IRA.
Vielleicht sind diese Schicksalsschläge der Grund, warum der Ehemann von Queen Elizabeth immer so schroff ist. So hart wie das Leben zu ihm war, ist Prinz Philip zu seinen Mitmenschen. Auch wenn das für so manche Fehltritte keine Entschuldigung ist, dient es zumindest als Erklärung.
„Ich weiß, dass sie niemals viel von mir halten werden. Ich bin unhöflich und unerzogen, und ich mache viele unpassende Bemerkungen, die andere Leute treffen, was mit erst im Nachhinein klar wird. Dann tut es mir immer leid, und ich versuche, die Angelegenheit wieder in Ordnung zu bringen“, schrieb er bereits 1942 an einen Verwandten. Eine böse Absicht verfolgt der Brite also offenbar nie mit seinen grotesken Scherzen.
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