Anmutig, kindlich und wunderschön – so wird Kaiserin Elisabeth von Romy Schneider im Film dargestellt. Doch die wahre Sissi hatte auch noch eine andere, dunkle Seite. Denn die Kaiserin von Österreich konnte ziemlich brutal sein.
Kaiserin Elisabeth war besessen von ihren Haaren
Ihre Haare waren Sissis Heiligtum. Stunden mussten ihr Lieblingsfriseurin Fanny und ein paar Kammerfrauen täglich aufbringen, um ihr fast bodenlanges Haar zu bürsten und zu frisieren. Nach der aufwendigen Prozedur bestand die Kaiserin darauf, ihr die Menge der ausgefallenen Haare zu präsentieren. Waren es zu viele Haare, schlug ihre Stimmung schlagartig um. Für den Rest des Tages war die Frau von Kaiser Franz Joseph unausstehlich und machte ihren Bediensteten Vorwürfe.
„Sie brachte auf einer silbernen Schüssel die toten Haare der Herrin zum Anblick, und die Blicke der Herrin und jene der Dienerin kreuzten sich eine Sekunde – leisen Vorwurf bei der Herrin enthaltend, Schuld und Reue der Dienerin kündend“, notierte der Vorleser Constantin Christomanos damals.
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Kaiserin Elisabeth schlug ihre Lieblingsfriseurin
Doch es blieb nicht bei vorwurfsvollen Blicken. Wenn Kaiserin Elisabeth beim Bürsten zu viele Haare verlor, überkamen sie regelrechte Tobsuchtsanfälle. Sissi konnte so wütend werden, dass sie selbst ihre Lieblingsfriseurin Fanny schlug. Dabei ist es normal, dass selbst gesunde Frauen am Tag bis zu 100 Haare verlieren. Durch Sissis gestörtes Essverhalten können es bei ihr jedoch noch mehr gewesen sein. Bilder von Kaiserin Elisabeth geben allerdings keinen Hinweis auf einen verstärkten Haarausfall.
Um sich keine Prügel mehr einzufangen, griffen Fanny und die anderen Damen schließlich zu einer List. Sie befestigten Klebebänder unter ihren Schürzen, wo sie die ausgekämmten Haare der Kaiserin verstecken konnten. So konnten sie Sissis Gewaltausbrüchen entgehen und Elisabeth bei Laune halten.
